Leider ein ernüchternd enttäuschendes Ende einer guten Zeit!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Bietet Raum zur Weiterentwicklung, erkennt Leistungen an (zumindest hatte ich das Glück), flache Hierarchien.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Fehlende Wertschätzung bei denjenigen, die die Firma verlassen wollen und vor allem geht für mich gar nicht, dass im Nachgang Fehler bei denjenigen gesucht werden, die nicht mehr da sind! Den meisten ist es sehr schwer gefallen zu gehen und eine offene Tür für die Zukunft wäre der richtige Ansatz gewesen - erst recht in der doch sehr kleinen Eisenbahnwelt. Einige Führungskräfte hatten meiner Meinung nach viel zu lange einen Posten, den sie nicht verdient hatten. Hier fehlte mir die Konsequenz des Handelns, bzw. unterlassenen Handelns.
Verbesserungsvorschläge
1. Die Mitarbeiter sind das teuerste Gut einer Firma, es wäre ratsam, sie auch so zu behandeln. 2. Sich mal an die eigene Nase zu fassen und zuzugeben, dass man Fehler gemacht hat, gehört zu guter Führung dazu. Kündigungen sind kein Verrat, sondern ein fetter Wink mit dem Zaunpfahl. . 3. Im Nachhinein über diejenigen, die gegangen sind, schlecht zu reden, Tatsachen verdrehen und noch mehr Unmut und Spaltung erzeugen, ist eigentlich Facebookniveau und einer Firma wie der MEV nicht würdig. 4. Ehrlichkeit, Wertschätzung und Gradlinigkeit sollte von oben vorgelebt und nicht nur irgendwo hingeschrieben werden!
Arbeitsatmosphäre
Anfangs gab es eine ehrliche und gute Führung, mit der Mannschaft stark im Rücken. Am Ende wurden gute Führungskräfte vergrault und übergangen und Versprechen gemacht, die nicht eingehalten wurden. Das führte zu solch einer Spaltung, dass viele top Mitarbeiter*innen Ihre Sachen packten.
Kommunikation
In meiner Abteilung wurden wir regelmässig gut informiert und es fand immer ein befriedigender, sogar wöchentlicher Austausch statt. Die Glaubwürdigkeit später war stark am Boden und wurde bis zu meinem Abgang auch nicht wieder hergestellt. Die halbherzigen Kommunikationsversuche empfand ich als vage und platt, vor allem aber unglaubwürdig.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt in der Belegschaft war top. Es wurde zwar - wie sicher überall - ab und an auf andere Abteilungen geschossen, aber nie so scharf und unberechtigt, dass es ernsthafte Probleme gab. Ausser natürlich am Ende, als die Belegschaft der Schule ins Visier und als Sündenbock angeprangert wurde... da wurde es unnötig schmutzig, aber vor allem nachhaltig geschäftsschädigend.
Work-Life-Balance
Fair und je nach Führungskraft transparent und gut. Ich hatte aber auch "nur" einen Bürojob, wie es bei der Truppe draußen aussah, kann ich schwer beurteilen und dort ist es natürlich sehr viel komplexer.
Vorgesetztenverhalten
Bis zum Wechsel meines direkten Teams war alles kompetent und konnte ich mich nicht beschweren. Danach gab es leider nur noch Unverständnis, Chaos, fehlender Durchblick und vor allem fehlendes Engagement bis hin zu völlig fehlplatzierter Arroganz, obwohl die Hütte brannte.
Interessante Aufgaben
Wer engagiert ist, konnte sich hier entfalten und hatte Raum zum Mitwirken.
Gleichberechtigung
In einer Männerdomäne (Eisenbahn) ist es hier trotzdem recht neutral zugegangen. Klar ist hier ein großer Gendergap, aber der ist nicht hausgemacht. Aber alles in allem hebt sich die Firma nicht ab oder ist unter dem allgemeinen Niveau in der Branche.
Umgang mit älteren Kollegen
Von dem was ich mitbekommen habe: gut.
Arbeitsbedingungen
Hier hat es an fast nichts gefehlt und nur hier und da wurde am falschen Ende gespart, aber das war nicht besonders kritisch.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wenig bis kaum vorhanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Im guten Durchschnitt und die Benefits waren ok.
Image
Anfangs war der Familiengedanke stark vertreten und die Firma hatte vor allem intern allgemein einen guten Ruf. Als die vielen Kolleginnen und Kollegen anfingen zu kündigen und die Führung damit nicht gut umging, hat es einen tiefen Schnitt gegeben. Ob er bislang aufgefangen wurde, kann ich schwer beurteilen. Das persönliche Empfinden über eine Firma, die die vielen Gehenden mit so viel Missachtung behandelt hat, kann man sich ja selbst ausmalen. Hoffentlich hat sich das inzwischen gebessert und umgekehrt.
Karriere/Weiterbildung
Da hat es schonmal an ein paar Seminaren gehapert, die in einigen Abteilungen dringend nötig gewesen wären. Ich persönlich konnte mich allerdings nicht beschweren.