Ein Rückblick nach einigen Monaten Abstand von diesem Arbeitgeber.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- IG Metall (35 Stunden)
- Die Kollegen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Beinahe alle Führungskräfte und die, die denken sie wären Eine.
- Das "C-Level"
- Das Gebäude, 80er Jahre Mobiliar & die fehlende Kantine
Verbesserungsvorschläge
- Fluktuation hinterfragen
- Hierachien hinterfragen
- Einzelne Führungskräfte hinterfragen und auch mal alte Zöpfe abschneiden
- Sich als AG mal die Frage stellen: Würde ich in dieser Firma mit mir als Vorgesetzen arbeiten wollen?
Arbeitsatmosphäre
Die Kollegen waren in aller Regel äußerst korrekt zueinander. Man versteht sich. Gibt aber auch Abteilungen mit äußerst hoher Fluktuation, die Gründe hierfür kann ich nicht benennen, weil ich dort nicht gearbeitet habe, aber Freunden würde ich sicher nicht empfehlen sich in diesen Abteilungen zu bewerben (Marketing & Finance sind klimatisch wohl unterirdisch)
Kommunikation
Man versuchte zu kommunzieren, aber man konnte es einfach nicht.
Die Personen, die die Verantwortung für Kommunikation, Koordination und Projektabsprache hatten, waren, aus den Fachgebieten aus denen Sie kamen zweifelsohne sehr gut, wurden dann aber "hochbefördert" und dann praktisch nicht mehr zu gebrauchen.
Kollegenzusammenhalt
Die direkten Kollegen haben ihren Stiefel schon gemacht und gaben Ihr Bestes. Das Allein genügte aber nicht die Führungslosigkeit in den Griff zu kriegen.
Work-Life-Balance
Es gab solche und solche Bereiche. Im Großen und Ganzen hat man sich von der Arbeitsbelastung nicht kaputt gemacht. Themen wie Homeoffice und flexible Arbeitszeiten kamen bei einem mitdreißiger der Geschäftsleitung nicht sonderlich gut an, was zu vielen Diskussionen in Hinblick auf "New-Work" - Themen geführt hat.
Kann sich heute zu einem besseren gewandelt haben, die HR-Kommentar Funktion erlaubt es ja, seitens des Unternehmens, zu den heute geltenden Regelung Stellung zu beziehen für zukünftige Bewerber.
Vorgesetztenverhalten
Aus meiner Sicht waren zwischen den "Arbeitenden" und "Entscheidern" viel zu viele Schichten und am Ende entscheiden die Personen ganz oben. Die Schichten dazwischen sind gelähmt, sie genießen kein Vertrauen oder ducken sich nach oben.
Hier könnte man mal so RICHTIG aufräumen.
An den Vorgesetzen / Entscheidern scheitert es in diesem Unternehmen.
Interessante Aufgaben
Die Produkte sind bedauerlicherweise sehr in die Jahre gekommen, Neuentwicklungen scheitern an fehlplatzierten und überflüssigen Führungskräften, ABER die Branche ist spannend und die Produkte hätten Potential.
Bei Flurgesprächen gab es ProduktmanagerInnen mit grandiosen Visionen und Ideen, wurden aber ebenfalls von Führungskräften kleingehalten.
Gleichberechtigung
Die Presseerklärung aus April 2023 zeigt die Verteilung ja schon ganz gut.
Es gibt einige, vom Patriarchat geküsste Herrschaften, die sich den einen oder anderen Kommentar bei völliger Ahnungslosigkeit gegenüber Frauen hätten sparen können.
Ich hätte mir die ein oder andere Kollegin in leitenden Positionen sehr gewünscht.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Älteren Kollegen sind das Kapital und Know-How dieser Firma und werden von den Kollegen sehr geschätzt. Jeder ist sich ihrer Relevanz bewusst. Die Führungskräfte allerdings auch hier meist blind.
Gehalt/Sozialleistungen
Es handelt sich um ein IG-Metall Unternehmen, was vermutlich der letzte Benefit dieses Unternehmens ist. Würde man die Tarifbindung aufgeben, könntest man die Hütte dicht machen.
Image
Will Premiumhersteller sein.
Ich würde in dieser Firma kein Produkt kaufen und auch meinem neuen Arbeitgeber nicht nahelegen in dieser Firma zu kaufen.