Kollegen Top, Führungsetage Flop
Gut am Arbeitgeber finde ich
Sehr gut war das Verhältnis der Kollegen untereinander. Es gab kaum einen Kollegen, mit dem ich nicht gut ausgekommen bin, oder sich ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt hat.
Durch die Mitarbeitergröße (~100 Leute) kannte man jeden bei Vornamen, seine Eigenheiten und seine Stärken und Schwächen.
Mein Direkter Vorgesetzter/Abteilungsleiter war immer und ständig an unserem Wohl, unserer Gesundheit und unserem Allgemeinempfinden interessiert. Kleine Scherze und Streiche unter Kollegen waren an der Tagesordnung und man ist einfach gerne zur Arbeit gekommen.
Auch der Umgang mit den Kollegen in anderen Abteilungen war immer freundschaftlicher Natur und man hatte bei 95% der Kollegen eher ein familiäres/freundschaftliches Verhältnis als Kollegial.
Auch lobenswert war die Hilfsbereitschaft untereinander. Wenn man an einer Stelle nicht weitergekommen ist, war es kein Problem (auch Abteilungsübergreifend) Hilfe zu bekommen. Es war keine Schande, sondern eher lustig und positiv, wenn jmd. aus der Produktion mal im Büro nachgeholfen hat oder aus dem Büro mal jmd. an der Maschine stand um "Nachhilfe" zu geben.
Beruflich wurde ich hier stark gefördert und auch abteilungsübergreifend konnte ich mir sehr viel aneignen. Arbeitsmittel konnte ich teils mit nach Hause nehmen. (Fluch und Segen) Segen: Die meisten konnten auch privat genutzt werden.
Alles in allem ein super Klima unter Kollegen wie ich es sonst nur aus kleinen Familienbetrieben kannte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
So gut wie das Betriebsklima unter den Kollegen war, so bescheiden war es mit Teilen der Führungsriege. Wer direkt mit der "Spitze" zu tun hat, muss starke Nerven (und Oropax) mitbringen. "Gespräche" können durch mehrere Geschlossene Türen und zwei Stockwerke leicht mitgehört werden. Kritik hört nicht am Firmengrundstück auf und geht öfter bis in den hintersten privaten Bereich. Gerne auch unbegründet.
Aufgaben von der Spitze und dem Management müssen sofort und gleich und am Besten gestern erledigt sein. Unabhängig an was man grad dran ist. Alles stehen und liegen lassen und SOFORT und GLEICH deren Anliegen annehmen (auch wenn die Aufgaben meist privater Natur und eher selten geschäftlicher Natur waren).
Trotz der vielen Möglichkeiten mich fort- und weiter zu bilden, blieb mein Arbeitsmaterial auf der Strecke, so dass ich mir für manche Aufgaben einen Arbeitsplatz mit einen der anderen Kollegen teilen musste.
Fluch (s.O.): Auch während der Freizeit/Urlaub konnte es passieren, dass man wegen der gestellten Arbeitsmittel, angerufen wurde um sich einem Problem zu widmen.
Bei manchen Stellen keine ausgebildete Urlaubsvertretung vorhanden. Wenn der/die entsprechende Kollege/-in nicht da ist (Urlaub, Krankheit) bleibt ein Problem halt liegen.
Verbesserungsvorschläge
Teile der Führungsriege mal zu einem Seminar für Mitarbeiterführung uns Aggressionsabbau schicken.
Alle Arbeitsplätze auch mit den benötigten Arbeitsmitteln ausstatten.
Wäre gerne bereit auch wieder zurück zu kommen, meine Kollegen fehlen mir schon, aber insbesondere das Verhalten von ganz oben hält mich davon ab.