Seeeeehr viel Luft nach oben...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass man private Termin relativ problemlos wahrnehmen kann und es auch akzeptiert wird, wenn man aufgrund dessen mal früher gehen muss.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das genannte Feedback erläutert es bereits ausführlich. Es gibt extrem viel Verbesserungs- und Änderungsbedarf in so ziemlich allen Bereichen.
Verbesserungsvorschläge
Öfter auf die Mitarbeiter und deren Expertise hören. Sich mehr um das allgemeine Wohlbefinden kümmern und aktiv Verbesserungsvorschläge einholen. Generell sollte sich um mehr Respekt und Selbstreflektion bemüht werden.
Arbeitsatmosphäre
Was die Führung angeht: keinerlei Vertrauen in das Können der Mitarbeiter, respektloses Verhalten gegenüber der Mitarbeiter (Beleidigungen, Dazwischenreden, cholerische Ausraster und Geschrei gehören in Meetings zur Tagesordnung). Durchgängig wird Mitarbeitern das Gefühl gegeben, als wären sie unfähig, selbst wenn berechtigte Einwände o. Verbesserungsvorschläge bezüglich Projektumsetzung geäußert werden. Die Unternehmenskultur könnte man als eine Mischung aus Resignation und Geringschätzung bezeichnen.
Kommunikation
Absolute Katastrophe. Projekt-Anforderungen werden so schwammig formuliert, dass viele nur mit großen Fragezeichen dastehen. Nachfragen verursacht meist noch mehr Verwirrung und wird oft mit einem Augenrollen bedacht und genervt mit "wir machen das jetzt so" abgespeist. Generell wird sich nicht darum gekümmert, alle Mitarbeiter auf den gleichen Wissensstand zu bringen.
Es gibt zwar zwei wöchentliche Status-Meetings für die gesamte Belegschaft, jedoch werden wichtige Punkte nur kurz angerissen während alles andere unnötig in die Länge gezogen wird. Gerade für ein Unternehmen, das Leute mit verschiedensten Nationalitäten beschäftigt, ist die Kommunikation sehr lückenhaft. Während Corona sind die Maßnahmen mehr als dürftig umgesetzt und neue Beschlüsse werden viel zu spät an die Mitarbeiter weitergegeben. Zudem werden Anfragen oder Bedenken seitens Mitarbeiter ignoriert, hier steht der Profit über der Gesundheit der Mitarbeiter.
Kollegenzusammenhalt
Je nach Team gut. Unter den Mitarbeitern herrscht teilweise ein sehr nettes und tolles kollegiales Verhältnis. Manche treffen sich auch nach der Arbeit, um etwas zu unternehmen. Doch die Resignation und das schlechte Arbeitsklima greifen immer mehr um sich und ersticken immer mehr die gute lockere Stimmung.
Work-Life-Balance
Es gibt eine Kernarbeitszeit und unabhängig davon kann man auch jederzeit private Termine wahrnehmen, was gut ist. Bezüglich Homeoffice gibt es allerdings eine klare Ablehnungshaltung von oben. Ab und an ist es möglich, aber auch nur, wenn den Rückhalt vom Teammanager hat. Was Corona angeht, wird Homeoffice strikt abgelehnt, da man "nicht so produktiv sei wie im Büro" (Zitat).
Vorgesetztenverhalten
Wie oben bereits erwähnt, ist der Führungsstil sehr schlecht. Es wird selten bis gar nicht gelobt, von der schlechten Kommunikation und Planung ganz zu schweigen.
Team-Manager sind meist auch nur die Überbringer und müssen die Fehlentscheidungen vom Management durchboxen. Auf konstruktive Kritik wird nur mit Schulterzucken reagiert, wirklich etwas ausrichten können und wollen sie nicht. Bei Mitarbeitergesprächen wird man dann überschwänglich gelobt, was allerdings leider nicht zu den Handlungen passt.
Interessante Aufgaben
Na ja, die Aufgaben könnten tatsächlich spannend sein. Doch das Projektmanagement ist so chaotisch, sodass man eigentlich jede Woche an neu priorisierten Themen arbeitet. Daraus resultiert, dass man kaum einen Schritt nach vorne macht und man viel mit "Übergangslösungen" arbeitet. An sich WÄREN es gute Produkte, allerdings wird Handling langfristig dazu führen, dass viel nachjustiert werden muss.
Gleichberechtigung
Die Gewichtung Frauen/Männer ist relativ ausgeglichen. Allerdings wird gelegentlich der ein oder andere grenzwertige Witz auf Kosten gewisser Geschlechter oder Nationen gemacht.
Umgang mit älteren Kollegen
Gute Mischung. Hier gibt es Mitarbeiter verschiedenster Altersgruppen. Dass langjährige Mitarbeiter besonders gefördert oder wertgeschätzt werden, sehe ich eher nicht. Es wird eh das vorangetrieben, was "fürs Geschäft" wichtig ist, da nützt die langjährige Erfahrung leider wenig.
Arbeitsbedingungen
Es gibt kleinere Gruppen-Büros, was ich persönlich angenehmer finde als ein Großraumbüro. Die Ausstattung könnte moderner sein, ist aber in Ordnung. Man könnte sagen, es entspricht einem typischen, in die Jahre gekommenem Bürogebäude. Kaffee, Tee und Wasser gibt es kostenlos. Früher gab es auch frisches Obst, das wurde aber mittlerweile abgeschafft.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Glaube hier gibt es wenig, was in diese Richtung geht. Urlaubsanträge gibt es als PDF-Vorlage und müssen ausgedruckt eingereicht werden. Sogar die Lohnabrechnung wird noch ausgedruckt und in Form von Briefen händisch an die Mitarbeiter verteilt. Mülltrennung wird auch nicht betrieben, alles kommt in denselben Mülleimer. Lediglich die Papiertücher in den Toiletten sind aus recyceltem Material ... was wohl aber auch eher Zufall als beabsichtigt ist.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Bezahlung ist für die Größe der Firma wirklich gut, allerdings merkt man nach kurzer Zeit auch, weshalb sie verhältnismäßig hoch ist. Es ist leider einer der wenigen Vorzüge, die das Unternehmen gegenüber Bewerbern nennen kann (die anderen werden recht großzügig "beschönigt").
Das Gehalt vermutlich auch für die meisten der Grund, warum sie überhaupt noch hier arbeiten.
Image
Extern ist die Firma nicht wirklich bekannt, deshalb kann ich zum externen Image nichts sagen. Innerhalb des Unternehmens ist das Image eher schlecht. Ich kann nicht für alle Mitarbeiter sprechen, aber viele begegnen dem Ganzen mit viel Zynismus, Unzufriedenheit und Resignation. Ich habe niemanden getroffen, der diese Firma weiterempfehlen würde.
Karriere/Weiterbildung
Geld für Weiterbildung, Förderung und/oder neue Tools gibt es derzeit nicht. Karriere kann man vielleicht machen, wenn man viele Jahre die Augen und Ohren zumacht und Entscheidern nach dem Mund redet. Wenn man sich weiterentwickeln will, dann muss man sich schon selbst darum kümmern. Ansonsten tritt man auf der Stelle.