Interessante Arbeitsinhalte, mangelnde Führungskultur
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ergonomische Arbeitsplätze, interessante Arbeitsinhalte, gewisser inhaltlicher Gestaltungsspielraum
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mangel an qualitativer Führungs- und Kommunikationskultur, die in einer oft ungerechten Arbeitsverteilung im Haus resultiert, einem oft strategielosen Vor-sich-hin-Wurschteln, und permanenter, selbstgemachter Unruhe. Oft Geltungsdrang statt Gestaltungsdrang und Reagieren auf externe Impulse statt strategische Planung nach Werten und Zielen. Projektkräfte bzw. Neulinge werden gern ausgenutzt, ihnen werden neben ihren eigentlichen Aufgaben gern Aufgaben der Festangestellten bzw. „Alte Hüte“ oder „heiße Kartoffeln“ übertragen. Nützliches Wissen wird oft nicht weitergegeben.
Verbesserungsvorschläge
Weiterbildung der Leitungsebene in Personalführung, Teamarbeit und Kommunikation.
Arbeitsatmosphäre
In der Zusammenarbeit wird zu wenig auf Fairness in der Aufgaben- und Privilegienverteilung geachtet, unliebsame Aufgaben werden gern an jüngere Arbeitnehmer, Projektkräfte bzw. neu Hinzugekommene verteilt. Zugang zu nützlichen Kontakten, nette Veranstaltungen und schöne Aufgaben bleiben dagegen zu oft in der Leitungsebene „hängen“. Arbeitsverteilung erfolgt häufig nicht nach Position, sondern nach Gefälligkeit. Ideenklau und Schmücken mit fremden Federn – innen und außen - sind leider häufig. Um von inhaltlichen Defiziten abzulenken, werden Konflikte eher geschürt als geklärt, innen und außen. Dadurch herrscht Anspannung und Unsicherheit im Team, die durch fehlende Bereitschaft zur Kooperation und mangelnde Fairness in der Zusammenarbeit am Leben gehalten wird.
Kommunikation
Kommunikation – auch in wichtigen Dingen – findet unregelmäßig und oft informell nach „Gefälligkeit“ statt. Es mangelt an professioneller Kommunikationskultur, Wertschätzung und Offenheit. Erwartungen werden selten klar formuliert. Ausufernde Selbstdarstellerei - gern auch mit fremden Federn – ist leider nicht unüblich. Für Sachen die schiefgehen werden dann – zum Teil mit haarsträubenden Erklärungen - andere verantwortlich gemacht, so dass sich Fehler endlos wiederholen bzw. Partner durch unberechtigte Schuldzuweisung verprellt werden. Häufige scharfe Kritik an anderen soll von eigenen Defiziten ablenken. Gut klarkommen im Naturpark Typen vom Schlag „Radfahrer“, Rückgrat und Engagement sind hier für die Katz, pardon, den Auerhahn. Selbstbezogene Pflege von "Befindlichkeiten“ führt zu frustrierten Mitarbeitern und verprellten Partnern.
Kollegenzusammenhalt
In „kleinen Teams“ kann durchaus ein gutes Klima herrschen, das funktioniert jedoch oft nur zeitweise und der Gesamtzusammenhalt im Team fehlt. Es fehlt ein inhaltlicher „Strang“ an dem alle gemeinsam ziehen, so dass jeder vor sich hinwerkelt. Loyalität wird nach oben zwar eingefordert, aber selbst selten– nach innen oder außen - vorgelebt. Konflikte im „Außen“ werden zudem gern ins Haus getragen, von den Mitarbeitern wird dann Zustimmung und Parteinahme erwartet. „Abweichler“ werden gern schlecht gemacht. Wissen wird an vielen Stellen eher „gehortet“ als geteilt, gerade neue haben es hier schwer. Fairness, Teamgeist und Ehrlichkeit werden zweckbezogen beschworen, im Alltag nur selten mit Leben gefüllt.
Work-Life-Balance
Dies hängt ein wenig von der Organisation ab. In der Naturparkverwaltung ist die Work-Life-Balance gut, es gibt vergleichsweise wenig Abendtermine/Wochenendtermine, gute Personalausstattung. Es wird auf eine Einhaltung der Arbeitszeit geachtet und regelmäßige Pausen eingelegt. In der Naturwacht gibt es vergleichsweise viele Wochenendtermine, es findet ein Ausgleich hierfür statt, Zuschläge werden nach TV-L gezahlt. Im Förderverein sind – abhängig vom Projekt – meistens Abend- und Wochenendtermine Teil der Arbeitsaufgaben.
Vorgesetztenverhalten
Da eine gemeinsame Ausrichtung fehlt, in der Mitarbeiter und Partner mitgenommen werden, gibt es auch kaum etablierte Entscheidungs- und Mitbestimmungsprozesse. Jeder werkelt vor sich hin, dafür wird gern auf „Angebote von außen“ reagiert bzw. auf „reisende Sofas“ aufgesprungen. Hier werden dann Zusagen an Dritte gemacht, um im Nachgang die angefallene Arbeit an andere umzuverteilen. Sachliche Argumente und Bitten um Rücksicht verhallen ungehört, dafür werden persönliche Schuldzuschreibungen vorgenommen nach dem Motto „Wo kein Wille ist…“ Eine klare Abgrenzung von Zuständigkeiten findet oft nicht statt bzw. wird nicht respektiert, um im Krisenfall einen zuvor nicht kultivierten „Teamgeist“ zu beschwören und Arbeit und Verantwortung weiterzureichen. In Alltagsaufgaben findet gern Mikromanagement statt, während die Führungsebene bei Verantwortung für schwierige Aufgaben Mitarbeiter gern mal alleinlässt. Die Bühne für Erfolge wird nicht ausreichend mit internen oder externen Partnern geteilt, es wird allgemein viel zu wenig bzw. keine Wertschätzung verteilt.
Interessante Aufgaben
Ein Plus sind die Aufgaben, die für Leute mit Leidenschaft im Bereich Umwelt (oft) selbstmotivierend sind (und hier auch sein müssen). Die Arbeit ist in der Regel sehr vielfältig und abwechslungsreich, es herrscht eine gewisse Gestaltungsfreiheit im Rahmen der jeweiligen Organisationen. Leider liegt der Fokus zunehmend auf öffentlichkeitswirksamen „Strohfeuern“, die dann nicht verstetigt werden – wo man sich dann fragt, wozu man es initiiert hat...
Gleichberechtigung
Führungspositionen im Haus sind gemischt mit Männern und Frauen besetzt.
Umgang mit älteren Kollegen
Es herrscht ein starkes Senioritätsprinzip, das hat jedoch weniger mit Alter als mit Betriebszugehörigkeit zu tun. Ältere Mitarbeiter werden auch eingestellt, aber auch gern junge, eher Unerfahrene, die lassen sich – anfänglich- besser beeindrucken.
Arbeitsbedingungen
Moderne Arbeitsplätze mit ergonomischer Ausstattung, organisationsabhängig unterschiedlich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Im Betriebsalltag (Catering/Fahrzeugflotte/Verhalten) wird Klimaschutz, „fair trade“ oder Bio etc. nicht verlangt, es sind keine wichtigen Kriterien im Betriebsablauf. Fuhrpark (privat und dienstlich) sieht nicht nach „Umweltbewusstsein“ aus…
Gehalt/Sozialleistungen
Naturwacht und Verwaltung: TV-L ; Förderverein Naturpark frei verhandelt
Image
Von außen hui…Selbstimage des Naturparks als Visionär und „Macher“, in der Praxis Verprellen von mehr und mehr Partnern und "unter der Hand" sinkendes Image
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung ist abhängig von der Organisation. Als Karrieresprungbrett ist der Naturpark aufgrund schrumpfender guter Partnerbeziehungen bzw. dem Nicht-Teilen von „nützlichen“ Kontakten nur begrenzt geeignet- man erfährt kaum aktive Hilfe.