Gute Mitarbeiter, die leider von wenig kompetenten Führungskräften geleitet werden.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen sind nett und kundenorientiert. Mit besserem Management könnte man aus der Titanic eine AIDA machen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alte Prozesse.
Nicht konforme Systeme.
Leadership Team, die den Aufgaben nach dem Merger mit HPE einfach nicht gewachsen sind.
Konstantes Outsourcing von wichtigen Abteilungen wie Buchhaltung und techn. Kundensupport, die zwar kurzfristig die EBITDA Marge heilen, aber langfristig mehr Frust und Geld kosten.
Fehlende Leitkultur.
Fehlende Verantwortungsübernahme des Führungsteams.
Fehlende Wertschätzung von Mitarbeitern.
Verbesserungsvorschläge
Das Top Management um Stephen Murdoch sollte sich um eine Erneuerung des eigenen Leadership Teams bemühen, anstatt die alte MF Garde aus Newbury durchzufüttern. Hier wird nur im Interesse des eigenen Geldbeutels agiert und die Schuld des Mißerfolgs auf andere geschoben. Leider wird der Unfug von dividendengeilen Aktieninhabern toleriert. Insbesondere deutsche Mitarbeiter sind nur noch Nummern, die man nur wegen der hohen Abfindungen beibehält. Lahme Prozesse und Systeme, die nur aus historischen Gründen ("so hat das schon immer funktioniert") oder wegen Kostenmaßnahmen (Kommunikationstool Fuze, z.B.) existieren, müssen optimiert werden.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeit mit den Kollegen ist hochprofessionell und hat den Kunden im Mittelpunkt. In persönlicheren Gesprächen hört man ausschließlich Kritik an den neuesten Entscheidung der Führungsriege und wann man als deutscher Mitarbeiter endlich seine Kündigung erwarten kann. Die Atmosphäre leidet darunter, allerdings sehe ich die Schuld an dem schlecht ausgeführten Merger zw. Micro Focus und HPE.
Kommunikation
Kommunikation ist gut, aber konzentriert sich zu oft auf Situationen, die mit besseren Prozessen hätten vermieden werden können. Das Top Management erzählt immer von tollen Veränderungen, die aber in der Wirklichkeit nicht existieren. Es herrscht eine Leugnung der Wahrheit. Eine Wahrheit von der die Organisation bald eingeholt wird.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt ist klasse. Leute sind nett und immer hilfsbereit. Man geht aus dem Weg um anderen zu helfen.
Work-Life-Balance
Schlechte Prozesse bedeuten längere Arbeitsstunden. Allerdings bietet die Firma die Option von zuhause zu arbeiten. Allerdings tun das andere Firmen auch.
Vorgesetztenverhalten
Es wird eine bunte fröhliche Welt skizziert, die man in der Realität nicht wiederfindet. Wenn sich Fehler nicht schönreden lassen, wird die Schuld bei Mitarbeitern oder anderen Abteilungen gefunden.
Interessante Aufgaben
Das ständige Aufarbeiten von Themen, die durch irrelevante oder ausgedienten Prozessen herrühren, bietet keine Möglichkeit der Entfaltung. Ein Anstreben diese Prozesse zu ändern, wird meistens geblockt.
Gleichberechtigung
Es wird großer Wert auf Gleichberechtigung gelegt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich kann nichts Gegenteiliges berichten. Ältere Kollegen werden meines Erachtens nach fair behandelt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Meetings werden oft virtuell geführt, allerdings mehr aus Kosten- als aus Umweltbewusstsein. Die Firma erlaubt es Mitarbeitern zwei Tage für soziale Projekte frei zu nehmen.
Gehalt/Sozialleistungen
Durch das Zusammenführen von etlichen Firmen liegen die Gehaltsspannen für Kollegen mit derselben Rolle, oft weit auseinander.
Image
Könnte sehr viel schlechter nicht sein, was sich auch im Aktienpreis wiederspiegelt: £22 während des Spin Merge Abschlußes am 1.9.2017 und knapp £11 heute (6.1.2020). Ganz besonders HPE Mitarbeiter sind vom Imageverlust schockiert.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung ist sehr spärlich. Wenn ja, dann gibt es die Zeit einen Kurs auf LinkedIn Learning durchzuführen. Karrierechancen sind eingeschränkt, da die Firma sich in einem konstanten Zyklus des Stellenabbaus befindet. Kostenintensive Stellen in Frankreich und Deutschland werden in 5 Jahren nicht mehr existieren. Diese werden in kostengünstigeren Ländern ersetzt werden (Rumänien, Bulgarien).