Es ist nicht alles schlecht, aber mehr Schein als Sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man beachte die Spanne der Bewertungen und Daten - hier wird versucht, den negativen Trend künstlich aufzuhalten. Außerdem herrschen die Probleme vorwiegend im Back-Office. Berater nehmen das Unternehmen logischerweise aus einer anderen Perspektive wahr. Ich versuche mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen:
- "Die Vorgesetzten glänzen durch Unfreundlichkeit, Prokuristen mit Unfähigkeit" - das kann ich so nicht bestätigen. Ab und zu hapert es vielleicht an unternehmerischer Ernsthaftigkeit, aber der Kern ist meist freundlich und gut gelaunt. Hier passt eher "Geschäftsleitung ist leider meist zu weit von Geschehen weg."
-"Tolles Team" - im Prinzip wahr. Es gibt einige sehr nette Mitarbeiter und der Zusammenhalt stimmt, oder wie es ein Vorschreiber bemerkt hat: "Immer für einen Spaß zu haben"
In Summe ein IT-Dienstleister wie jeder andere - Lebensläufe sammeln, sortieren, Leute auf Projekte schicken. Dies geschieht basierend auf Nachfrage-Angebot und nicht basierend auf persönlichen Fähigkeiten und Interessen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- "Klüngelei und Günstlingswirtschaft" meint, es werden gerne Leute auch mit nicht wirklich passenden Qualifikationen auf Stellen gesetzt.
- Nach meinem Empfinden wird durch Einzelne Unruhe hervorgerufen, was für Chaos sorgt, statt Struktur. Außerdem herrscht zwischen den Abteilungen meines Erachtens keine klare Trennung, da sich hier einzelne Personen für mehrere Abteilungen zuständig fühlen, obwohl es an geeigneter Qualifikation fehlt. Ich empfand dies für viele Kollegen als störend und die Arbeit erschwerend.
- "Karriere ist bei der Unternehmensstruktur nicht möglich." Diese Meinung teile ich ebenfalls, ist aber bei der Unternehmensgröße auch zu erwarten: jeder hat seinen Platz und es wird dafür gesorgt, dass es so bleibt.
-"Geringe Professionalisierung in allen Unternehmensbereichen, intransparente Entscheidungen, Aufgaben werden nicht immer nach Kompetenzen vergeben. Personalentwicklung ist eine Worthülse, Gehaltsentwicklung gibt es nicht, das Geschäft beruht hauptsächlich auf Arbeitnehmerüberlassung." Würde ich 1:1 bestätigen und kann ich nicht besser formulieren.
-"Nicht immer nachvollziehbare Entscheidungen und Ziele" ist für mich sehr positiv formuliert. Außerhalb der Vorgesetzten war es für mich schwer, überhaupt irgendwas nachzuvollziehen, (zielgerichtete) Kommunikation fand nicht statt.
-"Wer Lust und die Fähigkeiten hat, Verantwortung zu übernehmen, ist hier herzlich willkommen" - stimmt so nicht. Verantwortung wurde mir und anderen nach der ersten Hätschel-Phase (=Probezeit - in der ist jeder neue Angestellte erstmal "sooooo toll" und der Größte) wieder aus der Hand genommen.
-"Ahnungslos, planlos, ziellos, oft nix los" - stimmt leider oft. Auch hier hängt es meines Erachtens nach an einzelnen Personen. Aufgaben wurden mir nach Zuteilung ohne Begründung wieder aus der Hand gerissen. Da hat man dann auch mal nix zu tun.
- Prozesse gibt es meiner Meinung nach nicht. Das viel gepriesene Young Professional Programm ist kein Programm, nur ein Papier-Tiger. Man darf die hauseigenen Schulungen besuchen, wenn diese eh gerade stattfinden und wird dann irgendeinem Projekt zugeteilt, wie jeder andere auch.
Verbesserungsvorschläge
Es handelt sich um ein Familienunternehmen mit allen Vor- und Nachteilen. Ich bin der Meinung, das Betriebsklima wäre gut, wenn es nicht so schwer wären, offen Probleme anzusprechen.