Eine gute Fassade ist auch (k)eine Lösung
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Zusammenhalt der normalen Angestellten
- Aufopferungsbereitschaft von Kollegen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Schuldzuweisung von misslungenen Projekten auf bestimmte Personen
- Leitungskreis (hier sind nicht alle Personen gemeint)
Verbesserungsvorschläge
- Leitungskreis nur mit kompetenten Personen besetzen
- offene transparente Darlegung aller Zusatzleistungen
- ständige Umstrukturierung muss aufhören
- Mitarbeiter versuchen zu halten
- Zielerreichungen realistisch gestalten
- Ein Lob vom Vorgesetzten darf auch mal sein
Arbeitsatmosphäre
Jeder ist ständig darauf bedacht aufgrund von kaum zu erfüllenden Zielvereinbarungen, nur seine eigenen Themen nach vorne zu treiben. Dies führt dazu, dass jeder angespannt ist und auch aufgrund der hohen Arbeitslast nicht sehr entspannt.
Kommunikation
Es gibt regelmäßige Besprechungen, das sind Meetings bei denen die ganze Firma daran teil nimmt. Dort werden die nötigen Informationen dem "Fußvolk" mitgeteilt, aber gerade hier werden über Themen übergangen, bei denen es kritische Fragen geben könnte.
Jedes Jahr gibt es Mitarbeitergespräche, dort werden dem Mitarbeiter alle negativen Sachen mit Hingabe aufgetischt, während des Jahres wird dies nicht gemacht. Grund ist: Es wird ein Dokument erzeugt, das die positiven und negativen Punkte aus dem Gespräch beinhaltet, wenn dort viele Punkte drin stehen, hat man sehr gute Argumente gegen eine Gehaltserhöhung des Mitarbeiters.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt zwei Arten von Zusammenhalt. Der eine ist der Leitungskreis (komplette Führungsebene), die fahren sich nicht gegenseitig an den Karren, sondern decken sich ab.
Die anderen sind die "Normalen", die sich gegenseitig helfen, da wie oben beschrieben, Druck nicht bei den Vorgesetzten besteht, sondern dieser direkt nach unten weitergegeben wird.
Work-Life-Balance
Bei einer Arbeitsvertragsverhandlung war die Aussage: "Du musst mindestens 50h pro Woche arbeiten, ansonsten wird das nichts." Bei einem Blick in den Arbeitsvertrag sieht man aber nur eine Bezahlung für 40h.
Manche Vorgesetzte arbeiten mehr als 50h die Woche und auch am Wochenende, setzen das gleiche aber auch bei ihren Mitarbeitern voraus.
Das geht vielleicht für kritische Projektphasen, allerdings nicht als Standard.
Vorgesetztenverhalten
Mitarbeiterentscheidungen werden grundsätzlich mit Vitamin B entschieden. Es wird nicht nach Kompetenz entschieden, sondern die Personen, die sich am besten verkaufen können. Dadurch kommt es bei Mitarbeitergesprächen zu Situtationen, in welchen einem Angestellten Schuld an fehlgeschlagenen Projekten gegeben wird. Der Vorgesetzte gibt hierbei die Schuld direkt an einzelne Personen. Er selber stellt sich als "feiner Maxe" dar und bleibt unangefochten. Druck wird vom Vorgesetzen nicht abgefangen, sondern der Angestellte wird direkt belastet und für alles verantwortlich gemacht.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitslast ist in soweit gut aufgeteilt, da es keine Aufteilung gibt und leider unter permanenter Überlast leiden. Man selbst hat Einfluss auf Ausgestaltung, allerdings im kleinen Rahmen, für jede kleine Ausgestaltung muss man im Prinzip einen 20seitigen Argumentationskatalog vorlegen, wenn der Vorgesetzte kritisch eingestellt ist und sollte die eigene Entscheidung schlecht laufen, bekommt man das direkt von allen Seiten ab.
Gleichberechtigung
Hier sind mir keine Punkte bekannt, die etwas negatives Aufweisen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt Kollegen 45+, diese werden gerne auch aber einmal von neuen sehr jungen Vorgesetzten bewertet und als nicht würdig befunden.
Gefördert werden diese nur wenn diese im Leitungskreis sind, die normalen Angestellten werden nicht gefördert.
Arbeitsbedingungen
Hardware und bereitgestellte Arbeitsplätze sind in Ordnung. Genügend Platz für die Mitarbeiter ist in den meisten Büros vorhanden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bestes Beispiel hierfür ist die Aussage gegenüber Auszubildenden: Wir geben euch einen Zuschuss für öffentliche Verkehrsmittel. Bei Nachfrage der Auszubildenden, die mit dem Auto kommen, gibt es die Antwort: Nein, dafür gibt es keinen Zuschuss.
Der Leitungskreis fährt allesamt Geschäftswagen von großen Herstellern mit sehr viel PS. Das zum Thema.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt für Angestellte ist vom Budget her gedeckelt. Führungsetage bekommt allerdings mehr Leistungen wie Geschäftswagen, macht gerne auch Geschäftsreisen und übernachtet im Schloss, nahe des Golfplatzes.
Jeder Mitarbeiter bekommt unterschiedliche Leistungen, die nicht kommuniziert werden. Zum Glück tauschen sich alle Mitarbeiter aus und bekommen so einen Überblick. Allerdings wird das alles immer hintenrum gemacht, stets muss man Stillschweigen bewahren, weil es darf kein anderer erfahren.
Es gibt noch Ziele jedes Jahr, diese sind über die normale Arbeitszeit hinaus noch zu schaffen. Am Ende wird man nie 100% bekommen, auch wenn man die Ziele komplett erreicht hat, da 100% gegenüber der GL immer schlecht aussieht und man so etwas nicht machen kann. Somit wird man nie über 95-98% erreichen.
Image
Das Unternehmen genießt nach außen hin einen guten Ruf, dieser wird auch durch nett erstellte Karriereportale aufrecht erhalten.
Ich empfehle das Unternehmen nicht weiter. Personen die gegen den Leitungskreis etwas sagen, werden schnell gefeuert.
Auch nicht zu verachten sind die positiven Bewertungen in diesem Portal, die gemacht werden, wenn eine negative Bewertung gemacht wurde. Ich freue mich schon auf die neuen positiven Bewertungen, die jetzt innerhalb der nächsten Tagen erscheinen werden.
Karriere/Weiterbildung
Karriere nur möglich mit Vitamin B oder wenn man sich mit dem Geschäftsführer sehr gut versteht. Durch großartige Leistung kann man nicht hervortreten, die Posten sind durch Personen besetzt, die einfach besser sich verkaufen konnten. Leistung bzw. Kompetenz zählt nicht.