Viel Druck, sehr schnell in Verantwortung, interessante Projekte, kein gutes Management, viele KollegInnen mit Burn-Out
Arbeitsatmosphäre
Die Rahmenbedingungen bei Nordlicht sind ok. Es gibt einmal im Monat ein Treffen mit allen Mitarbeitenden, sodass sich KollegInnen auch standortübergreifend kennenlernen und vernetzen und es sind viele nette Leute. Gleichzeitig liegt auf den einzelnen Mitarbeitenden ein großer Druck - durch mangelnde Ausbildung verbunden mit der zu frühen Vergabe von zu viel Verantwortung und einem Performance-System, das nicht die Realität der Auftragslage widerspiegelt, gibt es sehr viel Frust in der Belegschaft.
Kommunikation
Das Management versucht möglichst transparent zu sein und kommuniziert beispielsweise einmal monatlich die aktuellen Zahlen. Gleichzeitig gibt es alle paar Monate extreme Kursänderungen durch das Management, die auch immer kommuniziert werden. Das ist zwar sehr transparente Kommunikation, führt bei der Belegschaft aber zu andauerndem Zusatzstress, weil ständig neu organisiert oder anders gearbeitet werden soll.
Kollegenzusammenhalt
Die KollegInnen halten eigentlich gut zusammen. Es war aber zu beobachten, dass mit zunehmendem Druck von oben und dem verstärkten Aufbau von Silo-Strukturen in Form von Teams, die gezielt Marktfelder bearbeiten, Konkurrenz entstanden ist und diese auch durch das Management befördert wurde ("Wir haben X Projekte und ihr nur Y"; "Wir finanzieren euch mit"...)
Work-Life-Balance
Im Unternehmen wird viel zu wenig Rücksicht auf die Work-Life-Balance genommen. Viele Mitarbeitende reisen 4-5 Tage die Woche. Da es viele kleine Projekte gibt, bedeutet dies, dass sie teilweise jeden Tag in einer anderen Stadt sind. Durch die unzureichende Arbeitszeiterfassung werden Überstunden auch nicht systematisch erfasst, sodass es auch keinen Umgang damit gibt, wenn zu viel gearbeitet wird, außer die mahnenden Worte "Mach doch mal weniger.", ohne dass die Arbeitslast aktiv verringert wird. Gerade weil viele Mitarbeitende noch in den ersten Berufsjahren sind, gelingt dies nur den wenigsten und viele laufen direkt mit Mitte/Ende 20 in ein Burn-Out.
Vorgesetztenverhalten
Das Management ist leider wirklich nicht besonders gut. Individuell sind es alles nette Leute und das Verhältnis der einzelnen Mitarbeitenden mit ihren Führungskräften ist in vielen Fällen vertraut und freundschaftlich. Doch das System aus Druck, vermeintlicher Eigenverantwortung der Mitarbeitenden ("Ihr seid alle Unternehmer"), ständigem Kurswechsel, unrealistischen Zielen und nicht ausreichender Steuerung erodiert das Verhältnis zwischen Mitarbeitenden und Management und führt zu ständigen Konflikten.
Interessante Aufgaben
Viele der Mitarbeitenden sind stark intrinsisch motiviert und es gibt immer wieder sehr interessante Projekte bei Gewerkschaften, Kommunen & Städten, NGOs etc. Hier kann man sehr viel lernen und die Beziehungen zu den Kunden sind stets partnerschaftlich und auf Augenhöhe. Gleichzeitig gibt es aber auch immer wieder Monate mit Leerläufen, in den eigentlich nicht ausreichend Projekte für die Anzahl der Mitarbeitenden vorhanden sind.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Einstiegsgehalt für BeraterInnen beträgt um die 40.000€ brutto, dazu kommt eine Bahncard 100 und nach Wunsch eine betriebliche Altersvorsorge sowie weitere Benefits.