Trotz spannender Projekte ein Arbeitgeber, den ich nicht empfehlen kann.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Seine Regelung bezüglich Home Office und den großzügigen Kantinenzuschuss von 11€ pro Tag. Darüber hinaus zeigt sich OHB großzügig bei Tagespauschalen auf Testkampagnen, wobei dies daran liegen dürfte, dass sonst keiner an den Kampagnen teilnehmen würde.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Haltung der Geschäftsführung den Mitarbeitern gegenüber. Eine Wertschätzung in jeglicher Hinsicht ist nicht zu vernehmen. Vorwurf statt Kommunikation ist die Basis des täglichen miteinander.
Verbesserungsvorschläge
Bessere und konfliktfreie Kommunikation mit der Belegschaft und dem Betriebsrat, sowie ernsthaftes Interesse OHB als Arbeitgeber bezüglich Arbeitszeit und Gehalt zu entwickeln und "Up to Champ" auch in diesem Bereich zu werden. Branchenstandards erreichen. Weniger Vorwurfsmentalität an den Tag legen und ein "WIR-Gefühl" etablieren. Das ehrliche Eingestehen warum Mitarbeiter in dieser Größenordnung den Betrieb verlassen. Hier werden Gründe konstruiert um sich selbst zu belügen. Echter Wille zu Veränderungen und offenen Kommunikation auf Augenhöhe wäre der Weg nach vorne.
Arbeitsatmosphäre
Hier muss ganz klar wischen Fachabteilungen, Projekten, sowie dem Gesamtbetrieb unterschieden werden. In meiner Fachabteilung ist der Zusammenhalt sehr gut, wir helfen uns gegenseitig und das Miteinander ist tadellos. In einzelnen Projekten, kann dies allerdings komplett anders sein. Durch oftmals hohen Zeitdruck, Missmanagement und hohe Mitarbeiterfluktuation kann es sehr belastend sein in den Projekten zu arbeiten. Die Arbeitsatmosphäre im Hinblick auf ganz OHB ist ein wahrer Albtraum. Man hat immer den Eindruck es geht "Management vs. Mitarbeiter". Der Mitarbeiter wird vom höheren Management nicht wertgeschätzt, es entsteht immer der Eindruck, wir sollten Dankbar sein hier arbeiten zu dürfen. Dem Mitarbeitern wird förmlich unterstellt faul und unproduktiv zu sein und dafür noch zu viel Geld zu verdienen. Der Umgang der Geschäftsleitung mit dem Betriebsrat und den Mitarbeitern ist grauenhaft. Eine Betriebsversammlung gleicht einem einzigen Vorwurf der Belegschaft gegenüber. Kritische Fragen an den Vorstand werden oft mit Arroganz und Vorwürfen beantwortet. Eine Besserung ist hier nicht in Sicht. Die Bereitschaft das Verhältnis zu ändern, kann ich nicht erkennen.
Kommunikation
Die Kommunikation der Geschäftsleitung den Mitarbeitern und dem Betriebsrat gegenüber ist nicht in Ordnung. Es fehlt an Wertschätzung und die Bereitschaft dies zu Ändern. Es entsteht bei OHB kein "WIR-Gefühl". Entscheidungen werden sehr spät und oft überraschend mitgeteilt, Nachfragen weshalb einige Entscheidungen so getroffen wurden, werden ignoriert oder bestenfalls kurz angesprochen aber nicht tatsächlich erläutert. Meist enden die Erläuterungen mit einem Vorwurf an die Belegschaft. Es ist auch vermehrt zu sehen, dass Fragen schlicht nicht beantwortet werden wollen, im Nachgang werden dann Stellungnahmen versendet, die aber außer Floskeln nicht beinhalten. So werden dann die Fragen, Nöte und Ängste der Mitarbeiter vom Tisch gewischt.
Kollegenzusammenhalt
Der kollegiale Zusammenhalt in den Fachabteilungen ist meist ausgezeichnet, Fachabteilungsübergreifend ist dies nicht immer der Fall. Dies ist aber natürlich immer von den einzelnen Personen abhängig und kann komplett unterschiedlich sein. Eine Bewertung ist daher schwierig.
Work-Life-Balance
Grundsätzlich würde ich die Work-Life-Balance als in Ordnung bezeichnen.
Die Tatsache allerdings, dass es 40h Verträge sind und es auch oft zu Überstunden kommt relativiert dies wieder. Mitarbeiter mit mehr als 200 Überstunden gibt es durchaus öfter.
Branchenüblich sind allerdings 35h-Wochen im IG-Metall Tarifvertrag, mit diesen Stellen muss sich OHB vergleichen, bezogen darauf ist die Work-Life-Balance schlecht aufgrund der wöchentlichen Mehrstunden. Bemühungen sich diesen Branchenüblichen Bedingungen anzunähern sind schlichtweg nicht vorhanden. Dies wird auch vehement verteidigt. Eine Verbesserung der Arbeitszeiten ist mitnichten abzusehen.
Vorgesetztenverhalten
Hier möchte ich klar sagen, das Verhalten meines direkten Vorgesetzten ist tadellos. Ich muss sogar sagen, dass ich noch nie einen besseren Vorgesetzten hatte. Allerdings kann ich dies nicht generell bei OHB behaupten. Auch hier sind es persönliche Eindrücke die nicht auf jeden zutreffen. Eine Bewertung daher ist sehr schwierig.
Interessante Aufgaben
Die Projekte bei OHB und vor allem die Instrumente die in Oberpfaffenhofen entwickelt werden sind sehr interessant. Es werden immer wieder spannende Missionen gewonnen, sodass die Motivation für die Projekte sehr groß ist.
Gleichberechtigung
Mir selbst sind keine Fälle bekannt, die mich bezüglich der Gleichberechtigung bei OHB zweifeln lassen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich würde behaupten, dass ältere Kollegen normal behandelt werden.
Arbeitsbedingungen
Grundsätzlich ist das Hauptgebäude in Oberpfaffenhofen als Arbeitsort gut. Die Kantine ist schön, hell und sauber. Die persönliche Ausstattung könnte allerdings besser sein. An rechenstarken PCs und ausreichend Monitoren wird allerdings gespart. Je nach Aufgabenberiech können drei Monitore sehr hilfreich sein, auch eine entsprechende Größe der Monitore. Hier gilt zwei 27' Zoll monitore und fertig. Die Arbeit könnte hier erleichtert werden mit geringem Aufwand.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Eine Mülltrennung auf den einzelnen Etagen ist nicht möglich, das Büro selbst hat keine Mülleimer, es gibt lediglich einen Mülleimer in Flur pro Bereich, daher wird alles an Müll darin entsorgt. Möchte man Müll trennen, muss man dies selbst tun und Papier etc. gesondert in den Hof tragen. Mülltrennstationen in der Kaffeeküche würden hier helfen.
Soziales Engagement nehme ich seitens OHB nicht wahr, es gibt zwar immer wieder Aktionen, die sind aber darauf ausgerichtet, dass der Mitarbeiter in seiner Freizeit daran teilnimmt.
Gehalt/Sozialleistungen
Dies ist wohl der Hauptkritikpunkt bei OHB. Die Gehälter sind unterirdisch und im Branchenvergleich ein absoluter Witz. An öffentlichen Forschungseinrichtungen mit TVÖD wird besser bezahlt, bei geringerer Arbeitszeit. Neben sehr schlechten Grundgehältern, wird versucht Einmalzahlungen als Gehaltserhöhung zu verkaufen. Bei den jährlichen Gehaltsverhandlungen wird versucht zu drücken wo es geht. Es wird immer behauptet der Abstand zu IG-Metall Tariflöhnen würden schrumpfen, was allerdings nicht wahr ist (4% Gehaltserhöhung von einem geringen Lohn ist weniger als 3% bei einem IG-Metall Lohn), somit wächst die reale Differenz immer weiter an. Ich selbst zähle in unserer Fachabteilung zu den "Besserverdienern", dennoch ist man ca. 40% unter einem IG-Metall Tarifvertrag Lohn. Die Gehaltspolitik ist ein ständiges Thema bei den Mitarbeitern, aber die Geschäftsleitung ist hier nicht bereit aus freien Stücken etwas zu Ändern. Diese Thema sorgt für enormen Unmut im Betrieb und zu einer sehr hohen Mitarbeiterfluktuation. Die Gehälter sind in keinerlei Art und Weise Branchenüblich bei OHB. Im Anschluss an desaströse Gehaltsrunden soll man noch dankbar sein für jeden Cent.
Image
Nach außen pflegt OHB ein tolles Image und kann dieses auch vermitteln, aber intern weiß eigentlich jeder um die riesen Missstände bei OHB bescheid. Dies ist sehr schade. Die Geschäftsleitung hat keinerlei Willen hier irgendetwas zu ändern. Profit auf dem Rücken der Belegschaft für den Hauptanteilseigner zu generieren lautet das Motto, zumindest ist dies die Wahrnehmung vieler. OHB hat sich ein großes und ambitioniertes Ziel gesetzt "Up to Champ" hierbei soll OHB wachsen, produktiver und profitabler werden, mehr und größere Projekte gewinnen. Dafür wird alles getan und von den Mitarbeitern verlangt, allerdings sind die Mitarbeiter selbst nicht mitgenommen auf dem Weg "Up to Champ" in Sachen faire Bezahlung und Arbeitszeit. Hier möchte OHB aufgestellt bleiben wie man ist. Leider können sie dies tun, solange immer neue Absolventen sich finden. All die Gründe führen bei OHB zu einer Mitarbeiterfluktuation die immens hoch ist und dadurch das tägliche Arbeitsleben stark beeinflussen, da andauern neue Kollegen eingelernt werden und bei der nächst besten Gelegenheit das Weite suchen. Schade dass OHB sich so präsentiert, er könnte einer der besten Arbeitgeber in dieser Branche sein.
Karriere/Weiterbildung
Es werden unzählige interne Kurse auf "Cornerstone" angeboten, diese sind aber meist einfache PP-Präsentationen und wenig zielführen. Externe und kostenpflichtige Fortbildungen sind entweder nur schwer verfügbar oder mit langen Warte- und Genehmigungszeiten behaftet. Eine Weiterbildung ist daher nur schwer möglich. Durch die hohe Arbeitsbelastung im Alltag ist es auch so gut wie unmöglich in eine Abteilung für einige Zeit hinein zu schnuppern, um sich Abseits seines eigenen Themengebietes weiterzubilden. Karriere ist bei OHB eigentlich ein Fremdwort, Fachabteilungen kennen in der Regel nur ein Level, Karriere heißt die Abteilung zu wechseln, da ein interner technischer Aufstieg eigentlich nicht möglich ist und auch zu keinem Gehaltsprung führt. Der Wechsel ist allerdings auch nicht so einfach, anstatt interne Mitarbeiter weiter zu Qualifizieren, werden lieber neue Leute eingestellt. Sehr bedauerlich ist, dass einem nicht aufgezeigt wird, wie eine mögliche Karriere bei OHB aussehen könnte. Es ist einfach unklar welche Wege man einschlagen kann/muss um vorwärts zu kommen. Auf Nachfrage bei HR heißt es nur, Kurse sind verfügbar, aber eine Zielstelle wird nicht in Aussicht gestellt.