Solide aber mit Luft nach oben
Gut am Arbeitgeber finde ich
Große Branchenunabhängigkeit. Stetiges fördern und fordern des Lernens.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der bereich Sales ist zu schwach besetzt so das Projekte zu lange brauchen bis Sie gewonnen werden. So entstehen Lücken zwischen den Aufgaben und das Personal wird dann zweckentfremdet eingesetzt.
Verbesserungsvorschläge
Es ist gut wenn ein Unternehmen gesund wachsen will. Aber man sollte sich entscheiden soll es wie eine Eiche sein, langsam, grundsolide und fest um jedem Sturm bis in den letzen Ast trotzen zu können, oder eher wie eine Fichte, zügig, flexibler und auch bereit mal bei Sturm Nadeln zu lassen.
Entscheidungen werden immer in großer Runde Geschäftsführerrunden besprochen und wirken bei einem Unternehmen dieser Größe sehr schwerfällig.
Andere Unternehmen die im gleicher Branche später auf dem Markt waren sind bereits jetzt schon um ein vielfaches größer und steht trotzdem solide da.
Bezieht klare Markt-Stellung. Nicht alles machen wollen und meinen es zu können. Sondern sich auf wesentliche Technologien und Partner fokussieren, ohne den blick für den Markt zu verlieren.
Aufhören alles mit Praktikanten und Werkstudenten zu lösen. Gutes Personal einstellen und diese auch gut bezahlen.
Arbeitsatmosphäre
Wer Bedarf an "Fishing for Compliments" durch seinen Vorgesetzten hat
ist hier falsch. Es werden in monatlichen Meetings die Kundenfeedbacks vorgestellt die ggf. auch auf einzelnen Mitarbeiter abzielen aber man wird nicht gestreichelt wenn man einen Verbesserungsvorschlag einbringt oder fehlerfrei den Kaffee geholt hat.
Es wird jedoch durch die direkten Kollegen oder die Teamleitung immer wieder ein Lob ausgesprochen wenn was coole gemacht wurde. So arbeiten alle zusammen und versuchen sich auch zu unterstützen. Es liegt ein bisschen der Sprit des immerwährenden Lernens (im positiven Sinn) in der Luft.
Es herrscht auch eine gute Fehlerkultur. Kein Arbeiten in Silos wo z.B. Dokumente erst veröffentlicht werden wenn sie 100% sind. Mit Fehlern wird offen umgegangen, vieles wird im Kooperativen Arbeitsstil erstellt. Also einfach mal einen Entwurf machen und die Kollegen bewerten, verbessern oder erweitern lassen.
Kommunikation
Email, Tickets-Kommentar, Chat, Wissen-DB-Kommentar und shared Dokumente.
Aus meiner Sicht ist es hier mit der Transparenten Kommunikation etwas übertrieben worden. Vor allem wenn man aus einem Chat austritt weil es zu viel (auch meinst überflüssigem) Input ist und dann bei Fragen den Vorwurf bekommt das man ja ausgetreten ist.
Wenn man wissen möchte was gerade so ansteht muss man den Informationen Hinterlaufen. Es gibt kein überblick über Projekte, Verantwortliche etc.
Kollegenzusammenhalt
Es wird versucht sich wo es geht gegenseitig zu unterstützen und keine arbeit irgendwie abzuschieben.
Auch wird hier offen ober den Bedarf
Work-Life-Balance
Vor Corona kein/kaum HomeOffice. Was zum Glück dann besser wurde.
Es ist jedoch auch zuhause extrem stressig wenn man an vielen Aufgaben parallel arbeitet und diese dann auf 15-Min. genau takten muss "Weil das Kunden so erwarten". Hier entsteht der Druck sich extrem selber zu Managen und vollkommen diszipliniert Termine oder Bocker im Kalender einzutragen um am Ende vom Monat auch seine 40Std.-Woche bezahlt zu bekommen.
Wann ich arbeite ist dank der flexiblen Arbeitszeit egal (sofern kein Kundentermin ist)
Es gab diverse freiwillige Abendveranstaltungen die zum Teil Werbe-/Recruting maßnahmen waren. Da es jedoch freiwillig war und man auch keinen Vorwurf bekommen hat wenn man daran nicht teilnahm war es gut. So konnte man sich entscheiden ob man Interesse am Thema hat oder nicht.
Vorgesetztenverhalten
Offen, (positiv)fordernd, konstruktiv-kritisch und kritikfähig
Bei Problemen oder dringenden privaten Terminen waren die Vorgesetzten immer verständnisvoll und haben auch versucht in ihrem Rahmen zu unterstütz. (Kurzfristiger Urlaub, Gesprächsrunde, etc.)
Bei Projekten gab es manchmal zu wenig Führung was Abläufe angeht was am ende denn zu einer Projektüberzeichnung führte. Doch auch hier wurde in der Retrospektive klare Fehler (aller) angesprochen um dann im nächsten Projekt besser zu werden. Auch wurde häufig durch den Vorgesetzten die Rolle des Kunden übernommen um die Mitarbeiter weiter zu sensibilisieren was auf Sie zukommen könnte.
Die Vorgesetzten waren offen/sensibel für Information die als "Bauchgefühl" an sie herangetragen wurden.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren vielfältig jedoch mit starkem Fokus auf Beratung was sicher zum Teil Corona geschuldet ist.
Es wurden viele (aktuelle/neue) Technologien verwendet. Sowohl direkt in Kundenprojekten aber auch wurde Zeit eingeräumt diese für sich selber zu testen und zu bewerten.
Schlagworte hierzu ist:
Chatbot, KI, ML, RPA, FrontEnd-Entwicklung
Gleichberechtigung
Bei Kurzarbeit unterschiedliche Ansätze zu fahren hat für großen Unmut gesorgt. So wurde das Risiko das keine Aufträge da waren zum teil vollständig auf die Schultern der Mitarbeiter gelegt. Andere haben einen fixen Anteil der unabhängig der Auftragslage ausgezahlt wurde.
Arbeitsbedingungen
Sommer = Heiß
Es gab keine Klimaanlage was ich nicht schlecht fand, da dadurch auch die Erkältungsgefahr reduziert wurde. Zudem wurden auch direkt die "bitte weniger kalt ich zieht mir in den Nacken" Diskussionen auf 0 Reduziert.
Es gab ausreichend Tisch- und Standventilatoren und solange keine Kunden da waren kurze Hosen/T-Shirt und barfuß. Ja es war trotzdem Heiß ;)
Die IT ist aufs neuem Stand. Man konnte wählen zwischen 34" Curved Monitor oder lieber 2x (glaube) 24". Laptop waren ausreichend dimensioniert. Mehr Arbeitspeicher was kein Thema.
Sonderwünsche musste man verargumentieren. So haben sich die ein oder anderen Mitarbeiter eigene Maus/Tastatur gekauft weil sie da kein Bock drauf hatten.
SW-Drucker gab es auch wurde quasi nie verwendet. Zudem stand im Serverraum noch eine kleine Werkbank falls man nach Feierarbend sich mit IoT oder Elektrotechnik auseinander setzen wollte. --> NiceToHave
Die Anbindung an öffentliche ist top. U-Bahnhaltestelle 3-Min vom Büro weg. Wenn man selber mit dem Auto kommt darf man nicht zu spät dran sein (bis 8:30) sonst muss man irgendwo im Nirgendwo parken da die Firma nur 1 (wenn man kleine autos hat auch 2) eigene Parkplätze hat.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Obstkorb ist Regional (die Früchte natürlich nicht alle ;) ), Es wird gern öffentlich gefahren und es wird fast nichts ausgedruckt.
Gehalt/Sozialleistungen
Einstiegsgehalt ist okay. Steigerung muss verhandelt werden. Wer also nicht so gut sich ins rechte Bild rücken kann hat knapp verloren, da die Vorgesetzten den ganzen Tag im Sales tätig sind und daher kommunikativ sich in der Oberklasse bewegen
Weitere Sozialleistungen wie VWL oder Unternehmensrente gibt es nicht.
Ich sehe es ist kritisch das Arbeitsverträge alle individuell sind (abhängig vom Verhandlungsgeschick) und z.B. das Thema Überstunden Einfluss auf das feste Jahresbrutto haben.
Überstunden abgegolten = höheres Brutto
Überstunden auszahlen/nehmen = geringeres Brutto
Zusatzleistungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld gibt es nicht. Gewinnbeteilungen werden zum Jahresende bekannt gegeben (wenn es welchen gibt)
Image
Es herrschte ein unterschwelliger Unmut über die Situation (Personalfluktuation, Weiterbildung- und Entwicklungsoptionen, etc.) Es sind viele Praktikanten und Werkstudenten angestellt die arbeiten eines Festangestellten Mitarbeiters machen könnten jedoch günstiger sind.
Das einzig positive daran finde ich das dadurch immer wieder "neues Blut" ins Unternehmen kommt die neue Ideen bringen um so das gesamte unternehmen weiter zu entwickeln. Jedoch sollte es auch in allen Bereichen mehr erfahrenes Personal geben so das die Verantwortung auf mehr Schultern verteilt werden kann.
Karriere/Weiterbildung
Ist okay. 2500€ pro Jahr zur "freien Verfügung" und 5 Tage Weiterbildungsurlaub ist gut.
Man muss die Weiterbildung nur irgendwie plausibel machen so das man ggf. sich auch in etwas Weiterbilden kann das nicht direkt mit dem Job zu tun hat.
z.B. Fotografie für einen Softwareentwickler