Empfehlenswert, aber stark vom Team abhängig
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die flache Hierachie, die Möglichkeit Dinge selbst anzustoßen, zu diskutieren oder zu bewegen, die Ansprechbarkeit der Geschäftsführung. Die Gesellschaft ist klein genug, um mitzuwirken und sich einzubringen. Gut ist der Wandel, der aktuell statt findet, der Umbruch den Kulturwandel und Corona in der Arbeitswelt mit sich bringt. Es wird begonnen auch über den Tellerrand des eigenen Bereiches zu schauen, sich teamübergreifend auszutauschen und Kommunikation in Gang zu bringen. Das bringt viel Zugewinn und Zufriedenheit für die Mitarbeiter aber auch mehr Verständnis für die eigenen Zusammenhänge des Arbeitsplatzes und der Aufgaben.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es gibt sicherlich immer Punkte, die man bemängeln kann. Jedoch ist es immer möglich mit Kommunikation und Offenheit auf diese Punkte aufmerksam zu machen, Diskussionen in Gang zu bringen. Daher kann ich hier keinen Punkt nennen, den ich absolut negativ finde und der sich nicht verändern ließe.
Verbesserungsvorschläge
Ich würde mir mehr Gleichheit im Unternehmen wünschen und mehr Vertrauen in die einzelnen Mitarbeiter, weniger Kontrollwahn und mehr Anerkennung für die Leistung, die von den Kollegen erbracht wird.
Arbeitsatmosphäre
Es gibt rund 130 Kollegen, die Atmosphäre ist daher familiär und sehr kollegial. Da die Gesellschaft der Otto Group angehört, gibt es viele Benefits der "großen Mutter", jedoch ist nicht alles übernommen. Hier lohnt es sich bei den Themen, die einen interessieren, genauer hinzuschauen. Die Gesellschaft wurde 2013 ausgegründet. Einige Führungskräfte sind leider noch in einer sehr hierarchischen Arbeitswelt verhaftet. Auch beschleunigt durch Corona findet gerade ein großer Umbruch in Sachen Digitalisierung und neues, digitales Arbeiten statt.
Kommunikation
Hier muss man unterscheiden. Kommunikation im Team und Bereich ist stark von den Führungskräften abhängig. Teilweise gibt es sehr regelmäßige Teamrunden, teilweise nur selten. Die Kommunikation zwischen der Otto Group und der Gesellschaft könnte definitiv mehr fließen. Neue Medien wie Teams müssten mehr und effizienter für die gesamte Gesellschaft genutzt werden. Es finden jedoch regelmäßige Standups durch die Geschäftsführung statt.
Kollegenzusammenhalt
Auch hier wieder - stark von Bereich und Team abhängig. Grundsätzlich ist das Kollegium sehr divers und sehr tolerant. Es gibt regelmäßige Events (außerhalb Corona), um das Miteinander zu fördern. In den Kaffeeküchen kommt man schnell ins Gespräch. Es gibt Bestrebungen einen Austausch auch bereichsübergreifend weiter zu fördern.
In einzelnen Teams gab es vor Corona regelmäßiges Teamfrühstück oder Teammittag. Auch ein übergreifendes After Work fand vor Corona statt, wurde leider durch Corona ein wenig ausgebremst.
Work-Life-Balance
Auch hier wieder stark team- und bereichsabhängig - je nachdem wie die Führungskraft dem Mobilen Arbeiten gegenüber eingestellt ist. Es gibt Teilzeitoptionen und auch schon vor Corona gab es Heimarbeitsplätze. Es gibt die Möglichkeit Überstunden abzubummeln - ob es ganze Gleittage sein dürfen hängt von der Führungskraft ab. Grundsätzlich ist es jedoch möglich zu verhandeln oder besprechen, wenn man hier individuelle Bedürfnisse oder Wünsche hat.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt sehr viele gute Führungskräfte, die auch offen für Neuerungen und Veränderungen sind. Leider gibt es, wie oben beschrieben, auch einige Führungskräfte, die noch sehr hierarchische Kontrollbedürfnisse verspüren. Daher gibt es sehr unterschiedliche Teamdynamiken in den einzelnen Bereichen. Auch die Kommunikation den Mitarbeitern gegenüber oder das Vertrauen ist sehr unterschiedlich ausgeprägt, was leider zu einiger Unruhe in der Gesellschaft führt. Hier würde ich mir einen offeneren Blick über den Tellerrand wünschen und ein "mehr-mit-dem-Zeitgeist" gehen.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich gibt es alle Aufgabengebiete der Buchhaltung in der Gesellschaft. Kreditoren, Debitoren, Anlagenbuch, Hauptbuch - wer sich also in der Buchhaltung Zuhause fühlt, wird auch hier spannende Aufgaben finden. Es gibt Möglichkeiten zum Wissensaustausch und auch Hospitationen werden in Zukunft möglich sein.
In vielen Bereichen gibt es auch Projektarbeiten. RPA ist ein großes und auch interessantes Thema in der Gesellschaft.
Gleichberechtigung
Das Kollegium ist sehr divers von Nationalität und Herkunft her. Berufsbedingt gibt es mehr Frauen als Männer, jedoch habe ich nicht das Gefühl, dass die Männer benachteiligt werden. Toleranz ist auf jeden Fall hier großgeschrieben.
Umgang mit älteren Kollegen
Auch hier kann ich nichts Negatives sagen. Es gibt zahlreiche ältere Kollegen/Kolleginnen, die durchaus auch noch mit spannenden Aufgaben betraut werden. Der Zusammenhalt der Kollegen profitiert von der guten Durchmischung von Alt und Jung.
Arbeitsbedingungen
Das Mobiliar ist neu, mit Corona gab es für alle Kollegen Laptops. Im Sommer kann es unter Umständen sehr warm werden und Lüften ist wegen Zugluft nicht immer möglich oder erfolgreich. In Zukunft wird es vielleicht möglich sein mit Homeoffice/Mobilem Arbeiten hier besser reagieren zu können. Es gibt einige Küchen und Besprechungsräume, sowie Arbeitsmittel. Eigentlich alles da, was man braucht.
Flexible Arbeitszeiten sind von Bereich zu Bereich unterschiedlich und hängen stark vom Tagesgeschäft ab.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mülltrennung könnte tatsächlich besser sein. Nicht gebrauchtes Büromaterial wird jedoch z. B. wieder in den Vorrat gepackt, um wiederverwendet zu werden. Bei sozialen Härtefällen wird versucht eine individuelle Lösung zu finden. Es gab vor Corona einen regelmäßigen Weihnachtsbasar, wo Spenden für einen guten Zweck gesammelt wurden.
Gehalt/Sozialleistungen
Wie die gesamte Otto Group hat sich auch diese Gesellschaft freiwillig dem Tarifvertrag des Hamburger Einzelhandels angeschlossen. Wer gut googelt kann herausfinden, was das für die einzelnen Gehälter bedeutet. Luft nach oben ist natürlich immer. Bei Neueinstellung sollte man gut verhandeln. Gehaltserhöhungen werden (unabhängig von den Tariferhöhungen) nicht wirklich gelebt. Es gibt jedoch Weihnachts- und Urlaubsgeld, Zuschüsse für den HVV, Wasser und Kaffee zur freien Verfügung und falls nötig einen Parkplatz (aktuell ohne Zusatzkosten).
Image
Eine Shared Service Gesellschaft hat vermutlich immer mit einem gewissen Ruf zu kämpfen. Insgesamt ist die Geschäftsführung mit Blick auf die individuell unterschiedlichen Bedürfnisse der Teams und Bereiche bemüht hier einen Kurs vorzugeben. Auch wenn die Otto Group Accounting Solutions (vormals Otto Shared Services) zur Otto Gruppe gehört, heißt das nicht, dass die gesamte Arbeitswelt genauso wie auf dem Otto Campus gelebt wird. Abseits davon ist es jedoch eine Buchhaltungsgesellschaft in Aufbruchsstimmung (positiv gemeint), in der gerade ganz viel passiert in Sachen Kulturwandel und Arbeitswelt - auch beschleunigt durch Corona.
Karriere/Weiterbildung
Die Gesellschaft ist eine reine Buchhaltungsgesellschaft. Weiterbildung ist in sofern möglich, als das man sich vielleicht zum Bilanzbuchhalter weiterbildet. Hin und wieder findet eine Neubesetzung einer Leitungsstelle statt, wenn z. B. eine Führungskraft das Unternehmen verlässt. Die Führungspositionen sind jedoch zum großen Teil mit erheblichen Betriebszugehörigkeiten versehen, so dass hier keine wirkliche Karriereoption besteht. Ob eine Förderung von Weiterbildungen wie Finanz-/Bilanzbuchhalter von Seiten der Gesellschaft stattfindet, weiß ich leider nicht. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass hier ggf. drüber verhandelt werden kann. Die Geschäftsführung ist hier sehr nahbar und ansprechbar bei allen Themen, die auch die Entwicklung der Gesellschaft betreffen (und auch sonst).
Es finden regelmäßige Weiterbildungen für aktuelle Themen statt (z. B. als es zur kurzfristigen Senkung der Mwst kam), wenn der eigene Arbeitsbereich betroffen ist. Auch werden Hospitationen ermöglicht, wenn man sich intern verändern oder spezialisieren möchte.