Ambitionierten Designern dringend abzuraten
Work-Life-Balance
Vertrauen gibt es hier nicht. Wer 5min zu spät kommt, muss über das Zuspätkommen berichten. Keine flexible Home-Office-Lösung.
Vorgesetztenverhalten
Man kann an einem Tag begrüßt werden als wäre wäre man der beste Freund, während bereits am nächsten Tag die Kündigung folgt. Man lernt hier, wie falsch Menschen sein können. Wenig überraschend, dass die nachfolgende Kollegin selbst gegangen ist.
Interessante Aufgaben
Man gibt sich größte Mühe, beim wöchentlichen Team-Meeting trivialen Aufgaben mit theatralischem Beifall eine Bedeutung einzuräumen, die nicht existent ist. An der Gesichtsausdrücken der Kollegen war stets eine Unsicherheit abzulesen, ob man gerade echt oder ironisch die 1.000 fingernagelgroße Online-Banner-Adaption der Kollegen beklatscht. Es waren Therapie-Sitzungen. Zu sehen, dass selbst altgediente Kollegen nicht für spannendere Aufgaben zum Zug kamen, war tröstlich. Besonders augenöffnend war die Situation, als ein hochdekorierter Designer in einer Pitch-Situation mit der Aufgabe vertraut gemacht wurde, Mockups zu erstellen. Selbstredend unter großem Applaus.
Gleichberechtigung
Scheint noch kein Thema zu sein. Als sich eine junge, erwachsene Kollegin ein kleines Missgeschick geleistet hatte, folgte schallendes Lachen einer Person aus dem Management gefolgt von einem „XY ist schon süß“. Wäre schön, wenn man sich mit dem Thema Sexismus auseinander setzen würde.
Image
Beim Vorstellungsgespräch wird man eingeschworen auf den Schwerpunkt Sport in der Agentur. Man sollte Sport leben. Um ins Bild zu passen, sollte man daher idealerweise nicht ein übergewichtiger Raucher sein. Dass 90% der Projekte aus dem Online-Portfolio aus einer anderen Zeitepoche stammen, lässt man für Kunden und Bewerber unter den Tisch fallen. In der Realität bleiben für die angestellten Designer die langweiligsten Designadaption-Aufgaben übrig, die einem wöchentlich an der Supermarktkasse fragen lassen, ob Produkte über den Scanner zu ziehen womöglich nicht die spannendere Aufgabe darstellt. Von spannender Branding-Markenentwicklung kann nicht die Rede sein.
Karriere/Weiterbildung
Die konzeptionell spannenden Aufgaben werden von einer Person abgegriffen und der Pöbel darf sich an den Krümmel erfreuen, die vom Tisch fallen. Vorsicht: Wer sich über die Krümmel nicht mit einem Dauergrinsen und einer leidenschaftlichen Präsentation revanchiert riskiert mahnende Worte im Mitarbeitergespräch.