Es könnte ein toller Arbeitsplatz sein, ABER...
Gut am Arbeitgeber finde ich
1. Die Bemühung, eine lockere und eher familiäre Atmosphäre zu gestalten (auch wenn das nicht immer gelang bzw. dadurch andere wichtige Dinge leiden mussten)
2. Die Großzügigkeit an manchen Tagen, was nicht selbstverständlich war. Z.B. "Hitzefrei" und Eis an sehr heißen Tagen, Einladung zum Essen oder man wurde gar bekocht, Benutzung des Firmenwagens etc. Das war toll und wir alle waren sehr dankbar dafür.
3. Die relativ flexiblen Arbeitszeiten
4. Die Möglichkeit, seinen Hund mit ins Büro zu nehmen, bzw. die Anwesenheit des Bürohundes
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
1. Keine Führungskompetenz. Hier mangelt es in jeder Hinsicht. Es fehlt offenbar auch die Kommunikation untereinander. Der eine weiß nicht, was der andere gesagt hat, was zu Chaos und Unmut führt. Das ist sehr bedauerlich und macht mich wirklich traurig, denn das könnte alles ganz anders laufen, wenn man sich nicht selbst so sehr im Weg stehen würde…
2. Die Grenzenlosigkeit. Locker hin oder her, es gibt Dinge, die sagt man einfach nicht zu seinen Mitarbeitern und die fragt man nicht.
3. Unreifes Verhalten
4. Ungleichbehandlung der Mitarbeiter (innerhalb der Verträge, bei Zugeständnissen etc.)
5. Keine Zusatzzahlungen
6. Unfassbar schlechte Absprachen (Informationen wurden nicht oder nicht vollständig weitergegeben, oft hatte man selbst keine Ahnung und widersprach eigenen getroffenen Aussagen/Aufforderungen)
7. Geringe Wertschätzung für die geleistete Arbeit bzw. Schwankung der Meinung über die Mitarbeiter (heute super, morgen schlecht)
Verbesserungsvorschläge
1. Ganz dringend in den Bereichen Mitarbeiterführung und Kommunikation weiterbilden!! Hier ist dringender Nachholbedarf. Das ist nicht böse gemeint, sondern ein von Herzen gut gemeinter Hinweis! Man merkte deutlich, dass mit einigen Situationen nicht richtig umgegangen werden konnte und daher sehr unprofessionell, emotional und persönlich reagiert wurde. Das darf einem Vorgesetzten in dieser Form nicht passieren!
2. Die wirklich wichtigen Dinge im Auge behalten! Eine lockere Atmosphäre ist gut und schön, aber wenn man Verträgen, Auszahlungen von vorgelegten Kosten etc. über Monate hinterherlaufen muss, bringt einem das auch nichts mehr. Das ist eine Frage der Wertschätzung, dass man Mitarbeiter nicht ewig auf wichtige Dinge warten lässt, sie nicht ständig vertröstet und ihnen nicht das Gefühl gibt, dass es einem total egal ist.
3. Selbst mehr Motivation und Einsatz zeigen! Wenn man von seinen Mitarbeitern erwartet bzw. sich von Herzen wünscht, dass diese mit Eifer, Freude und Herzblut für die Firma da sind und ihr Bestes geben, sollte man selbst als gutes Beispiel vorangehen und nicht ständig seine Unlust kundtun, oftmals vor 14 Uhr schon Feierabend machen und noch "jammern", wenn man mal mehr machen musste. Das passt einfach nicht zusammen. Und trotzdem zeigten die Mitarbeiter viel Einsatz, erledigten ihre Arbeit vorbildlich und waren gewillt, bei Bedarf mehr zu leisten... leider wurde das aber anscheinend nicht richtig wahrgenommen.
Arbeitsatmosphäre
Es ist ein schönes, modernes Büro, man hat alles, was man braucht und zudem Obst und Getränke zur freien Verfügung. Die Atmosphäre zwischen den Kollegen war super, da gab es absolut nichts zu bemängeln. Ein toller Zusammenhalt und eine sehr harmonische Zusammenarbeit. Die 2 Sterne Abzug gibt es, da die Kommunikation zum Arbeitgeber an einigen Stellen sehr haperte und es zu unnötigen unangenehmen Situationen kam, die das sonst gute Klima störten. Außerdem war ein konzentriertes Arbeiten aufgrund einer teilweise sehr lauten Umgebung oftmals nicht möglich.
Kommunikation
Nur unter den Kollegen top, ansonsten eher schwierig. Solang es nur um belanglose Dinge ging, war es in Ordnung. Bei wichtigen Angelegenheiten bekam man oft die kalte Schulter gezeigt oder es wurde direkt abgeblockt. Kritik wurde nicht angehört, da man sehr schnell unterbrochen wurde, und angenommen schon gar nicht. Es bestand keinerlei Selbstreflektion, Fehler wurden keine eingestanden. Außerdem wurden Informationen/Aufgaben gar nicht oder nicht vollständig kommuniziert, man musste sehr viel wiederholt nachfragen und bekam selbst dann oftmals keine richtigen bzw. widersprüchliche Antworten. Gleichzeitig wurde aber erwartet, dass man genau Bescheid weiß, für was man nun zuständig ist und wie die Dinge laufen. War dies nicht der Fall, wurde man dafür auch direkt zurechtgewiesen, ohne dass man viel dazu sagen durfte. Verantwortung wurde schnell an die Mitarbeiter abgegeben, sodass man sich selbst bei Problemen aus der Affäre ziehen konnte, denn man wusste ja von nichts. Auch nach Ansprache dieses Problems hat sich hierbei leider nichts verändert. Ein Kampf gegen Windmühlen...
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt zwischen den Kollegen war einwandfrei. Hier gibt es nichts Negatives zu sagen! Es kann sich wirklich glücklich geschätzt werden, solche Mitarbeiter zu haben!!!
Work-Life-Balance
Aufgrund der relativ flexiblen Arbeitszeiten war das schon in Ordnung. Hier ließ sich meistens eine Lösung finden. Leider konnte einem eine getroffene Vereinbarung zwecks Arbeitszeiten auch mal negativ ausgelegt werden, wenn es gerade in den Kram passte. An heißen Tagen gab es auch mal "Hitzefrei", was natürlich super war. Bei wichtigen Terminen war es auch kein Problem, wenn man mal früher/später kam. Allerdings wurden beim Thema Urlaub die Augen verdreht, das wurde schnell lästig. Da wurde man auch mal länger zappeln gelassen, bis man eine Rückmeldung/Genehmigung bekam. Man hatte nie das Gefühl, dass einem der Urlaub gegönnt wird, man fühlte sich fast schlecht, wenn man danach fragte. Genauso war das Thema Krankheit eher schwierig.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten war leider sehr enttäuschend. Anfangs fühlte ich mich wohl, es war lustig und locker. Mit der Zeit wurden das Verhalten und die Stimmung leider immer angespannter und unberechenbarer. Die Laune konnte schnell wechseln, sodass man nicht wusste, woran man gerade ist. War man an einem Tag "einer der besten Mitarbeiter" und konnte gemeinsam lachen, nett miteinander umgehen und Spaß haben, bekam man am nächsten Tag vielleicht wieder Vorwürfe und böse Absichten unterstellt. Je nachdem, wie es gerade passte, wurde sich eine Meinung zurechtgelegt. Außerdem erfuhr man von den Kollegen, dass in Gesprächen über einen geredet wurde, sowohl positiv als auch negativ. Leider bekam man aber selbst kein Feedback, wie z.B. anhand von regelmäßigen Gesprächen. Hier wurde offenbar lieber hintenrum über einen geredet, als den Mitarbeitern die Chance zu bieten, evtl. auftretende Fehler zu verbessern. Generell wurden Gespräche schnell sehr persönlich und auch mal beleidigend, sodass man oft gar nicht mehr wusste, was man darauf noch antworten soll.
Interessante Aufgaben
Im Großen und Ganzen ist die Arbeit schon eher eintönig, da man den ganzen Tag mit Zeugnissen zu tun und somit quasi ständig die gleichen Texte vor sich hat. Ein wenig Abwechslung gibt es nur, wenn man mal beim Kunden vor Ort sitzt, aber auch da macht man im Prinzip wieder das Gleiche. Es ist also auf jeden Fall in Ordnung, aber nicht wirklich sehr interessant.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung gab es nicht so richtig. Hier entschieden Tagesform und Laune. Es gab Unterschiede beim Urlaub, Probezeiten, vertraglich freien Feiertagen etc. bei gleicher Position und Arbeitsstunden. Manche konnten sich fast alles erlauben, andere mussten bei jedem Wort aufpassen. Dabei kam es offenbar darauf an, wie gut man sich kennt.
Arbeitsbedingungen
Wie schon erwähnt, war es oft sehr unruhig im Büro, weil wenig Rücksicht auf die Mitarbeiter genommen wurde. Man wurde des Öfteren abgelenkt und konnte sich kaum konzentrieren. Von der Ausstattung her war aber alles bestens. Neue PCs, eigene Festplatten, große Schreibtische etc. Auch einen Obstkorb und jede Menge Getränke gab es zur freien Verfügung. In der Küche konnte man sich sein Essen zubereiten und gemeinsam am großen Esstisch seine Mittagspause verbringen. Wenn man etwas brauchte, wurde einem dies zur Verfügung gestellt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Grundgehalt war absolut akzeptabel. Allerdings gab es kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld, keine Boni, keine Sozialleistungen oder etwas in der Richtung.
Image
Die Wahrnehmung des Unternehmens stimmt hier nicht ganz mit der der Mitarbeiter überein. So eine "krasse" Firma, wie man sich selbst vielleicht sieht, könnte es unter Umständen sein, ist es aufgrund der genannten Punkte aber leider nicht. Wenn man konstruktive Kritik mal annehmen würde (anstatt mutmaßlich die eigene Bewertung aufzubessern), könnte man einiges ganz leicht zum Positiven ändern und letztendlich wirklich glückliche Mitarbeiter haben, die die Firma toll finden.
Karriere/Weiterbildung
Es gab keine Aufstiegschancen oder etwas dergleichen. Im Großen und Ganzen machten alle im Prinzip das Gleiche, bis auf ein paar Aufgaben, die sich unterschieden. Auch Weiterbildungen gab es keine, bis auf eine interne Zeugnisschulung. Selbst wenn man neue Aufgaben übernehmen sollte, von denen man eigentlich keine Ahnung hatte, gab es keine Schulung, geschweige denn eine ordentliche Einarbeitung. Learning by Doing war angesagt.