Nach langer Betriebszugehörigkeit - die Nachteile überwiegen den Vorteilen
Verbesserungsvorschläge
Überdenkt bitte eure teils sehr veralteten unternehmerischen Grundsätze. Wenn man in gutes Personal entsprechend investiert und fördert, zahlt sich das im Endeffekt auch aus. Die Fluktuationsrate wäre nicht so extrem hoch und das aufgebaute Know-How dieser Mitarbeiter hätte man in entsprechende Prozessoptimierungen stecken können. Personal sollte nicht mehr nur als Kostenstelle behandelt werden. Ebenso sollte man mit Qualifikationen anders umgehen. Nur weil jemand ein Studium abgeschlossen hat, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass dieser einen größeren Mehrwert der Firma bietet als ein langjähriger Mitarbeiter, der sich durch gute Arbeit bewährt hat und die PHYTEC bestens kennt.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist schwierig zu pauschalisieren. Es gibt vereinzelte Teams und Kollegen die wirklich super sind. Leider ist der Schnitt allerdings sehr negativ nach meiner Erfahrung. Extrem starker Flurfunk, Lästereien an jeder Ecke, Abteilungen die gegenseitig schon fast als Konkurrenz agieren und daraus resultierende oberflächliche Meinungsbildungen, tragen zu einer negativen Arbeitsatmosphäre maßgeblich bei. Vorgesetzte haben meist ihre Lieblinge, die entsprechende Vorteile bei der Arbeit genießen. Die lästige Arbeit wird dann auf die "Mädchen für alles" umgelegt. Je nach Abteilung natürlich sehr unterschiedlich. Teambuildingmaßnahmen haben innerhalb von 6 Jahren leider auch keinen Effekt gezeigt. Auch wenn Führungspersonen wirklich guten Willen zeigen, so werden diese Lösungsansätze leider durch das operative Geschäft nicht wirklich umgesetzt.
Kommunikation
Mehr als einen Stern kann man hier wirklich nicht geben. Es ist seit Jahren bekannt und es wird halbherzig daran gearbeitet. Auch hier ist die operative Arbeit ein maßgeblicher Faktor, weshalb man solche Themen nicht zielbringend verbessern kann. Feedback-Briefkästen mit Verbesserungsvorschlägen gibt es zwar, werden aber vom Lenkungskreis erfahrungsgemäß nicht wirklich beachtet. An der Weihnachtsfeier oder bei Firmenfesten sind die einzigen Anlässe, an dem man die Kommunikation mit befriedigend bewerten kann.
Kollegenzusammenhalt
Wie bereits geschrieben, gibt es vereinzelte Teams und Kollegen innerhalb der Firma, die wirklich super zusammenhalten. Allerdings muss man sehr stark aufpassen, wen man etwas anvertraut. Sonst macht die Information innerhalb von kürzester Zeit die Runde im Unternehmen. Ebenso gibt es einige äußerst frustrierte und missgünstige Kollegen innerhalb der PHYTEC. Wenn man als Neuling dort anfängt und man es sich mit diesen Personen verscherzt, werden schon fast Intrigen gegen einen gesponnen.
Work-Life-Balance
Gleitzeit, Home-Office und eigene Verantwortlichkeiten sind schon super. (Diese "Benefits" werden nicht jedem geboten)
Allerdings werden einem bei hohen Auftragsraten, Krisenzeiten und Krankheitsausfällen viele Aufgaben von einem gefordert beziehungsweise erwartet, für welche man nicht ansatzweise eingestellt wurde. Wenn man zudem einmal einer dieser zusätzlichen Aufgaben zustimmt, um einen Kollegen zu entlasten oder einfach im Sinne der Firma zu arbeiten, werden diese ohne Rückspräche bei dem nächsten Engpass wieder von einem erwartet. Überstunden ebenfalls in diesem Zusammenhang keine Seltenheit.
Vorgesetztenverhalten
Auch hier gibt es markante Unterschiede, je nach Führungsperson. Man muss allerdings sagen, dass es sich bei der PHYTEC eher um eine Vetternwirtschaft als ein Familienunternehmen handelt. Das was das Top-Management vorgibt, wird von den Abteilungsleitern, meist gegen die Interessen der Belegschaft durchgesetzt. Man muss - auch wenn ich im Einkauf eine sehr gute Abteilungsleitung hatte - durchweg sehr hart für sein Recht und seinen Aufstieg innerhalb der Firma kämpfen. Es wird am kleinen Mann der letzte Cent gespart. Aber auch hier gibt es immer wieder Lichtblicke, da das Vorgehen auch das mittlere Management teilweise betrifft. Aber wie gesagt, eher eine Vetternwirtschaft als ein Familienunternehmen. Im Großen und Ganzen ist das was von oben vorgegeben wird, Gesetz und da gibt es auch nichts zu diskutieren. Wenn man nicht rebelliert, passiert auch nichts. Egal ob vom Aufgabenfeld, Job-Bezeichnung oder Vergütung her, nach meiner Erfahrung.
Interessante Aufgaben
Meist sehr trist und eintönig. Viele Auswertungen und Listen zu bearbeiten. Die Tools erschweren teils die alltägliche Arbeit.
Gleichberechtigung
Mehr als einen Stern lässt mein Gewissen nicht zu, auch wenn ich keine Benachteiligung an meiner Person zugelassen habe.
Dazu eine wahre "Geschichte" aus erster Hand: Eine schwerbehinderte, nicht beeinträchtigte, Kollegin hat ihre Ausbildung bei der PHYTEC gemacht. Schon als sie anfing, wurde von den ausgelernten Azubis mitgeteilt, wieviel ein kaufmännischer Angestellter als Einstiegsgehalt bekommen wird. Seit 20 Jahren hat sich dieses Gehaltsniveau übrigens nicht verändert. Genau dieses Gehalt wurde allen anderen Azubis bei Abschluss der Ausbildung geboten. Bei der Kollegin mit Behindertengrad wurde allerdings 300 Euro Brutto weniger angesetzt. Zuerst wurde es so versucht zu verkaufen, als ob alle dieses Gehalt bekommen würden. Da sie natürlich wusste, dass das nicht stimmt und den Vertrag deshalb ablehnte, wurde die Argumentation so gedreht, dass sie ja aufgrund Ihres Behindertengrades besondere Kündigungsrechte genieße und die Firma damit schlechte Erfahrungen hat. Ebenso hätte sie ja am Anfang der Ausbildung nur 6 Stunden und nicht 7,5 Stunden täglich gearbeitet, was diese monetäre Abwertung ja rechtfertigen würde.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen mit langer Betriebszugehörigkeit werden eher bevor- als benachteiligt. Auch wenn diese nur halb so viel arbeiten wie jüngere Arbeitskräfte.
Arbeitsbedingungen
Günstige Bürostühle, spärlich eingerichtete Arbeitsplätze. Mittlerweile bekommt man in der Verwaltung sogar 2x 24 Zoll Flachbildschirme. Vorher musste man mit dem teils 20 Jahre alten Inventar hantieren. Man hat alles was man braucht, aber mehr auch nicht. Einen Abgestellten, der sich um die ergonomische Einstellung der Arbeitsplätze kümmert, gibt es nicht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
In der Verwaltung herrscht Mülltrennung. Was die Maschinen für Gase ausstoßen, kann ich nicht beurteilen. Verpackungsmaterial wird eher nicht recycelt oder wiederverwendet.
Gehalt/Sozialleistungen
Wie bereits beschrieben, wird an dem kleinen Mann der letzte Cent gespart. Gehaltsspiegel sind seit 20 Jahren unangepasst und werden einem als opulent verkauft. Man ist kein Mitglied einer Gewerkschaft, lehnt sich aber an die IG-Metall Erhöhungen an. Meist findet aber auch hier das Top-Management Mittel und Wege, der Belegschaft diese Erhöhungen als schmackhaft zu verkaufen, während man an allen Ecken und Kanten einspart. Wenn man nicht mit entsprechender Begründung für seine Erhöhungen kämpft, bekommt man auch nicht mehr und wird bewusst unten gehalten.
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Von Außen hui, von Innen pfui - beschreibt es am Besten
Karriere/Weiterbildung
Dass jedem alle Türen verschlossen sind, wäre gelogen. Aber auch hier gilt: Freunde und Verwandte der Geschäftsführung werden bevorzugt behandelt. Man benötigt ein vollwertig abgeschlossenes Studium, um entsprechende Aufstiege forcieren zu können. Wenn man nicht dafür kämpft, bleibt man auf der Position stehen. Ebenso wie das Gehalt.