Mitarbeiter Vertrieb / Änderungskonstruktion
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kollegenzusammemhalt, Themengebiet
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mangelnder Wille zur Entscheidungsfindung, inkonsequente Herangehensweise bei Verbesserungsbedarf, fehlende Standards zur Sicherung hoher Prozessqualität bzw. als Rüstzeug für den Einzelnen Mitarbeiter zur besseren Einschätzung von Arbeitsergebnissen oder Zwischenschritten.
Verbesserungsvorschläge
Verschwendung stoppen & konsequent Verbesserungen anstoßen - reine Disziplinfrage, wenn es entsprechend vorgelebt wird.
Arbeitsatmosphäre
Der Vertrieb ist im Unternehmen sehr geprägt durch den Kundentakt sowie die internationale Ausrichtung.
Kommunikation
In Teilen hervorragend durch eingespielte Abläufe, jedoch fehlen andererseits klare Spielregeln im Umgang mit Informationen innerhalb des Vertriebes sowie anschließender, nachgelagerter Geschäftsbereiche. Vieles wird hier durch das Engagement Einzelner aufgefangen.
Kollegenzusammenhalt
Sehr gut, der Mitarbeiterstamm fungiert in großen Teilen als Einheit, auch wenn man im täglichen Geschäft nicht ununterbrochen miteinander zu tun hat. Diesem Umstand ist es auch zu verdanken, dass einzelne Quertreiber im Großen und Ganzen kein negatives Licht auf die Belegschaft zu werfen vermögen.
Work-Life-Balance
I.d.R. gut, in Absprache mit dem Vorgesetzten (hier waren bedingt durch die flache Hierarchie zu meiner Zeit nur zwei Personen mögliche Kandidaten) und einem Plus im Zeitkonto war dies normalerweise möglich, auch wenn die Erreichbarkeit des Vertriebes sich von den offiziellen Geschäftszeiten (nicht öffentlich einsehbar!) unterscheidet - Stichwort internationale Ausrichtung.
Vorgesetztenverhalten
Nach Arbeitsrecht überwiegend i.O., menschlich betrachtet stimmte die Chemie nicht.
Mir fehlte vor allem der Wille zur Entscheidungsfindung, ein großes Manko war das Mitarbeiterjahresgespräch - hier fehlte es klar an der Vorbereitung (Wertschätzung und Respekt durch Vorbereitung auf das Gespräch, insbesondere Lesen und Verinnerlichen der vorangegangenen Gespräche, sodass man von Beginn an wieder auf Augenhöhe ist und verstanden hat, was den Mitarbeiter umtreibt; Chancen gab es durch annähernd täglichen Kontakt auf anderen Ebenen reichlich) sowie der Nachbereitung (konkrete Maßnahmen in Angriff nehmen, Versprechen einhalten, dem Mitarbeiter bei Eignung und Wille auch Verantwortung übertragen und Entscheidungsspielräume schaffen...)
Interessante Aufgaben
Ja, der Vertrieb ist durch seine wenig reglementierten Abläufe eine Spielweise für alle Beteiligten, hier liegt aber auch das Problem (Vertretungsregelung, Absprachen sind durch die Mitarbeiter selber zu tätigen - bei unterschiedlichen Charakteren nicht gerade einfach, den Wünschen und Erwartungen in der Hektik einer Hochphase gerecht zu werden).
Die Änderungskonstruktion konnte ich größtenteils in Absprache mit der Konstruktion umsetzen, mein Vorstoß in Richtung Standardisierung innerbetrieblicher Prozesse zur Schaffung einfacher Ablaufregeln ging in Teilen auf, wurde andererseits durch das Verhalten von Vorgesetzten/Kollegen unterminiert.
Gleichberechtigung
Mehrheitlich korrekt angewendet, an der ein oder anderen Stelle ist man bedingt durch kurze Betriebszugehörigkeit eher schwachbrüstig akzeptiert - auch wenn es sachlich betrachtet mehrere realistische Möglichkeiten zur Umsetzungen gibt.
Umgang mit älteren Kollegen
Vorbildlich, es wird im Rahmen des Machbaren darauf geachtet, dass ein Austausch zwischen Erfahrungsstufen stattfinden kann.
Arbeitsbedingungen
Zeitgemäße und gehobene Ausstattung (gilt für Arbeitsplätze mit Bürotätigkeit - diese kann ich durch meine Tätigkeit besser einschätzen als die Produktion). Der Fertigungsbereich ist im Grundsatz solide aufgestellt, ich schätze dies auf Basis meiner Erfahrungen als überdurchschnittlich ein.
Gehalt/Sozialleistungen
Für den einen nie genug, der andere ist zufrieden. Ich zähle mich überwiegend zu letzterem Personenkreis.
Image
Es gibt auf dem Geschäftsfeld des Unternehmens momentan sehr wenige Anbieter weltweit, welche die Technologie gut handhaben können, für ein kleines mittelständisches Unternehmen eine gute Ausgangsposition, welche nicht verspielt werden sollte.
Karriere/Weiterbildung
Klare Ziele und Ansprüche verfolgen, kommunizieren und dann auch konsequent einhalten. Für mich war die fachliche Tiefe und technische Ausrichtung dann doch im Wesentlichen interessanter als der Vertrieb als solches. Deswegen habe ich meinen befristeten Vertrag ordentlich auslaufen lassen, obwohl eine Weiterbeschäftigung beiderseitig angestrebt war - damals eben nicht zu besagter technischerer Ausrichtung.
Zum Thema Weiterbildung kann man zurecht gespaltener Meinung sein - sie dient der Qualifizierung nach Interessen und Befähigung, jedoch ebenso zur Mitarbeiterbindung durch die Wertschätzung. Dies fehlte mir gänzlich, zumal ich mehrfach sogar angeboten hatte die Kosten für eine Weiterbildung im mittleren vierstelligen Bereich selbst zu tragen...