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Postcon 
NRW 
GmbH
Bewertung

Quo vadis Postcon?

1,9
Nicht empfohlen
FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Administration / Verwaltung bei Postcon NRW GmbH in Ratingen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Früher gab es ein gutes und wertschätzendes Arbeitsklima, welches auch „von oben“ gelebt worden ist. Dies hatte zur Folge, dass gute Leute aufgrund der Atmosphäre und dem Teamzusammenhalt im Unternehmen gehalten werden konnten, trotz schlechterer Bezahlung. Dies ist spätestens mit dem letzten Verkauf Passé. Gegebenenfalls können Berufseinsteiger hier noch etwas lernen, diese müssen aber in jedem Fall stressresistent sein.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Keine Kommunikation, keine Transparenz in den Entscheidungen, keine gelebte Unternehmensvision, etc. Alles weitere würde hier vermutlich den Rahmen sprengen.

Verbesserungsvorschläge

Neue Kosten -und Personalstruktur, Weiterqualifizierung des Bestandspersonals welches Potenzial birgt, Höhere Preise beim Kunden um die Löhne anpassen zu können (der 1.10. kommt schneller als man denkt), Neue Geschäftsfelder erforschen (Digitalisierung), Wertschätzende Kommunikation und vor allem endlich mehr Transparenz.

Arbeitsatmosphäre

Diese ist spätestens seit Verkündung der Insolvenz in Eigenverwaltung im November 2021, wenn nicht schon mit der Abbestellung der alten Geschäftsführung im Juli 2021, auf einem absoluten Tiefpunkt. Die externen Berater involvieren weder Führungskräfte noch sonst jemanden aus dem aktuellen Postcon-Umfeld über Strategie und Vorhaben. Daraus resultiert eine Atmosphäre der Angst und völligen Planlosigkeit. Durch die angespannte Situation hat man das Gefühl in einer daily Soap zu sein, mit aller Hand Intrigen. Auch die neu strukturierte Geschäftsführung fügt sich dem ein.

Durch die vielen Kündigungen, ohne entsprechende Nachbesetzungen, schwindet leider auch die Hoffnung auf Besserung.

Kommunikation

Welche Kommunikation? Die Geschäftsführung teilte bislang nur Durchhalteparolen mit. Im November kam dann die Entscheidung die Insolvenz in Eigenverwaltung abzuwickeln.

In den nächsten Monaten sind wir alle schlauer – weil ab Februar das Unternehmen selbst für die folgenden Verbindlichkeiten aufkommen soll/muss. Gegebenenfalls wickelt man einfach ab bis Mai/Juni 22 ab. Dazu passt auch dass die Räumlichkeiten in Ratingen zu Ende Juni gekündigt worden sind (Flurfunk) und es keinerlei offizielle Kommunikation diesbezüglich gibt.

Kollegenzusammenhalt

Es kommt darauf an. Mittlerweile gibt es in jeder Fachabteilung Grüppchenbildungen, welches die Arbeitsatmosphäre erheblich negativ beeinträchtigt. Dementsprechend ist eine „Einheit“ als solche nicht zu erkennen. Bereits vor der Verkündung der Insolvenz in Eigenverwaltung gab es ein Kampf zwischen einzelnen Personen aus verschiedenen Fachbereichen. Es wird nur mit dem Finger auf andere gezeigt, keiner will tatsächlich Verantwortung übernehmen. Diejenigen, die aufgrund dieser und weiterer Umstände gefrustet sind haben entweder bereits das Weite gesucht oder sind gerade dabei sich neu zu orientieren. Leider sind es zumeist auch diejenigen, die man für einen Umschwung gut hätte gebrauchen können. Da die Geschäftsführung aber auf deren Expertise keinen Wert gelegt hat, ist es auch kein Wunder, dass eben jene dann „von Bord gehen“.

Work-Life-Balance

Vor etlichen Jahren war es einmal ausbalanciert. Spätestens seit der Corona Pandemie in 2020 wurde Mehrarbeit für eine Selbstverständlichkeit gehalten. Einzige Motivation für die Erledigung der Mehrarbeit - Angst den Arbeitsplatz zu verlieren. Seit der Verkündung der Insolvenz in Eigenverwaltung hat man das Gefühl von Stillstand, was nun wiederum für eine deutlich bessere Work-Life-Balance spricht. Aber ob Stillstand in der aktuellen Situation letztlich zielführend ist? Auch hier gibt es ein Ungleichgewicht. Es gibt einige wenige die zuviel arbeiten und andere wiederum "drehen Däumchen".

Vorgesetztenverhalten

Hier kommt es in der Tat auf die Vorgesetzte, den Vorgesetzten an. Es gibt wirklich gute Führungskräfte, die sich bemühen – allerdings selbst durch die Geschäftsführung ausgebremst werden. Und es gibt diejenigen die wollen und werden es einfach nicht lernen.

Interessante Aufgaben

Je nachdem wo man eingesetzt wird, kann man durchaus interessante Aufgaben erhalten. Am Ende des Tages wird das aber (zumindest aktuell) durch die angespannte finanzielle Lage torpediert. Als Berufseinsteiger, Quereinsteiger kann man hier mit Sicherheit etwas lernen – vor allem wie man es nicht machen sollte.

Gleichberechtigung

In der Vergangenheit wurde oft aufgrund des „Nasenfaktors“ entschieden. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die in der Gunst der Geschäftsführung oder der entsprechenden Führungskraft standen wurden befördert oder haben Gehaltserhöhungen erhalten.

Ein gutes Beispiel hierfür: angeordnete Kurzarbeit für bestimmte Mitarbeiter während der Pandemie 2020. Es wurde Kurzarbeit für Mitarbeiter angeordnet (1x Tag in der Woche), die aufgrund des Arbeitsvolumens Ihre Arbeit unmöglich an 4 Tagen erledigen konnten ohne, dass das ganze System zusammengebrochen wäre. Dementsprechend haben diese Mitarbeiter, dank Überstunden trotzdem 5 Tage die Woche (wenn nicht sogar mehr) mit Gehaltseinbußen gearbeitet. Es gab keinen Home-Office Zuschlag & man konnte sich glücklich schätzen für einen Corona Boni von lächerlichen 33 € Brutto.

Es gab allerdings auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die gar keinen Corona Bonus erhalten haben, daher sollte man selbst hierfür dankbar sein.

Diversität wird, obwohl eines der Steckenpferde (über 50 verschiedene Nationalitäten, alle Geschlechtergruppen und verschiedenste Weltanschauungen), nicht durch die Geschäftsführung und nur von den wenigsten Führungskräften gelebt

Umgang mit älteren Kollegen

Es spielt keine Rolle, ob man alt oder jung ist, hier wird jeder gleich schlecht bzw. gut behandelt.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen, die man in der Verwaltung vorfinden kann, sind recht solide. Einziger Wehrmutstropfen: Die Besprechungsräume haben keine Türen und somit können keine vertraulichen Gespräche geführt werden. Dieses Problem liegt seit mehr als 1 Jahr vor, wurde aber nicht behoben (und wird mit ziemlicher Sicherheit auch nicht bis zum endgültigen Auszug behoben)

In den Depots sind die Arbeitsbedingungen, je nach Standort von okay bis absolut unterirdisch. Es gibt Depots bei dem die Räumlichkeiten kein Tageslicht oder keine Toiletten aufweisen. Das Thema veraltete bzw. defekte Betriebsmittel zieht sich leider auch wie ein roter Faden durchs Unternehmen.

Mitarbeiter in der Verwaltung haben die Möglichkeit Home-Office zu machen, was von Fachbereich zu Fachbereich mehr oder weniger exzessiv genutzt wird. Eine Home-Office Zulage gab und gibt es nicht.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es wurden einige Maßnahmen zur Digitalisierung getroffen, dies ist allerdings seit einigen Monaten ins Stocken geraten. Hier könnte durchaus noch mehr passieren.

Gehalt/Sozialleistungen

Auch hier kommt es darauf an in welcher Abteilung man arbeitet und wie man verhandelt hat.

Es herrscht keine Transparenz, was auch zur Ungleichheit und miesen Stimmung beiträgt. Die Kollegen und Kolleginnen sprechen ja untereinander, so spricht sich schnell rum wer mit wenig Leistung viel Geld verdient und umgekehrt.

Image

Das Image ist absolut am Tiefpunkt angekommen. Man muss sich einfach alle weiteren Bewertungen durchlesen. Wenn die letzten guten Mitarbeiter das Unternehmen verlassen haben, bricht aufgrund fehlenden Wissens das Chaos aus – vermutlich ist, dass dann eh egal da bis spätestens Juni wahrscheinlich „der Ofen aus“ ist.

Karriere/Weiterbildung

Der Großteil der Belegschaft wird nicht weiterqualifiziert, da keine Gelder geschweige denn Budgets vorhanden sind. Es wird immer wieder versprochen aber nichts durchgeführt. Als Argument dient natürlich die finanzielle Schieflage. In der Vergangenheit hat die ein oder andere Person hier im Unternehmen Karriere gemacht. Diese wurden aber nicht weiterqualifiziert (obliegt jedem selbst). Mmn. eine vertane Chance, sich qualifiziertes Personal zu entwickeln.

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