Ein Unternehmen der leeren Versprechungen! - Erster Eindruck täuscht! - Für den Berufsstart ok!
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Arbeitsmaterialien und die Arbeitsschutzkleidung
- Gleitzeit, Urlaubstage
- Verständnis für Notfälle in der Familie oder das kranke Kind
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Bossing
- fehlende offene Kommunikation und Bearbeitung von Problemen, die Mitarbeitern auch nachträglich körperlich schaden
- keine Wertschätzung für getane Arbeit
Verbesserungsvorschläge
- Einstellung eines kompetenten Personalmanagers, der die Bewerbungen übernimmt und Mitarbeitergespräche führt, um die Chefs zu entlasten
- Einstellung eines wirklichen Feel-Good-Managers und nicht nur der Darstellung einer
Pony-Piñata auf der Website
- offene, gleichberechtigte und vor allem fair zugehende Kommunikation
- Angleichung des Lohns, gleicher Lohn für alle! Denn wer fairen Lohn als Faktor für sich in der Ausschreibung angibt, sollte auch fair bezahlen.
- Austausch der Führungsposition in der Produktion in einen kritikfähigen, diplomatischen, kommunikativen und lösungsorientierten Menschen mit Verständnis und der Bereitschaft, sich beide Seiten der Medaille anzuhören und danach Entscheidungen zu treffen
Arbeitsatmosphäre
In den ersten beiden Monaten herrschte eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Man wurde gut durch seinen direkten Abteilungskollegen eingearbeitet. Montags gab es immer ein Morningmeeting, um das Team auf die kommende Woche und das anrollende Weihnachtsgeschäft einzustimmen. Danach bildeten sich aber so langsam die einzelnen Fraktionen heraus, die Arbeitsatmosphäre spannte sich stark an. Das Vertrauen ineinander brökelte.
Edit vom April nach Antwort der Geschäftsführung unter dieser Bewertung:
Ich hätte mir sehr gewünscht, wenn ich meine Vorschläge und Anmerkungen noch während meiner Zeit in der Firma offen und ehrlich an die Geschäftsführung hätte herantragen können, sodass wir, Zitat: „im direkten Gespräch darauf hätten eingehen und gemeinsam Lösungen finden können.“
Leider habe ich nicht die Möglichkeit bekommen. Stattdessen durfte man ohne Ankündigung nur noch die Kündigung abholen und unterschreiben, die 90 Prozent der Mitarbeiter/innen nicht verstanden hatten. Es wäre einfacher gewesen, die gelebte Open-Door-Policy, die in jeder schlechten Bewertung als Gegenargument geliefert wird, wirklich durchzuführen.
Kommunikation
Das Team in der Produktion selbst war relativ jung. Es wurde trotz der stressigen Zeit viel gelacht. Mit Hilfe von Worky-Torkys sprach man sich ab, um die Maschinen optimal auszunutzen. Der Großteil der Gruppe hatte einen ordentlichen Teamgeist, wobei es leider auch in dieser Firma 3 Zicken gab.
Der Führungsriege in der Produktion bot stets an, dass man sich mit zusammensetzen könne, wenn es Probleme gäbe. Man tat auf verständnisvoll und freundlich. Dies war allerdings nur vorgetäuscht. Leider gilt in dieser Firma schlichtweg: Mund halten und immer schön zu allem ja sagen. Kritik ist eindeutig nicht erwünscht und berechtigter Widerspruch mit Verbesserungsvorschlag schon gar nicht.
Der Produktionsleiter ist allerdings ein sehr diplomatischer und engagierter Mitarbeiter, mit dem man stets alle Probleme angehen konnte und der für jedes technische Problem eine Lösung fand. Er kommunizierte offen mit allen Mitarbeitern und war auch mal für einen Spaß zu haben. Zu ihm konnte man mit Voschlägen kommen. Über ihn erhielten wir auch die neuen Ansagen der Chefetage.
Kollegenzusammenhalt
Zu Beginn war der Zusammenhalt sehr stark. Man unterstützte sich bei allen erdenklichen Aufgaben und half sich gegenseitig, die Massen abzuarbeiten. Besonders teamfähig und aufgeschlossen ging es zu, als Leader und weitere 5 Personen gleichzeitig ausfielen. Man versuchte sich häufig, durch kleine Scherze wieder aufzumuntern. Oder man tanzte für 2 Minuten einfach mal zusammen, um dem Stress Luft zu lassen, bevor natürlich fleißig weiter gearbeitet wurde.
Aufgrund von persönlichen/privaten Problemen einiger Mitarbeiterinnen kam es jedoch zur Splittung des eigentlich so gut funktionierenden Teams. Es wurde getuschelt, getratscht, gelogen und irgendwelche Dinge erfunden, um andere Kollegen schlecht bei der Führungsriege darzustellen. Die teamleitende Position selbst war absolut nicht einfühlsam und hatte kaum Zeit. Das Problem ist es auch, nur auf den Putz hauen zu können und keine andere Auffassung zu akzeptieren, auch wenn derjenige Recht hat. Man fühlte sich nie verstanden.
Prinzipiell ist es so, wenn man in der Firma bleiben möchte, dass man sich unbedingt mit den gehobenen Tieren gut stellen muss. Mit Schleimen und Jasagerei kommt man hier sehr weit...Leider.
Work-Life-Balance
Das Unternehmen ist eine sehr familienfreundliche Firma. Kinder stehen an erster Stelle und jeder Mitarbeiter kann sofort los, wenn das Kind krank ist etc. oder wenn es allg. einen Notfall gibt.
Ebenfalls hervorzuheben ist die Tatsache, dass die Mitarbeiter Gleitzeit nutzen können. Man konnte außerdem halbtags Urlaub nehmen oder mal für 2h schnell verschwinden, um Arzttermine wahr zu nehmen.
Vorgesetztenverhalten
In diesem Unternehmen herrschte gerade in der Produktion ein kindergartenhaftes Verhalten seitens einzelner Personen mit Führungsposition, die ständig und überall nur Unruhe verursachten, wenn sie hektisch durch die Hallen liefen und die anderen Kollegen von der Arbeit abhielten. Man regte sich über Kleinigkeiten auf und machte Mitarbeiter, die nur hilfsbereit sein wollten, ohne ersichtlichen Grund runter.
Informationen seiten der Geschäftführung kamen über die leitenden Führungspositionen in der Produktion. Vorschläge wurden dennoch eher abgelehnt, obwohl man zu Beginn offen dafür war. Der Geschäftsführung fehlt es leider an sozialer Führungskompetenz. Der eine ist extrovertiert und redet gern von sich und der Firma, er übernimmt auch die Bewerbungsgespräche, während der andere introvertiert ist und mehr die Zahlen sieht, ohne zu hinterfragen, wer die Massen abarbeiten soll und wie sehr sich die Mitarbeiter in der Produktion schinden, um zu retten, was zu retten geht.
Eine positive Sache: Die Geschäftsführung hat im Weihnachtsgeschäft unten mit angepackt, auch wenn sie nicht so schnell wie die eingearbeiteten Kollegen waren. Das findet man inzwischen seltener.
Interessante Aufgaben
Das besondere an der Firma war der sich ständig wechselte Aufgabenbereich. Als Springer konnte man an unterschiedlichen Positionen arbeiten und sich körperlich austoben.
Gleichberechtigung
Frauen und Männer werden generell unterschiedlich behandelt. Frauen dürfen keine Rollen tragen (auch wenn sie trainierter als mancher Mann da unten sind), während Männer das schwere Zeug alleine schleppen sollen. Frauen sollen generell Poster schneiden und rollen. Männer sollen Anpacken. Das fängt also in der Arbeitsteilung an und hört mit dem Lohn auf.
Frauen werden prinzipiell schlechter bezahlt als Männer, obwohl viele der noch dort arbeitenden Damen Knochenarbeiten verrichten oder die gleiche Arbeit verrichten wie die Männer. Die Spanne liegt bei 2 bis 3 Euro die Stunde. Alter und Berufserfahrung spielen hierbei keine Rolle.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen gibt es kaum. Es wird mehr auf junge und günstige Arbeitskräfte gesetzt anstatt auf Fachkräfte, die aus dem Bereich des Digitaldrucks oder der Werbetechnik kommen. Stattdessen werden völlig brangenfremde Personen eingestellt, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Eigentlich sehr schade auch für das Unternehmen selbst, was sich selbst damit schadet, anstatt qualifiziertes Personal einzustellen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen waren, das muss man hervorheben, wirklich gut. Die Firma stellte robuste Arbeitskleidung von Engelbert Strauss, die man behalten durfte. Desweiteren gab es Kaffee und Wasser (still, medium, naturell) und hin und wieder gab die Chefetage auch mal eine Runde Pizza für alle aus.
Ohrschützer, Ohrstöpsel, Brillen und Handschuhe wurden ebenfalls gestellt. Nur bei der ersten Hilfe haperte es ein bisschen. Aber das kann man ja durch eine erneute Schulung auffrischen. Man durfte während der Arbeitszeit mit Kopfhörern Musik hören, sofern man nicht die ganze Zeit am Handy spielte.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gibt einen 40 Euro Tankgutschein jeden Monat oder einen Zuschuss für das monatliche Abo der LVB bzw. des MDVs. Das ist eine wirklich gute Sache.
Das Gehalt ist unterdurchschnittlich für die harte Arbeit und Mitarbeiter der gleichen Abteilung bzw. auch allg. in der Produktion werden extrem unterschiedlich bezahlt, obwohl sie die gleichen Arbeiten verrichten und gleichlang in der Firma arbeiten.
Auch hier gibt es Unterschiede von bis zu 3 Euro die Stunde. Die Verträge sind standardmäßig auf 35h gesetzt. 40h Verträge gibt es nicht. Die Verträge werden während des Weihnachtsgeschäftes nicht hochgesetzt, wo allerdings gewünscht wird, pro Tag 8 bis 9/10 h zu arbeiten und jeden Samstag am besten auch noch mal in die Firma für 5 bis 6 h zu kommen. Überstunden allg. werden ausbezahlt und können nicht aufgehoben und dann später abgebummelt werden.
Image
Die Firma ist im Leipziger raum eher unbekannt. Sie tut auch nicht wirklich etwas dafür, in Leipzig bekannter zu werden, da sie sich auf den internationelen Auftritt konzentriert und die Verkaufszahlen, was auch ziemlich gut funktioniert.
Die Meinungen über die Firma sind unterschiedlich. Die, die gut beim Teamleiter und Geschäftsführung dastehen, loben die Firma in großen Tönen. Andere sagen: Von außen hui, von innen pfui!
Karriere/Weiterbildung
Aufstiegschancen gibt es leider kaum. Man verspricht Weiterbildungen oder Zusatzausbildungen wie den Staplerschein. Allerdings hält man diese Versprechen nicht ein. Auch mehrmaliges Erinnern bringt nichts.
Beförderungen zu Abteilungsleitern oder Beauftragen werden nicht per Arbeitsqualität und Leistung entschieden, sondern nach der bestmöglichen Schleimspur. Das klingt zwar hart, ist aber einfach Fakt. Bossing steht hier leider ganz hoch im Kurs.