Ein Unternehmen der leeren Versprechungen
Gut am Arbeitgeber finde ich
- die Büroräume
- viele der KollegenInnen
- die Produkte
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- das Arbeitsklima
- die Softwareentwicklung
Verbesserungsvorschläge
Ich bin der Meinung, die Gründer des Unternehmens sollten sich zumindest teilweise aus der Geschäftsführung zurückziehen, um die Firma fachlich, technisch und betriebswirtschaftlich wieder auf ein gutes Niveau zu heben. Auch sollten Hierarchien im Büro genauer definiert werden.
Arbeitsatmosphäre
Ich habe erlebt, wie mindestens einer der Kollegen der Geschäftsführung mitteilte, wie oft und lang, welcher Mitarbeiter Kaffeepausen machte. Von diesen "Protokollen" gibt es sogar Fotos, die als Beweis dienen können. Weiterhin wurde mir durch die Geschäftsführung selbst mitgeteilt, dass einer der Kollegen mich und meine Arbeitsweise über längere Zeit beobachtete und diese der GF berichtete.
Vorfälle dieser Art prägten eine, wie ich finde, stark angespannte Arbeitsatmosphäre, bei mir und anderen Mitarbeitern.
Kommunikation
Die Kommunikation unter den Mitarbeitern ist sehr rege und effizient, aber aufgrund vieler Kanäle manchmal etwas unübersichtlich. Aufgrund vieler, gekapselter Meetings geht allerdings Wissen verloren, was erfolgreiches Arbeiten erschwert. Vor allem der Entwicklung, als letztes Glied im Prozess, fehlen oft essenzielle Informationen.
Kollegenzusammenhalt
Der große Teil der Kollegschaft ist gerpägt von freundlichen, ehrlichen und hilfsbereiten Menschen, die oft die einzige Motivation waren, auf Arbeit zu gehen. Diese Mitarbeiter haben bzw. werden das Unternehmen jedoch verlassen, aus unterschiedlichen Gründen. Ich hatte das Gefühl, dass einige wenige Mitarbeiter durch Lästern und Spitzeln für eine furchtbare Athmospähre sorgten.
Work-Life-Balance
Urlaub wird abseits der Urlaubssperre um die Weihnachtszeit stets auch kurzfristig gewärht. Auch wird niemand zu Überstunden genötigt.
Vorgesetztenverhalten
Ein effiezentes, erfolgreiches Arbeiten ist unter dieser Geschäftsführung nicht möglich. In Konflikt- oder Kritikfällen reagieren die Vorgesetzten meist beleidigt und persönlich angegriffen. Zudem werden eigene Projekte oft ohne Kommunikation von den Vorgesetzten übernommen, geändert oder gar gestrichen. Das Versprechen einer "Offenen-Tür-Politik" wird nicht eingelöst. Die Tür ist offen, aber bitte nur für frohe Kunde. Auch das Versprechen einer flachen Hierarchie bewahrheitet sich nur, wenn man akzeptiert, dass unter der Geschäftsführung alle gleich untertan sind. Auch vor einem Einmischen ins eigene Privatleben wurde in meinem Fall nicht haltgemacht, sodass in Gesprächen mit mir Beziehungen zu anderen Kollegen und Kolleginnen hinterfragt wurden.
Interessante Aufgaben
Interessant kann man einzelne Projekte nennen, jedoch technisch betrachtet wird absolut nicht nach aktuellen Standards enwickelt, was vor allem für engagierte, junge, wissensdurstige Entwickler ein rotes Tuch sein muss. Wer sein leben lang auf einem Entwicklerniveau der Nuller-Jahre stehen bleiben möchte, um stets einer bequemen, anspruchslosen Arbeit nachzugehen wird hier fündig. Wer als Programmierer mehr aus sich machen möchte, macht besser einen Bogen.
Gleichberechtigung
Wiedereinstieg nach Babyzeit scheint kein Problem zu sein.
Umgang mit älteren Kollegen
Umgang mit älteren Kollegen lässt sich nicht bewerten, da keiner der über zwanzig Mitarbeiter den vierzigsten Geburtstag erlebt hat.
Arbeitsbedingungen
Die Büros sind mit vielen Pflanzen, großen Schreibtischen, gut ausgestatteten Pausenräumen und iMacs sehr ansprechend eingerichtet.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter werden pünktlich ausgezahlt, entsprechen jedoch in keiner Weise dem marktüblichen Lohnniveau eines Softwareentwicklers in Leipzig.
Karriere/Weiterbildung
Als Entwickler scheint es keine Möglichkeit zu geben, im Unternehmen aufzusteigen, da selbst Kollegen mit mehr als vier Jahren Firmenzugehörigkeit auf dem gleichen Level sind wie Einsteiger nach dem Studium. Zu keiner Zeit erfährt man, ob man "Trainee", "Junior" oder "Senior" ist, oder wie man es werden kann. Ein festgelegtes Weiterbildungsbudget gibt es, welches auch gewährt wird. Dieses wurde allerdings zuletzt halbiert.