Als Arbeitgeber nur dann zu empfehlen, wenn dir Unterwerfung bis zur Selbstaufgabe nichts ausmacht
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Arbeitsbranche
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Art, wie dort zum Teil mit Macht, Spott, Hohn und Erniedrigung gearbeitet wird
Verbesserungsvorschläge
Dringend eine sensiblere Person mit der Betreuung der Auszubildenden betrauen
Die Ausbilder
Mein persönlicher direkter Ansprechpartner in der Abteilung war wunderbar. Der eine Stern bezieht sich also ausdrücklich nicht auf ihn.
Der Person, die auf meinem Ausbildungsvertrag stand allerdings, mangelt es an sozialen Kompetenzen und Mitgefühl.
Er hat eine fachlich hohe Kompetenz, aber eine - aus meiner Sicht - hoch anspruchsvolle Persönlichkeit.
Verwundert stelle ich jetzt fest, dass ich auf ein Wespennest gestoßen bin. Über die Information, dass bereits viele Mitarbeiter in der Vergangenheit gefrustet den Betrieb verlassen mussten, oder gingen, hätte ich mich zu einem früheren Zeitpunkt gefreut.
Ein häufiges Ärgernis für mich war es, wenn diese Person ungefragt vernichtende Aussagen über mein Auftreten, mein Selbstbewusstsein, aber vor allem über mein Klavierspiel tätigte. Es wurde erwartet, dass ich lachte, aber ich lachte nie.
Einmal benutzte er in meiner Gegenwart das "N-Wort". Menschen alter Schule ohne bösem Hintergedanken nehme ich das normalerweise nicht krumm, ich hatte aber das Gefühl, er wolle testen, ob er das in meiner Gegenwart sagen könne und das nehme ich persönlich.
Spaßfaktor
Der Spaßfaktor in diesem Betrieb wäre hoch, wenn sich über alles nicht der Schatten eines aufmerksamkeitsbedürftigen-, cholerischen-, leitenden Mitarbeiters legen würde.
Aufgaben/Tätigkeiten
Das tragische an diesem Unternehmen ist, dass sie fachlich interessierte und motivierte Mitarbeiter vergraulen. Dieser Ausbildungsplatz könnte so wunderbar sein.
Die Aufgaben sind das, was sich jeder Auszubildende mit kaufmännischem- und musikalischem Interesse wünscht. Es gab keine Aufgabe, die mir fachlich nicht gefallen hätte.
Variation
Zwar verbleibt ein Auszubildender die meiste Zeit in seiner eigenen Abteilung, positiv muss ich aber bemerken, dass man sich in allen Abteilungen - inklusive der Unternehmensspitze - Zeit nahm, wenn ich fachliches Interesse äußerte. Besonders hervorheben möchte den Lageristen, aber im Grunde traf das aus ausnahmslos auf alle Personen im Betrieb zu.
Respekt
Gegenüber der Betriebsleitung habe in Gesprächen immer und immer wieder auf eine einzige Sache gepocht: Auch wenn ich Auszubildender bin, verlange ich von meinem Gegenüber Respekt, gleich um wen es sich handelt.
Das wurde stets grimmig zur Kenntnis genommen, aber wieder und wieder vernachlässigt.
Irgendwann entschied ich mich zu kündigen. Ich wollte das tun bevor die Probezeit endete. Ich übergab also meine Kündigung und dachte, ich könne gehen. Ich war an einer gesichtswahrenden Trennung für beide Seiten interessiert.
Aber ich durfte nicht "sofort" gehen und musste mir stattdessen allerlei Belehrungen und Wutanfälle antun. Das mag von der Form her mein Fehler gewesen sein, doch alles was ich wollte war, dass man mir vertrauensvoll erklärte, wie nun der weitere Ablauf sei, wieso ich einen Urlaubsantrag stellen sollte und wieso ich den Tag noch bleiben musste. Ich hatte mich ganz offensichtlich der Majestätsbeleidigung schuldig gemacht.
Obwohl ich kündigte, fand ich mich in einer Lage wieder, in der ich des Hauses verwiesen wurde. Unter den versteinerten Blicken zweier leitender Angestellter.
Karrierechancen
Mir wurde gesagt, es werde erwartet, über die Ausbildung hinaus im Betrieb zu verbleiben. Wie ich mich dann dort aber hätte entwickeln können, ist mir unklar.
Ich schätze die Situation so ein, dass um Karrierechancen haben zu können, andere Mitarbeiter ihre Posten räumen müssten. Da viele Mitarbeiter bei PPC Music in verschieden gearteten Schuld-, Dankbarkeits- und Abhängigkeitsverhältnissen zueinanderstehen, würde hier für einen frisch ausgelernten Angestellten wohl kaum Raum für Aufstieg im Betrieb bestehen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre würde ich allgemein mit "befriedigend" bewerten, wäre da nicht diese Führungskraft, die jedem, der bei Spott, oder vulgären Witzen nicht lacht, Angst vor einer Kündigung macht.
Ausbildungsvergütung
Nun bin ich mir nicht sicher, ob die aus meiner Sicht katastrophale Ausbildungsvergütung im ersten Lehrjahr branchenüblich war, sie lag aber sicher unter der durchschnittlichen Vergütung meiner Azubi-Kollegen in meiner Berufsschulklasse. Ohne Aufstockung lässt sich davon nicht leben.
Arbeitszeiten
Man arbeitete Dienstags bis Freitags von 9:30 Uhr bis 19 Uhr mit einstündiger Mittagspause und Samstags von 9:30 Uhr bis 16 Uhr mit halbstündiger Pause. Mit diesen Arbeitszeiten bin ich grundsätzlich gut zurecht gekommen.
Das einzige Manko hier ist, dass die Pausen am Samstag so gut wie nie zustande kamen.
Überstunden musste ich in meiner Zeit im Betrieb zu keinem Zeitpunkt leisten.