Unterschätzter Arbeitgeber mit Potential
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man hat prinzipiell das Gefühl, dass sich hier ein Bein ausgerissen wird, damit sich die Mitarbeiter wohlfühlen, und das auch immer ernsthaft eine weitere Verbesserung angestrebt wird.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Manchmal wird etwas unnötig viel Wert auf Einheitlichkeit gelegt. Menschen sind halt verschieden, der eine hat lange Beine und der andere hat eine kranke Oma. Pragmatismus wird aber durchaus gelebt.
Verbesserungsvorschläge
Mitarbeitern, die mehr verdienen wollen, sollte ein Weg aufgezeigt werden, wie sie das erreichen können. Es gibt immer einen Weg, wie das zu beidseitigem Vorteil gereichen kann, aber nicht jeder Mitarbeiter sieht diesen selbst (Softwareentwickler sind i.Allg. keine Kaufleute).
Immer mehr Arbeitgeber locken mit Full-Remote-Jobs. Für Softwareentwicklung wäre das durchaus umsetzbar. Auch ein Verzicht auf anlasslose Präsenzzeit könnte dieselbe Wirkung haben. Dem müssen natürlich Maßnahmen zum Erhalt der Kommunikation und Integration beigestellt werden.
Die Wirkung von "kleinen" Unzufriedenheiten über lange Zeiträume sollte man nicht unterschätzen. Sie mindern die Resilienz gegenüber akuten Schwierigkeiten und schaden dem internen Image.
Arbeitsatmosphäre
(Hervorragend) Die Arbeitsatmosphäre ist entspannt, freundlich, offen und positiv. Selbst als Eigenbrötler wirst du dich immer wieder bei einem heiteren Plausch an der Kaffeemaschine wiederfinden. Wir ziehen an einem Strang und wer den Mund aufmacht, dem wird auch zugehört. Ein besseres Betriebsklima habe ich noch nicht erlebt und stelle ich mir auch schwierig vor, zu erreichen, trotzdem wird offenkundig darauf immer hingearbeitet.
Kommunikation
(Durchschnittlich) In regelmäßigen Meetings, einem Message-Board und E-Mails wird über Ziele, Änderungen, laufende Projekte und teilweise auch Erfolge / Misserfolge informiert. Das Unternehmen arbeitet fortwährend an der Verbesserung seiner Kommunikation, die Transparenz hat sich in den letzten Jahren und auch in der Gegenwart spürbar gesteigert.
Ein offener, ehrlicher und respektvoller Umgang miteinander, als Person wie Organisation, ist selbstverständlich.
Mitarbeiter können sich jederzeit an ihre Vorgesetzten wenden, zusätzlich gibt es regelmäßige Gespräche zum selben Zweck. Der selbständige Austausch von Wissen und Informationen ist erwünscht und wird unterstützt.
Kollegenzusammenhalt
(Hervorragend) In Softwaredesign und -Entwicklung arbeiten alle zusammen, auch Team-übergreifend, und das ist so auch gewünscht. Gegenseitige Unterstützung ist allgegenwärtig, das Tauschen von Teilaufgaben ist bürokratielos möglich.
Der Zusammenhalt wird aktiv gefördert über eine Reihe an Gemeinschaftsangeboten, bspw. verschiedene Sportteams, Donnerstagsgrillen, Team- und Firmenevents.
Mobbing, Ellenbogenmentalität oder respektlosen Umgang sucht man vergeblich, und diesen wird auch aktiv entgegengewirkt.
Work-Life-Balance
(Überdurchschnittlich) Es gibt eine moderate Kernarbeitszeit, darüber hinaus kann man sich seine Arbeitszeit frei einteilen. Vollzeit ist die Norm, aber Teilzeit ist ebenfalls möglich.
Darüberhinaus gibt es die Möglichkeit, 3/5 Tagen von zu Hause (oder wo auch immer man möchte) zu arbeiten.
Im Einzelfall steht eine pragmatische Lösung immer im Vordergrund. Dauerhafte Individualvereinbarungen sind allerdings nicht gern gesehen.
Vorgesetztenverhalten
(Hervorragend) Vorgesetzte begegnen dir freundlich, respektvoll und auf Augenhöhe. Bei Entscheidungen werden Feedback und realistische Möglichkeiten berücksichtigt. Selbständiges Arbeiten wird angenommen, aber die konkrete Aufgabenteilung (bspw. eher spezifische Aufgabendefinitionen oder mehr Gestaltungsfreiraum) ist flexibel gestaltbar. Generell wird mit Konflikten und Problemen lösungsorientiert umgegangen, Paragraphenreiten und Schuldfragen spielen keine Rolle.
Interessante Aufgaben
(Durchschnittlich) Die Aufgaben sind deutlich vielseitiger, als man im ersten Moment vermuten würde. Neben Desktop-, Cloud- und mobilen Anwendungen gehören auch Webseiten, Software- und Hardwareschnittstellen, Automatisierung und Optimierung dazu. Die Technologien darunter sind meist SAP-spezifisch, aber die Liste ist lang genug dass du das Ende nie erreichst, und so vielfältig wie dir in einem einzelnen Unternehmen eher selten begegnet. Natürlich wirst du bevorzugt dort eingesetzt, wo du Routine und Erfahrung hast, aber wenn du etwas anderes oder bestimmtes machen möchtest, wird man auch versuchen, dem entgegenzukommen. Ich persönlich habe beispielsweise in sämtlichen eingangs genannten Aufgabengebieten gearbeitet.
Gleichberechtigung
(Überdurchschnittlich) Nach meinem Eindruck ist der Frauenanteil im Unternehmen und in der Führungsetage deutlich über dem Branchendurchschnitt, das werte ich als positives Zeichen.
Ein Großteil des Büros ist nur über Treppen zugänglich, darunter insbesondere die Gemeinschafts- und Meetingräume. Es gibt aber ebenerdige Büros und Toiletten.
Geschlechtsneutrale Toiletten gibt es übrigens nicht, aber keiner macht ein Drama daraus welche du nun benutzt.
Arbeitsbedingungen
(Unterdurchschnittlich) Die Räume sind in der Regel ruhig und haben eine angenehme Größe. Im Sommer möchtest du lieber in keinem der südseitigen Büros sitzen, da es weder Raumkühlung noch Außenjalousie gibt.
Die Arbeitsgeräte sind auf dem Stand der Technik. Bei individuellen Arbeitsgeräten ist man entgegen der sonstigen Kultur seltsam knausrig. Du bist besonders groß und möchtest einen besser höhenverstellbaren Tisch? Du telefonierst den ganzen Tag und möchtest bequemere Kopfhörer? Du tippst dir buchstäblich die Handgelenke wund und möchtest eine verstellbare Tastatur? Dann kämpfst du schnell gegen Windmühlen. Auf populärere Wünsche wird aber durchaus eingangen, bspw. gibt es jetzt ein Büro mit Stehtischen.
Die Gemeinschaftsräume sind top, brauchst du eine Pause kannst du dich hier in angenehmer Atmosphäre gemeinsam mit deinen Kollegen super erholen. Kaffee ist immer vorhanden und wir haben auch einen Kickertisch!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
(Überdurchschnittlich) Das Unternehmen engagiert sich regelmäßig in verschiedenen regionalen sozialen Projekten und bietet auch Mitarbeiten die Möglichkeit, sich daran zu beteiligen.
Zur Verbesserung der Umweltbilanz wurde kürzlich eine Solaranlage installiert, welche einen großen Teil des Energiebedarfs deckt.
Umwelt- und soziale Verantwortung sind fester Bestandteil der Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung.
Gehalt/Sozialleistungen
(Durchschnittlich) Das übliche Festgehalt liegt etwas unter dem Median vergleichbarer Tätigkeiten, auch innerhalb der Region. Allerdings gibt es auch immer wieder Sonderzahlungen und jährliche Anpassungen. Darüberhinaus sind Initiative und Verhandlungsgeschick nicht zu unterschätzen: mit Scheinen zu Wedeln ist kein Bestandteil der Werbungsstrategie, aber Mitarbeiter werden geschätzt und man möchte sie auch möglichst halten.
Image
(Unterdurchschnittlich) Bekanntheitsgrad und Ruf als Arbeitgeber fallen hinter der Realität zurück. Das Unternehmen ist eine führende Instanz in seinem Markt und die Mitarbeiter fühlen sich nach meinem Eindruck wohl und arbeiten hier gern. Es wird kontinuierlich, aufrichtig und mit Erfolg an Verbesserung gearbeitet.
Karriere/Weiterbildung
(Durchschnittlich) Weiterbildung wird im üblichen Maß gefördert. Wer mehr Verantwortung übernehmen möchte, kann dies auch tun.