Fast gut mit "abers"
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kurze Dienstwege. Bayerisch gut, es wird auch Dialekt verstanden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es gibt nichts "Schlechtes" nur Dinge die man verbessern kann. Ich würde aber dort nicht mehr arbeiten wollen und wenn sich Dinge nicht grundsätzlich ändern und auch besser vergütet wird. Ansonsten hat die Firma gutes Potential.
Verbesserungsvorschläge
Man kann sicherlich einiges Verbessern und das muss auch die Geschäftsleitung entscheiden. Aber löst euch von Prozessen die nicht benötigt werden. Lasst den Mitarbeitern Luft für freie Entscheidungen, gebt Verantwortung ab. Nutzt die Erfahrung von Mitarbeitern mit Markterfahrung und NUTZT diese und nicht von irgendwelchen Urgesteinen in der eigenen Firma die schon lange angewachsen sind. Generiert keine Abhängigkeiten. Das motiviert langfristig und schafft zufriedenen Mitarbeiter.
Arbeitsatmosphäre
Leider teilweise durch ältere Kollegen und Besserwisserei kann die Arbeitsatmosphäre sehr toxisch sein. Nach dem Motto "Ich muss was arbeiten? Du meinst mich nicht und frag jemand anderen". Durch extremes Micro Management und Prozesse/ CRM Tools arbeitet man eigentlich mehr mit div. Sofwaretools oder sinnig/unsinnigen Prozessen und dem Beseitigen von Problemen in diesem Tool, als mit Kunden oder an Kundenprojekten.
Kommunikation
Man findet immer ein offenes Ohr und kann einige Kollegen auch mal etwas fragen, vorallem wenn man noch neu im Unternehmen ist. Fragen darf man aber meist nur "einmal".
Kollegenzusammenhalt
Jeder ist sich selbst der Nächste. Das gilt eigentlich in jedem Unternehmen. Es wird sehr viel über Kollegen getuschelt. Selbst die Abteilungsleiter gehen hier gerne als schlechtes Beispiel voran. Gäbe es eine Ethikkommission könnte es vermutlich Abmahnungen hageln. In der Hauptsache kommt man aber mit einer Vielzahl von Kollegen sehr gut klar und kann auch gut den Arbeitstag strukturieren und wenn man nicht zusätzliche Workload zu bewältigen hat (was überall vorkommen kann).
Work-Life-Balance
Die Firma gibt sich modern, leider entscheiden oft die Abteilungsleiter wer eher mal aus wichtigen Grund gehen kann oder mehr arbeiten darf. Das trifft auch auf Home Office zu.
Oftmals wird aber auch großzügig über Urlaubsanträge entschieden, wobei einzelne Abteilungen dann fast nicht mehr funktionieren und weil alle weg sind. Kundenbeschwerden durch Arbeit die liegenbleibt ist eigentlich Alltag. Ist man im Urlaub, Krank oder vor/nach Arbeitsbeginn kann man immer und überall mit Anrufen vom Abteilungsleiter rechnen. Da wird keine schützende Hand drübergelegt und es wird von den Abteilungsleitern erwartet, dass man verfügbar ist.
Vorgesetztenverhalten
Eigentlich sehr gut, aber wehe man verursacht "Arbeit".
Interessante Aufgaben
Leider nein. Durch die begrenzte Produktanzahl ist die Vielfalt überschaubar und eher monoton. Durch die Prozesse des CRM wird die tägliche Arbeit ziemlich schnell langweilig und deprimiert eigentlich mehr als dass es Spass macht. Projektgeschäft kann mehr Abwechslung schaffen und wenn man in einer dieser Abteilungen arbeiten kann.
Gleichberechtigung
Schwer zu beurteilen. Ich denke jeder ist Gleichberechtigt. Neue Mitarbeiter lässt man aber gerne auch spüren, dass sie "neu" sind und eigentlich nichts verstehen, auch wenn man schon 20 Jahre in einer andere Firma und in der selben Sparte gearbeitet hat. Da schweben schon mehrheitlich die "Untouchables" durch die Gänge.
Umgang mit älteren Kollegen
Keine Probleme bemerkt oder festgestellt. Sehr gut.
Arbeitsbedingungen
Die Großraumbüros können zeitweise extrem laut werden durch Telefonate und andere Mitarbeiter. Konzentriertes Arbeiten war für mich eigentlich kaum möglich. Schwierig wenn der Arbeitsaufwand steigt. Im Winter wird oft einmal gelüftet, was sehr gut ist. Allerding muss man den Raum dann verlassen, weil es zu kalt wird. Im Sommer und ohne Klimaanlage oder Kühldecke kann die Temparatur in den Büros gerne einmal über 27-30 Grad steigen. Bauliche Veränderungen wären hier nicht schlecht, schwer zu sagen warum das so schlecht isoliert ist.
Durch das CRM Tool sind einige Abteilungen strikt gebunden "Arbeitszeit/Aufwand" zu erzeugen was dem Kunden berechnet werden könnte. Das schränkt einen aber auch extrem ein. Obwohl man von 8-17 Uhr anwesend ist, könnte "nicht erfasste" Zeit im CRM Tool auch vom Urlaub abgezogen werden. Zuminden drohen Abteilungsleiter damit und man muss diese Zeiten wöchentlich/monatlich unterschreiben. Das ist extrem schlecht und schafft auf allen Seiten starkes Misstrauen.
Es gibt Massagen für Mitarbeiter, ergonomische Arbeitsplätze und die Geschäftsleitung hat wirklich ein Augenmerk darauf, dass sich jeder bei der Arbeit wohl fühlt. Das empfand ich als Vorbildlich!
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sehr gut. Der Müll wird getrennt. Die Firma gibt sehr gerne Umweltbewusst und hat sogar Bienenstöcke hinter dem Gebäude.
Es gibt einen Elektroflitzer den man sich Mittag gerne einmal zum Einkaufen ausleihen kann.
Ansonsten fährt die Belegschaft Dieselfahrzeuge (wer Firmenwagen fahren darf) und da nur privilligierte Abteilungen oder Mitarbeiter Home Office arbeiten dürfen/können, werden von einigen Leuten im Monat hunderte, sogar teilweise tausende von KM gefahren nur um in der Firma an einen Laptop oder ein Telefon zu kommen. Das ist eigentlich wie wir vor 50 Jahren gearbeitet haben und nicht mehr Umweltfreundlich. Viele andere Firmen gehen da mittlerweile mit besserem Beispiel voran und bieten 8x5 Home Office Tele Arbeitsplätze, vorallem wenn man den ganzen Tag sowieso nur am Telefon oder PC sitzt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt liegt leider unter dem Durchschnitt. Das hörte ich öfter, wobei es sicherlich eine handvoll Mitarbeiter gibt, die länger dabei sind (15 Jahre+) und besser verdienen. Das Gehalt kommt aber immer sehr pünktlich. Sozialleisteistungen sind mir keine bekannt, es gibt aber einen jährlichen kleinen Bonus zum Gehalt, wenn ein Ziel erreicht wird.
Image
Ich denke nach aussen steht die Firma gut da. Am Ort/Landkreis ein wichtiger Arbeitgeber.
Karriere/Weiterbildung
Techniker können/müssen sich weiterbilden um qualifiziert zu sein. Der Betrieb bildet auch aus. Sonst ist mir nicht bekannt geworden, dass jemand eine Weiterbildung gemacht hat. Karriere: Eher schlecht, wenn Mitarbeiter schon 10, 15, 20 Jahre dabei sind. Da kommt man als "Neuer" eigentlich kaum weiter und ich kannte auch niemanden der da "Karriere" gemacht hätte.