Keine gute Erfahrung
Gut am Arbeitgeber finde ich
tja...
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Schlechte Selbstwahrnehmung.
Verbesserungsvorschläge
- mehr Gleitzeit ermöglichen
- Wissen der MA nutzen - sie können viel zum Erfolg beitragen
- umfangreiche Messtechnik einrichten
Arbeitsatmosphäre
Direkte Vorgesetzte haben gelobt, wenn angebracht. Nur war ich mir nie sicher, ob sie dies auch gegenüber der GL zugeben würden. Nicht, weil sie es nicht ernst meinten, sondern weil ein ständiges Klima der Angst zu herrschen schien (GL).
Das Gespräch zu suchen hatte annähernd keinen Sinn.
Kommunikation
Ich meine mich zu erinnern, dass der Firmengründer im Rahmen der Weihnachtsfeier noch die jährlichen Geschäftszahlen präsentieren lies. Das alles war im Rahmen eines richtigen Fests.
Die Berichte hat die neue GL sofort eingestellt und dem Fest den familiären Charakter genommen.
Die Kommunikation kannte bei meinem Austritt annähernd nur noch eine Richtung: zuerst durch einen ganz engmaschigen Filter und nur von oben nach unten.
Dazu dienten Bildschirmen an diversen Stellen im Betrieb. Der Informationsgehalt beschänkte sich oftmals auf Eigenwerbung.
Der Nachschub an neuen MAs schien auch nie zu enden. Seltsamer Weise ist die Belegschaft trotzdem geschrumpft?
Auch Urlaubsfotos der MA haben es auf die Displays geschafft.
Die Abteilungsleiter durften nur die geringsten zur Erfüllung der Aufgabe erforderlichen Informationen teilen.
Anregungen und Wünsche wurden durch den Personaldienst aufgenommen und in Ablage "P" sortiert.
Kollegenzusammenhalt
Den Zusammenhalt innerhalb meines Teams war gut. Wir hatten die meiste Zeit unsere Ruhe.
Als ich anfing herrschte reger Austausch zwischen den Abteilungen. Zum Zeitpunkt meines Austritts hatte die GL jedoch den ganzen Betrieb in isolierte "Silos" unterteilt und faktisch Kommunikationssperre verhängt. Dies führte zu Komplikationen, Missverständnissen und kleinen Sticheleien, was den Zusammenhalt nachhaltig zerrüttet hat.
Die hohe Fluktuation hat ihr übriges getan.
Work-Life-Balance
Die Balance hat für mich als Single gepasst. Urlaub war nie ein Problem.
Die Einführung von Gleitzeit lässt sich zwar gut "verkaufen", hat im Vergleich zum vorigen Modell aber deutlich mehr Einschränkungen als Vorteile gebracht. Kein Wunder sind die langjährigen Fertigungs-MA nicht zufrieden. Sie wissen noch wie schön es war.
Vorgesetztenverhalten
Mein Vorgesetzter verhielt sich einwandfrei. Entscheidungskompetenz habe ich leider nicht wahrgenommen. Entsprechend war eine Standardantwort: "Das kläre ich ab."
Dieser Eindruck war durch den gesamten Betrieb zu vernehmen - wenn man noch Kontakte hatte.
Hauptsächlich hatten die Vorgesetzten die Aufgabe der GL zu berichten und deren Entscheidungen an die MA zurückzuleiten. Dabei war die Devise nicht zu viel Informationen zu geben, denn sonst könnte der ein oder andere Kollege ja selbst noch kreativ werden.
Ich kann nicht empfehlen in diesem Betrieb eine "Führungsposition" anzustreben. Man ist eher Prügelbursche als Verantwortungsträger. Die MAs wissen das und haben Mitleid. Die Ausraster gewisser Personen waren legendär.
Interessante Aufgaben
Die Projektstarts waren teils sehr interessant. Ergebnisse wurden auch gerne angehört. Wenn es dann aber an konkrete Maßnahmen mit Investitionsaufwand gehen sollte, war es annähernd immer zu teuer. Wenn doch etwas gemacht wurde, dann nur sehr provisorisch. Messmittel oder Prüfstände waren nicht vorhanden. Die Ergebnisse entsprechend nicht vergleichbar/aussagekräftig.
So blieben am Ende oft nur theoretische Betrachtungen übrig. Schön, dass man darüber geredet hat.
Gleichberechtigung
Hierzu möchte ich nichts sagen. Nicht blenden lassen.
Umgang mit älteren Kollegen
Hierzu wäre mir nichts negatives aufgefallen, jedoch auch nichts lobenswertes.
Arbeitsbedingungen
Alle Gebäude sind ok. In den Büros gab es höhenverstellbare Schreibtische. Die restliche Innengestaltung muss einem zusagen - auch in der Montage. Das Licht war bis auf die älteste Fertigungshalle überall gut.
Durch die schwindende Mitarbeiterzahl wurde vermutlich auch der Lärmpegel in den Büros geringer.
Die GL hat einiges in die Verbesserung der Server gesteckt. Unsere Arbeitsplätze entsprachen dagegen einem Sparkonzept. Die Rechenleistung war für Standardprogramme grenzwertig. Gott sei Dank gab es davon wenige.
Es wurden die einfachsten 3D-Tools verwendet. Sprach man "FEM" laut aus blieb das System hängen.
Das PDM-System war nur minimalst genutzt und die Azubis hatten mehr Rechte als die Konstrukteure. So konnten sie auch freigegebene Datenstände auf dem kurzen Dienstweg ändern. Hier wurde - soweit ich weiß - nachgeschärft.
Die restlichen Datenbanken waren hauptsächlich Exceldateien. Diese sollten durch ein ERP-System abgelöst werden. Die Einführung hatte bei meinem Austritt begonnen.
Auch die Fertigung wäre 1A ausgestattet, wenn man CNC-Maschinen von 1990 als modern bezeichnen könnte. Insgesamt entsprach die Fertigung an keiner Stelle dem Stand der Technik.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Naja, wenn man die Möglichkeit hatte hinter die Kulissen zu schauen wurde höchstens Minimalaufwand betrieben und dies noch öffentlichkeitswirksam insziniert.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt war ok. Man darf nicht klein beigeben.
Wer erwartet nach ein paar Jahren ein Haus/eine Wohnung anzahlen zu können, hat sich jedoch geschnitten.
Vielleicht hilft folgende Ausführung den Unmut in anderen Bewertungen zu verstehen: Die Firma hat (bis auf Ausnahmen) nie viel an ihre AN in der Fertigung bezahlt. Jedoch wurde dies früher durch nichtmonetäre Boni kompensiert, die von der neuen GL ersatzlos gestrichen wurden. Dazu gehörten z.B. ein hochflexibles Arbeitszeitmodell oder die Nutzung von Maschinen für kleine private Projekte.
Image
Was soll man dazu sagen...? Früher gut...mit Übernahme der neuen GL konnte man jeden Monat neue, von weiter entfernte Kennzeichen auf dem Parkplatz entdecken. Irgendwann seufzten die Leute auf der Straße schon bevor sie fragten "Bist immer noch beim Reck?".
Tja...nicht mehr!
Karriere/Weiterbildung
0 !
Nur, wenn es absolut unumgänglich ist! Mitarbeiterentwicklung im Sinne des AN auf keinen Fall.