Herzlich Willkommen in den 80er Jahren
Gut am Arbeitgeber finde ich
Feste Arbeitszeiten. Zumindest das Grundgehalt kommt halbwegs pünktlich. Interessante Aufgaben, die man schmachtend anhimmeln kann, wenn man seit gefühlter Ewigkeit nichts außer Bugfixing macht.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Kommunizieren. Attraktives Gehalt anbieten. Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern zeigen. Micromanagement abstellen und Mitarbeitern Entscheidungsbefugnisse übertragen. Flexiblere Arbeitszeiten.
Arbeitgeber attraktiv machen, jedes Münchner Unternehmen macht mehr für seine Mitarbeiter. Kein Wunder, dass wir keine neuen Mitarbeiter finden!
Arbeitsatmosphäre
Geschürt durch Angst und fehlender Kommunikation nach der Übernahme, Micromanagement und fehlenden Freiheiten.
Kommunikation
Die Besten und oft einzigen gibts über den Flurfunk. Managment kommuniziert nur an die Mitarbeiter, wenn es unbedingt sein muss - und dann auch möglichst schwammig und wenig konkret. Man sollte meinen, die Kommunikation würde mehr werden nach der Übernahme, um Unsicherheit unter den Mitarbeitern zu verringern. Leider Fehlanzeige.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt untereinander ist sehr gut, geschürt durch das "wir gegen die" Bild, wobei die Geschäftsleitung/übernehmende Firma gegen die Mitarbeiter entstehen. Dieses Miteinander ist kein gesundes Arbeitsklima.
Work-Life-Balance
Top, feste Zeiten: 8-12 und 13-17 Uhr. Ob das Sinn mach? Völlig egal! Egal ob Arbeit zu Hauf da ist oder es nichts zu tun gibt, davon wird nicht abgewichen. Und da das Menschenbild des Managements auch aus den 80er Jahren stammt wird davon ausgegangen, das "Home Office" das selbe ist wie Urlaub.
Vorgesetztenverhalten
Keine Kommunikation. Keine Wertschätzung. Kein Vertrauen. Keine Empathie. Dafür Micromanagement, will überall selbst mitreden und lässt die Mitarbeiter keine eigenen Entscheidungen treffen. 80er Jahre halt.
Interessante Aufgaben
Interessante Aufgaben wären da, aber da es viel zu viel zu tun gibt kommt man nicht dazu. Man ist zu sehr damit beschäftigt, akute Probleme zu lösen, als wirklich etwas interessantes zu entwickeln.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung ist hervorragend. Es werden einfach keine Frauen eingestellt, damit werden alle verbleibenden Mitarbeiter gleich behandelt, nämlich wie unmündige Anfänger, die ohne die weise Führung der Geschäftsleitung verloren sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Super, ältere Kollegen werden wertgeschätzt. Vielleicht auch deshalb, weil die Führungsriege selbst etwas betagter ist. Oder hat man tatsächlich gemerkt, dass das Wissensträger sind, die schwer zu ersetzen wären?
Arbeitsbedingungen
Es gibt moderne Rechner, man kann sich einen Monitor aussuchen sowie höhenverstellbare Schreibtische für alle. Meistens gibt es Kaffee und Wasser in der Küche, eine Kantine gibt es nicht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Firma arbeite zwar im Umweltsektor, aber deswegen engagiert sie selbst sich hier noch lange nicht. Auch Sozialbewusstsein gibt es keins, weder extern noch intern.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt war mal ok, aber wurde lange nicht mehr angepasst. Variabler Gehaltsanteil ist ein Hauen und Stechen, um hier fair, d.h. nach Arbeitsvertrag, ausgezahlt zu werden. Bislang noch 30 Tage Urlaub, durch die Übernahme droht sich auch hier einiges zum negativen zu ändern. Es gibt nach 5 Jahren eine betriebliche Altersvorsorge (noch). Bis Anfang des Jahres gab es mal Betriebssport, aber der wurde mittlerweile abgeschafft.
In Summe: Außer dem Gehalt und kostenlosen Kaffee gibt es nichts.
Image
Auf Kundenseite ein gutes Image, was sich aber mit dem neuen Softwarerelease und den langen Wartezeiten (bedingt durch Personalmangel) immer mehr verschlechtert.
Auf dem Arbeitsmarkt kein Image und völlig unbekannt.
Karriere/Weiterbildung
Wer hier angekommen ist, der ist an seinem Karriereende angelangt. Eine Weiterentwicklung intern gibt es nicht. Fortbildung wird günstig gehalten, mal ein Buch oder einen kostenlosen Vortrag bekommt man schon, eine Microsoft Schulung oder ähnliches ist völlig ausgeschlossen. Hier wird vom Mitarbeiter erwartet, dass er sich in allen jobrelevanten Bereichen in seiner Freizeit und auf eigene Kosten fortbildet. Hatte ich schon erwähnt, dass die Firma in den 80er Jahren hängengeblieben ist?