RED ist leider nicht mehr das, was es einmal war.
Arbeitsatmosphäre
Als ich damals bei RED anfing, wurden Erfolge noch gefeiert. Die Stimmung war trotz des hohen Arbeitspensums gut. Leider ist diese seit geraumer Zeit immer mehr gesunken. Durch die wirtschaftliche Lage wurde es immer schwieriger, Deals zu machen und wenn man dann endlich einen Deal abgeschlossen hat, wurde dieser wenn überhaupt nur ganz kurz gewertschätzt.
Kommunikation
Es finden sowohl morgens als auch abends Team-Meetings statt. Morgens werden die täglichen Ziele besprochen und abends wird darüber reportet, ob und was man alles erreicht hat.
Das kann zwar hilfreich sein, setzt einen jedoch enorm unter Druck.
Bei jeglicher Kommunikation geht es im Grunde ausschließlich darum, wieviel Umsatz man erreichen wird, wie die Erreichung der KPIs aussieht und was man besser machen soll. Wertschätzende Kommunikation ist oftmals Mangelware.
Kollegenzusammenhalt
Das Team hatte damals eine ganz andere Dynamik als heute. Wir haben sehr viel zusammen unternommen, waren nach Feierabend ein Bier trinken und zusammen feiern. Auch unsere Erfolge haben wir gefeiert und uns für den anderen gefreut. Diese Stimmung ist irgendwie nicht mehr da. Das Team ist viel kleiner geworden, viele langjährige Kollegen*innen sind nicht mehr da und durch die sehr hohe Fluktuation ist es schwierig, ein gutes Teamklima aufzubauen.
Work-Life-Balance
Welche Work-Life-Balance?
Überstunden werden erwartet. Wenn man sich an seinen Arbeitsvertrag von 40 Stunden/Woche hält, macht man sich sehr unbeliebt. Es wird erwartet, dass man sowohl im Urlaub als auch während einer Krankschreibung erreichbar ist und sich um seinen Markt kümmert.
Das Wort "Life" kann man getrost streichen.
Vorgesetztenverhalten
Auch wenn der Vorgesetzte versucht, die Mitarbeiter*innen zu unterstützen und zu motivieren, bekommt man wöchentlich in den Meetings zu hören, dass wir noch mehr und noch fleißiger arbeiten müssen, um das Umsatziel zu erreichen. Der Druck ist extrem hoch. Dass man Freitagnachmittag kurz vorm Wochenende oder Montagmorgen zum Start in die Woche eine Standpauke bekommt und danach absolut demotiviert ist, ist leider normal. Frauenfeindliche Aussagen und Sprüche unter der Gürtellinie gehören leider zum Alltag. Und auf Parties sind es nicht die Mitarbeiter*innen, die am meisten trinken und sich nicht mehr im Griff haben. Insbesondere ein ganz bestimmtes Verhalten gegenüber der Frauen kann meiner Meinung nach einfach nicht sein…
Interessante Aufgaben
Die Kundenbeziehung zu den Unternehmen und der Austausch mit den Kandidaten*innen macht im Grunde sehr viel Spaß. Allerdings hat man den Druck der Zielerreichung so sehr im Nacken, dass es letztlich nur darum geht, so viel Umsatz wie möglich zu machen. Da fehlt mir leider der menschliche Fokus.
Gleichberechtigung
Wenn der Vorgesetzte alle Mitarbeiter*innen im Büro mit "Na Jungs..." anspricht, hat das für mich nichts mit Gleichberechtigung zutun.
(Nur ein Beispiel von Vielen.)
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt keine älteren Kollegen. Das Team ist sehr jung.
Arbeitsbedingungen
Sehr viel Arbeit für wenig Geld. Es sei denn man macht viele Deals. Das bedeutet aber noch mehr Arbeit als eh schon.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ausbaufähig. Da fällt mir spontan nichts ein.
Gehalt/Sozialleistungen
Geringes Fixgehalt.
Image
Personalberatungen haben heutzutage kein gutes Image mehr, was den Aufbau von Kundenbeziehungen erschwert. Die Branche hat oftmals keinen guten Ruf aufgrund des Headhuntings.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt klare Karriere-Pfade.