Alles für den Erfolg
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Unternehmen hat nach außen ein hervorragendes Image und die verkauften Produkte sind auf hohem Niveau. Wer am Standort vor Ort arbeitet darf sich auch über kostenlose Getränke freuen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Was mir persönlich unbegreiflich ist, dass in einem Unternehmen dass solch gute DMS-Software verkauft, intern so rudimentär gearbeitet wird wie es hier der Fall ist. Vor allem in der heutigen Zeit. Vorgänge werden intern doppelt und dreifach in die Hand genommen, Prozesse einfach nicht sinnvoll durchdacht und es werden Programme eingeführt die nicht einmal richtig benutzt werden und nebenher angepasst werden müssen, anstatt man dies im Vorfeld erst einmal auf Herz und Nieren getestet hätte, ob es den Ansprüchen genügt. Ich glaube, dass manches Rathaus nicht so eine grobe interne Selbstverwaltung betreibt. Trotz Veto vieler Beteiligten die damit arbeiten müssen hält man aber daran fest. Anstatt man es sich einfacher macht wird hier nach meiner Meinung alles noch umständlicher. Abläufe sind dadurch unnötig aufgebläht und erfordern häufig Rücksprachen oder bewirken Fehler.
Schlecht finde ich auch, dass Personen der höheren Ebene scheinbar nur noch Zahlen sehen, wie es aber stellenweise um die Belegschaft steht wird leider leider immer weniger wahrgenommen. Mich persönlich wundert es daher nicht das es Kollegen gibt die irgendwie mit dem Kopf schon woanders sind oder bereits gekündigt haben. Das viel zu schnelle Wachstum und die Verschmelzung mit anderen Unternehmen haben meiner Meinung nach leider dazu geführt, dass man zwar immer höhere Gewinne einfährt, sich aber intern nach und nach abwirtschaftet. Stress und Druck nehmen immer weiter zu.
Schlecht oder besser gesagt schade finde ich auch, dass man merkt das so viele Mitarbeiter unzufrieden sind aber vor den Teamleitern meist so getan wird als wäre alles in Butter. Hinter vorgehaltener Hand gibt es dann aber viele Probleme.
Ich selbst kann leider mittlerweile keine Empfehlung (mehr) aussprechen. Vor wenigen Jahren war alles noch ganz anders.
Arbeitsatmosphäre
Ich spüre einen abteilungsübergreifenden steigenden Druck. Alles ist dem Erfolg untergeordnet. Verschnaufpausen gibt es hier so gut wie keine. Das einzige um was es geht ist ständig mehr und noch mehr zu leisten. Dabei wird es durch das schnelle Wachsen auch unpersönlicher. Das war vor wenigen Jahren noch völlig anders. Ständig werden Prozesse verändert, aber leider nicht zum Guten. Es kommt oft eine Hektik auf und gerade wenn etwas eingespielt ist werden wieder Dinge verändert.
Kommunikation
Es kommt darauf an über was gesprochen wird. Solange es im Sinne der Teamleiter läuft ist alles gut. Manche Dinge erfährt man beiläufig obwohl sie viel früher und deutlicher ausformuliert gehören.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt nach meiner Erfahrung Kollegen die sich gut verstehen und untereinander auch helfen, aber auch solche die in entsprechenden Abteilungen sitzen und sich beim direkten Vorgesetzten profilieren. Hat man das einmal geschafft gibt es auch finanzielle Anreize, was aber in diesen Bereichen zu einer Art Cliquenbildung und speziellen Lieblingen beim Vorgesetzten führt. Dabei erhalten manche einen Bonus, andere nicht, obwohl genauso viel geleistet wird. Das finde ich überhaupt nicht fair.
Work-Life-Balance
Gleitzeitmöglichkeit in einem bestimmten Rahmen finde ich persönlich gut. Nachteilig ist aber wiederrum dass hier niemand schläft, d.h. es werden auch zu Unzeiten Emails verschickt, wodurch man wiederrum oft nicht abschalten kann. Die Arbeitsverdichtung nimmt in allen Abteilungen ständig zu und es wird immer mehr gefordert. Nach dem was man so hört, gibt es auch Mitarbeiter die auszubrennen drohen. Trotzdem versuchen diese wider jeglicher Vernunft immer mehr Last auf sich zu nehmen bis sie vielleicht irgendwann einfach nicht mehr können. Kein schönes Gefühl.
Vorgesetztenverhalten
Zielvorgaben erscheinen mir allmählich immer mehr unrealistisch zu werden. Konflikte werden nicht gerne gesehen, übergangen oder der Teamleiter schafft es nicht ein Machtwort in eine Richtung zu sprechen. Mitarbeiter klären unklare Abläufe selbst, da der Teamleiter stellenweise gar nicht im Bilde ist. Es wird ständig mehr und mehr zugemutet. Dies führt wie man gesehen hat leider auch zu Fluktuation.
Gleichberechtigung
Wie oben schon erwähnt, es gibt aus meiner Sicht ein paar Lieblinge die sich dem Teamleiter entsprechend unterwerfen und andere Kollegen die täglich alles aus sich herausholen und dafür im Grunde wenig bis keine Anerkennung erhalten. Das gibt aber natürlich niemand offen zu.
Arbeitsbedingungen
Positiv sind die Arbeitsplätze, je nachdem wer alles da ist aber auch mitunter zu laut. Sonst hat man alles was man braucht.
Gehalt/Sozialleistungen
Ist man in einer entsprechenden Abteilung und entsprechend gut mit dem Teamleiter (Stichwort Lieblinge) kann man was erwarten, sonst kommt von selbst leider keiner auf einen zu. Manche Kollegen fragen mehrfach nach einer Gehaltserhöhung und werden immer wieder vetröstet. Ansonsten ist es wie ich finde der Klassiker, dass die Firma Jahr für Jahr riesen Gewinne einfährt, der Kuchen aber ungleich verteilt wird. Gerade bei Leistungsträgern ohne die der Erfolg nicht möglich wäre kommt aus meiner Sicht viel zu wenig an.