Viele Dinge machen mittlerweile unglücklich
Gut am Arbeitgeber finde ich
Homeofficemöglichkeit und teilweise Flexibilität bei den Arbeitszeiten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Eines der größten Probleme die ich sehe ist die fehlende Einsicht der oberen Etagen in die Abteilungen. So werden Veränderungsprozesse verabschiedet und neue Systeme eingeführt ohne zu sehen welche Mehrbelastungen oder sogar Nachteile dies abteilungsübergreifend mit sich bringt. Die Mitarbeiter sind die Leidtragenden. Man möchte Monat für Monat wachsen, übersieht aber dabei eine teilweise völlige Überforderung einzelner Mitarbeiter, die trotz Erschöpfung noch versuchen die Fahne immer hochzuhalten. Mehrarbeit ist selbstverständlich bzw. sogar notwendig und wird dabei nicht entsprechend gesehen oder honoriert. Auf Problemschilderungen wird auch teils gar nicht eingegangen und die Mitarbeiter müssen teilweise selbst dafür sorgen dass sie deren Berg irgendwie abgearbeitet bekommen und Dinge die die Teamleiter gar nicht sehen, oft unter sich selbst lösen. Manchmal habe ich das Gefühl dass sich die Mitarbeiter mehr Gedanken machen als die Teamleiter selbst. Welch wirklich gute Mitarbeiter das sind, die sich einsetzen als wäre es die eigene Firma, geht leider aus meiner Sicht völlig unter. Dies führt persönlich zu Frust und auch Demotivation weil man das Gefühl hat keine Verschnaufpause mehr zu haben und immer noch mehr Pensum bewältigen zu müssen. Die Arbeitsabläufe sind teilweise überhaupt nicht durchdacht und dadurch für ein Digitalisierungsunternehmen unnötig kompliziert, fehleranfällig und umständlich. Teilweise werden auch Teammeetings zu Veränderungen anberaumt in diesen man dann feststellt dass es so wie gewünscht gar nicht umsetzbar ist, eben weil die Einsicht in die Arbeitspraxis der Mitarbeiter fehlt. Es werden Dinge verabschiedet ohne sich zuvor mit den Auswirkungen zu beschäftigen oder den betreffenden Abteilungen auseinanderzusetzen ob dies überhaupt Sinn macht und Arbeitsabläufe tatsächlich erleichtert oder nicht sogar erschwert.
Verbesserungsvorschläge
Auf die Mitarbeiter eingehen und auch erkennen wenn diese erschöpft sind weil die Arbeitsmenge des Einzelnen ständig wächst. Zusätzliche Mitarbeiter einstellen und Aufgaben anders (gerechter) verteilen um andere zu entlasten. Nur zufriedene Mitarbeiter bringen auch die beste Arbeitsqualität. Auch Mitarbeiter abseits der oberen Riege mal für Leistung loben oder einen kleinen Bonus zukommen lassen. Mitarbeiter zu ersetzen kann teurer sein als wirklich gute zu erhalten. Letztere sind zweifellos vorhanden.
Arbeitsatmosphäre
für mich zunehmend als unentspannt empfunden, jeder versucht irgendwie sein Pensum zu schaffen, zu viele Meetings die aus meiner Sicht eigentlich immer nur dazu beitragen sollen die Mitarbeiter weiter voranzutreiben
Kommunikation
Ich bin der Meinung dass man Veränderungen zu spät erfährt, in Meetings werden wirklich wichtige Dinge die den Mitarbeitern auf dem Herzen liegen nicht angesprochen oder verdrängt. Vieles wird erst gar nicht mitgeteilt und dann über Nacht als verabschiedet verkündet. Bei Betriebsversammlungen ist das Hauptthema wie erfolgreich man ist und wie man den Umsatz weiter vorantreibt.
Kollegenzusammenhalt
in diesen turbulenten Zeiten aus meiner Sicht leider schlechter geworden, jeder ist gestresster und nicht mehr so hilfsbereit wie früher. Teilweise werden Dinge auch vom einen auf den anderen weitergeschoben, weil sich niemand verantwortlich fühlt oder einfach schon selbst zu überlastet ist. Ich finde es gibt auch Kollegen die nie krank sind und solche die in "regelmäßigen Abständen" immer wieder fehlen, zumindest fällt mir das auf.
Work-Life-Balance
Ich nehme die Arbeit leider immer öfter mit nach Hause. Überstunden scheinen aus meiner Sicht an der Tagesordnung und völlig normal zu sein. Gefühlt wird hier 24 Stunden gearbeitet, so finde ich es bedenklich dass Emails mittlerweile zu Unzeiten wie spätabends oder auch nachts oder feiertags / sonntags verschickt bzw. bearbeitet werden. Gleitzeitmöglichkeit finde ich ja gut, aber Ich habe den Eindruck dass manche Kolleginnen und Kollegen dauernd anwesend sind oder eine Stunde nach Feierabend schon wieder von zuhause am arbeiten sind. Dadurch läuft auch bei anderen Mitarbeitern immer mehr Arbeit auf, die eigentlich eine geregelte Arbeitszeit schätzen und Feierabend auch Feierabend lassen sein wollen. Das höre ich persönlich aus verschiedenen Abteilungen. Man fühlt sich dadurch unfreiwillig gestresster und hat ständig das Geschäftliche im Kopf. Auch die Zielvereinbarungen werden immer strenger. Bestimmte Abteilungen sind aus meiner Sicht total überlastet.
Vorgesetztenverhalten
für mich nicht ausreichend wertschätzend, bisweilen eher kontrollierend und es wird ständig mehr gefordert. Konflikte oder Probleme werden aus meiner Sicht nicht so gerne gesehen und schwelen sozusagen dauerhaft im Hintergrund. Für mich wirkt es so als dass es halt laufen muss, alles andere scheint erstmal zweitrangig.
Gleichberechtigung
Aus meiner Sicht gibt es bestimmte Mitarbeiter die einen entsprechenden Bonus in den oberen Etagen genießen, andere arbeiten aber genau so hart am Unternehmenserfolg mit, werden dafür aber nicht in gleichen Maße anerkannt oder belohnt.
Gehalt/Sozialleistungen
Eine Gehaltserhöhung gab es bei mir leider nie von selbst und wenn man darüber spricht auch nur gefühlt sehr zögerlich. Es gibt zwar einige Benefits wie Jobrad, die aber nicht für jeden Mitarbeiter sinnvoll sind. Es sind auch nicht nur die Top-Verdiener ein wichtiges Rad im Getriebe die sich über einen finanziellen Bonus freuen würden.