Verschwendete Zeit!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kollegium, Zusammenhalt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Umgang mit Mitarbeitern, Firmenphilosophie, Bezahlung, technische Ausstattung
Verbesserungsvorschläge
Solange die Voraussetzungen für einen Ausbildungsbetrieb nicht gegeben sind, sollte man auch keine Azubis anstellen. Es ist extrem schwer, sich als junger Mensch dort zu behaupten und sich nicht von dem ganzen negativen Umfeld beeinflussen zu lassen. Für mich war es leider verschwendete Zeit, denn ich habe nicht mal einen Tag das gelernt, was ich hätte sollen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war meistens, geschuldet durch den permanenten Druck und die pure Willkür von oben, sehr angespannt, aber durch das tolle Kollegium meistens auszuhalten. Ich war nach der Arbeit meistens körperlich und psychisch ausgelaugt und konnte selbst an freien Tagen nicht abschalten.
Kommunikation
Die Kommunikation unter den Mitarbeitern war sehr gut. Da die Geschäftsleitung sich für nichts verantwortlich gefühlt hat, haben wir alles gut allein organisiert.
Kollegenzusammenhalt
Das (leider!) einzig schöne an der Zeit waren die überaus netten Kollegen, die einem so manchen schweren Tag versüßt haben! Das gut funktionierende Kollegium wird allerdings von der Geschäftsführung nicht gern gesehen, sondern eher noch gegeneinander ausgespielt.
Work-Life-Balance
Wie schon oben beschrieben, wurden Überstunden vorausgesetzt und oft auch vorgeschrieben. Selbst Urlaub war oft (auch bei uns Azubis!) kein Grund, den Mitarbeiter nicht doch für Pampelarbeiten heran zu holen. Meine längste Arbeitszeit war 16 Stunden - im Durchschnitt haben wir täglich 1-2 Stunden länger gearbeitet. Wenn es mal einen familiären Anlass o.Ä. gab, wurde das oft nicht akzeptiert bzw. nur widerwillig hingenommen.
Vorgesetztenverhalten
Die Geschäftsleitung war leider während der gesamten Zeit nicht in der Lage, mir etwas bei zu bringen, noch sich überhaupt mit meinen Vorstellungen auseinander zu setzen. Bei höflichen Verbesserungsvorschlägen wurde man regelrecht unter Druck gesetzt und vorgeführt. Nachdem ich angemerkt habe, dass ich mit der Ausbildung nicht zufrieden bin, begann der Spießrutenlauf für mich.
Interessante Aufgaben
Ich sollte eigentlich den Beruf "Mediengestalter für Digital und Print" lernen, habe aber die meiste Zeit damit verbracht, im Akkord zu kopieren und Baupläne durch die Stadt zu fahren. Die Arbeit war oft extrem anstrengend und eintönig. Überstunden wurden vorausgesetzt.
Gleichberechtigung
Ich konnte keine explizite ungleiche Behandlung aufgrund von Geschlecht, Religion o.Ä. feststellen. Jedoch wurden manche Mitarbeiter bevorzugt behandelt - es ging in meinem Fall sogar so weit, dass sich die Geschäftsleitung mit der anderen Azubine so gut verstand, dass sie viel privat unternommen haben und ich dafür immer ungerechter behandelt wurde.
Umgang mit älteren Kollegen
Die "älteren" Kollegen wurden nur wegen ihrer Gutmütigkeit und Erfahrung geschätzt. Solange sie für die Arbeit funktionierten, war alles in Ordnung. Bei Krankheitsfällen wurde auch schnell mal die Kündigung hinterhergeschickt.
Arbeitsbedingungen
Für meinen eigentlichen Ausbildungsberuf sollte ein eigener Computerarbeitsplatz vorgesehen sein, jedoch mussten wir uns zu dritt einen alten PC teilen. Die Räume an sich waren in Ordnung. Alle technischen Geräte waren meist alt und teilweise kaputt. Obwohl die Luft vor Toner nur so stank, gab es keine besondere Belüftungsanlage o.Ä.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wurden immer wieder einmal Ideen gesponnen, aber nach kurzer Zeit wieder verworfen.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich habe als Azubi im 3. Lehrjahr 300 Euro netto verdient und mein Geld oft mit einer Verzögerung von zwei Wochen bekommen. Die Festangestellten haben sicher ähnlich wenig verdient.
Image
Die meisten Kunden hatten sicher ein gutes Bild von Reproprofi, da die Aufträge immer schnell und ordentlich bearbeitet wurden. Es gab aber sicher auch einzelne Härtefälle, die konkret an der Geschäftsleitung gescheitert sind.
Karriere/Weiterbildung
Es hab definitiv keine Perspektiven in dieser Firma und Geld in Weiterbildung o.Ä. zu investieren, würde niemandem der Geschäftsführung gerecht werden.