Nicht in 2022 angekommen meiner Meinung nach!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Meine ersten 1,5 Jahre bei reputatio habe ich als sehr gut und angenehm empfunden. Da spürte ich Wertschätzung und auch Dankbarkeit mir als Mensch und Mitarbeiter gegenüber. Mein Vorstellungsgespräch war von Seiten reputatio toll.
Aufgrund der Größe der Firma erhält man auf kurzem Wege Einblicke in Abteilungen, mit denen man in deutlich größeren Firmen nie zu tun bekommt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Meiner Wahrnehmung nach war der Arbeitgeber zum Zeitpunkt meiner Kündigung noch nicht im Jahr 2022 angekommen, was die Wünsche der Arbeitnehmer angeht und was andere Arbeitgeber im Gegensatz zu ihm so bieten.
Es darf jeder seine eigene Meinung haben, diese sollte sich aber bitte mit der der Geschäftsleitung decken, zumindest war das mein Eindruck. Verbesserungsvorschläge werden scheinbar als Kritik wahrgenommen.
Arbeitsatmosphäre
Ich hatte das Gefühl und den Eindruck, dass ich als Mensch und als Mitarbeiter von der Geschäftsleitung bis zu meinem letzten Arbeitstag geschätzt wurde. Auch wurde immer darauf Rücksicht genommen, dass ich als Veganer bei Firmen Events nie zu kurz kam.
Gelobt wurde mir zu wenig, auch was andere Kollegen angeht. "Nicht geschimpft ist gelobt genug" scheint eine Maxime zu sein. Fairness allen Kollegen gegenüber stelle ich mir insgesamt anders vor, auch weil scheinbar verschieden Maß an den einzelnen gelegt wird. Menschlich nachvollziehbar, dass man einem Dritten gegenüber mal etwas erwähnt, wenn man sich über einen Kollegen geärgert hat. Das darf einmal vorkommen, nicht wiederholt.
Kommunikation
Die Kommunikation habe ich in den letzten Monaten meiner Tätigkeit bei reputatio als sehr schlecht und einseitig wahrgenommen. Zum Teil schien sie von oben übers Knie gebrochen zu sein, in der Art "den Punkt müssen vor noch schnell mitteilen, ab morgen haben wir dazu keine Zeit mehr". Dabei ist leider einiges an Inhalt nicht kommuniziert worden oder auf dem Weg verloren gegangen. Dass die Kollegen sich dann auf dem Flur unterhalten und versucht haben, das Thema in seiner Gesamtheit zu erkennen und zu begreifen, dabei auch manches bestimmt falsch verstanden haben, wurde nicht verstanden. Es sollte im Gegenteil unterbunden werden. "Flurfunk" war nicht erwünscht. Konnte ein Kollege bei einem Termin nicht teilnehmen, so war er selbst dafür verantwortlich, sich dazu zu informieren. Protokolle gab es nicht.
Kollegenzusammenhalt
Da mir in den etwas mehr als zwei Jahren bei reputatio auch sehr tolle Kollegen begegnet sind, gebe ich drei Sterne. Es gab meiner Wahrnehmung nach aber auch Kollegen, die unter ehrlich und direkt miteinander etwas anderes verstehen als ich. Mehr will ich dazu nicht loswerden, womit ich damit vermutlich sehr viel aussage.
Work-Life-Balance
Generell kommt kein "nein", wenn man Urlaub haben möchte. Eingeschränkt wird die "Urlaubsfreizügigkeit" durch nicht wirklich vorhandene Urlaubsvertretungen, da diese von Kollegen übernommen werden muss, die selbst schon sehr viel auf dem Schreibtisch haben. Ein Teil der Urlaubstage gehen für die Tage nach Weihnachten bis zum 06. Januar drauf. Da ist das Büro geschlossen.
Dass Kollegen regelmäßig deutlich mehr Stunden leisteten, als der Arbeitsvertrag vorzieht, davor wurden scheinbar die Augen verschlossen. Dass man diesen Kollegen Unterstützung, welcher Art auch immer, angeboten hat, habe ich nicht wahrgenommen.
Vorgesetztenverhalten
Für mich waren die Entscheidungen, die während meiner letzten Monate bei reputatio getroffen wurden, als Mitarbeiter nicht immer nachvollziehbar, nicht dass ich den Anspruch hätte, ich müsste immer alles verstehen. Auch wurde es aus meiner Sicht versäumt, alle Kollegen abzuholen. So entstand viel Unverständnis und Unruhe. In dieser Situation wurde leider das eine oder andere Nachfragen als Kritik aufgefasst. Interesse, die dann auftretenden Konflikte zu lösen, habe ich nicht erkannt, genauso wenig ein Hinterfragen, was jeder selbst als Handelnder oder Verantwortlicher dazu beigetragen hätte und wie er an der Lösung mitwirken könnte.
Interessante Aufgaben
Interessant waren die Aufgaben für mich auf jeden Fall. Natürlich kehrt nach einer gewissen Zeit Routine ein.
Die Arbeitsbelastung war aus meiner Sicht im ganzen Unternehmen nicht gerecht verteilt. Manche Kollegen arbeiten täglich sehr lange, um alle Aufgaben bewältigen zu können.
Gleichberechtigung
Ich habe nicht wahrgenommen, dass Frauen schlechter oder besser behandelt werden als Männer. Auch spielt die Herkunft des einzelnen keine Rolle, da wird kein Unterschied gemacht.
Teilzeitkräfte wurden meinem Eindruck nach nicht immer wie Vollzeitkräfte behandelt.
Für mich gehört zum Thema Gleichberechtigung auch der Umgang mit Menschen, die eine andere Meinung als ich haben. Da ist aus meiner Sicht in Teilen der Geschäftsleitung noch deutlich Luft nach oben.
Umgang mit älteren Kollegen
Auch ältere Bewerber erhalten eine Chance, sich vorzustellen und auch Teil von reputatio zu werden, wenn sie im VG überzeugen. Besondere Wertschätzung lang dienenden Kollegen habe ich nicht wahrgenommen, was vielleicht auch daran liegt, dass im Gegensatz zu anderen Firmen noch nicht wirklich viele mehr als 10 Jahre oder länger dabei waren.
Arbeitsbedingungen
Es gibt eine Klimaanlage und sehr gut ausgestattete Schreibtische. Aufgrund der Baustelle im 1. OG (irgendwann bestimmt fertig) fand ich die Bedingungen (hin und wieder Lärm, Staub, mit Folien zugehängte Durchgänge) in meinen letzten Monaten nicht gut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auch nicht besser oder schlechter als in vielen anderen Unternehmen. Wahrgenommen, dass beides eine große oder wichtige Rolle spielen, habe ich nicht wirklich.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Vergleich zu anderen Firmen finde ich das Gehalt an der unteren Grenze, auch in Anbetracht der anfallenden Mehrarbeit. Allerdings wird es immer sehr pünktlich ausbezahlt.
Beim Thema Sozialleistungen macht reputatio anderen Firmen gegenüber keinen Pluspunkt.
Image
Es gibt einige, die sehr glücklich bei reputatio sind, aber leider auch Kollegen (zumindest in meiner Zeit), die sich nicht wohl gefühlt hatten. Was das Image angeht klaffte eine große Lücke zwischen beiden Teilen.
Für mich klaffte eine sehr große Lücke zwischen dem Wahrnehmen des Images durch die Geschäftsleitung und der Realität.
Karriere/Weiterbildung
Bei reputatio kann man in der Tat viel lernen. Die Karrierechancen sind aus meiner Sicht innerhalb der Firma aufgrund ihrer Größe etwas eingeschränkt.
Zum Thema Persönlichkeitsentwicklung gehört für mich auch, dass ich lernen darf, mal eine andere Sichtweise wie die Geschäftsleitung zu haben und im vernünftigen Rahmen zu äußern.