Arbeitsgesetze werden verletzt, fehlende Transparenz, schlechtes Gehalt, keine Wertschätzung - dafür fachlich top
Gut am Arbeitgeber finde ich
Viele fachlich kompetente Mitarbeitende, spannendes Patientenklientel.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Maximierung des Gewinns steht sehr sehr weit über der Wertschätzung für die Mitarbeitenden, die Fluktuation ist dadurch sehr hoch.
Verbesserungsvorschläge
Da das RKU mehrere Millionen Gewinn im Jahr macht, sollte es eine oder zwei davon in bessere Arbeitsbedingungen und Gehälter investieren.
Die Behandlungsqualität leidet bereits immens unter dem Personalmangel.
Arbeitsatmosphäre
Durch den Personalmangel sind alle Abteilungen überlastet. Unter den Mitarbeitenden wird geschaut, wie man sich gegenseitig was zuschieben kann, um selbst weniger überlastet zu sein. Besonders junge und neue MA werden ausgenutzt.
Kommunikation
Kaum Kommunikation zwischen den Abteilungen, Personalabteilung kommuniziert eigentlich ausschließlich über Abteilungsleitungen und reagiert sehr genervt, wenn MA ein Gespräch wünschen.
Kollegenzusammenhalt
Siehe oben, letztendlich heißt es hier fressen oder gefressen werden.
Work-Life-Balance
Wenn man sich von vornerein auf eine Teilzeitstelle mit definierten Arbeitszeiten bewirbt, wird dies meist gewährt. Danach wird man jedoch in den meisten Abteilungen von den Kolleg:innen schlecht behandelt und gedrängt, seine Arbeitszeiten zu deren Gunsten zu verändern.
Vorgesetztenverhalten
Bereits in meinem Einstellungsgespräch ließ sich der ärztliche Leiter des Zentralbereiches Therapie über seine MA aus, viele würden sich vorher nicht überlegen, ob ihnen das Gehalt reicht und seien dann selbst schuld, wenn sie unzufrieden wären. (Viele Berufseinsteiger:innen finden erst später raus, dass andere Kliniken 30% mehr zahlen als das RKU)
Interessante Aufgaben
Tatsächlich sehr interessante Aufgaben, insbesondere durch das Zentrum für seltene Erkrankungen. Man kann hier extrem viel lernen.
Gleichberechtigung
Geworben wird mit flachen Hierarchien, in der Realität bekommen junge und neue Mitarbeitende ungeliebte Stationen/Aufgaben zugeschoben.
Umgang mit älteren Kollegen
In meiner Abteilung hatten die älteren Kolleg:innen komplett das Sagen, jüngere Kolleg:innen hatten sich danach zu richten
Arbeitsbedingungen
Teilweise 12qm Büros ohne Fenster, oft auch ohne Anschluss an die Lüftung, in denen man zu dritt arbeitet. Ich bin oft mit Kopfschmerzen nach Hause gegangen. Automatische Zeiterfassung wird vom RKU immer wieder angekündigt aber nicht umgesetzt. Überstunden müssen handschriftlich bei den Leitungen abgegeben werden, hierbei häufig mündliche Regeln wie "erst ab einer halben Stunde darf aufgeschrieben werden", Arbeitsantritt muss jedoch auf die Minute pünktlich sein, früheres Gehen muss ebenfalls ab der 1. Minute aufgeschrieben werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich hatte nicht das Gefühl, dass Produkte nach Qualität oder Umweltauswirkung bestellt wurden.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt liegt mehrere hundert Euro unter dem TVÖD, an dem sich die meisten Kliniken im Umland orientieren.
In der Praxis verdienen Therapeut:innen ebenfalls deutlich mehr.
Image
Ich wurde bereits vor meinem Berufsantritt vor den schlechten Arbeitsbedingungen und Gehältern gewarnt.
Leider wollte ich es dennoch ausprobieren.
Karriere/Weiterbildung
Geringere Unterstützungen bei Weiterbildungen als an anderen Kliniken - dazu extrem lange Unternehmensbindung.
Fortbildungen für Therapeut:innen werden kaum genehmigt und dann häufig nur zu 66% übernommen.