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Mehr Schein als Sein

2,3
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Administration / Verwaltung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Dass viel Wert auf Ausbildung gesetzt wurde. Leider versuchte man die Mädels und Jungs nach ihrer Ausbildung nicht ernsthaft zu halten, obwohl ständig Mitarbeiter gesucht werden.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Eigene Meinungen zählten nicht. Kritik war nicht gewünscht. Wer seinen Mund aufmachte, wurde (mit disziplinarischen Maßnahmen) zum Schweigen gebracht oder „entsorgt“. Durch den Austausch langjähriger Mitarbeiter ging leider auch viel Know-how verloren.

Verbesserungsvorschläge

Auch mal auf die Meinung der Mitarbeiter hören. Nicht alles was früher gemacht wurde, war falsch, sonst hätte es das Unternehmen nicht so weit gebracht.
Mitarbeiter mehr motivieren. Mit dem Unwort der letzten Jahre „disziplinarische Maßnahmen“ erreicht man womöglich genau das Gegenteil.

Arbeitsatmosphäre

Das Unternehmen wurde in letzter Zeit stark überverwaltet. Flache Hierarchien waren einmal. Die Schaffung eines Top-Managements (in quantitativer Hinsicht), sowie zahlreiche Richtlinien und Anweisungen bestätigen das. Unsinnigstes Beispiel: Der Erlass einer Clean-Desk-Policy. Wohin nur mit der ganzen Belegflut, wenn eine digitale Belegverarbeitung nicht existiert? Im Tagesgeschäft hatte man leider keine Zeit, sich durch den ganzen Compliance-Dschungel zu kämpfen! Generell galt, dass vieles nur angefangen und nicht zu Ende geführt wurde. Das frustrierte bis zuletzt.

Kommunikation

Es gab zwar Besprechungen im Management-Bereich und einiger Abteilungen untereinander, Ergebnisse daraus wurden aber nicht genügend kommuniziert bzw. geteilt. Im Intranet wurden nur Lobeshymnen verbreitet. Mitunter erfuhr man erst durch die Eingangsrechnung von getroffenen Maßnahmen.

Kollegenzusammenhalt

Es gibt zwar immer Ausnahmen, aber die meisten Kolleg:innen waren hilfsbereit und nett. Es konnte auch mal ein privates Wort gewechselt und gelacht werden.

Work-Life-Balance

Das Flexzeitmodell ist top. Freizeitausgleich wurde auch kurzfristig gewährt. Urlaubswünsche wurden fast ausnahmslos erfüllt. Leider ist der Termindruck ohne Überstunden nicht einzuhalten (regelmäßig im roten Bereich!).

Vorgesetztenverhalten

Unglaublich, was man so auf die Menschheit loslässt. In meinem Bereich waren die Vorgesetzten nicht in der Lage, Mitarbeiter zu führen. Man sagte so, handelte aber genau anders. Auch fehlte der Respekt und das Verständnis Mitarbeitern gegenüber. Es wurde von oben herab geblickt und gehandelt. Für das eigene Scheitern gab es eine simple Lösung: Delegieren!

Interessante Aufgaben

Das Aufgabengebiet fand ich top. Insbesondere Prozessverbesserungen machten mir sehr viel Spaß. Hier konnte ich mich zu 100% verwirklichen. Leider fehlte die notwendige Zeit, um Projekte wirklich zu Ende zu führen.

Gleichberechtigung

In bestimmten Bereichen der Verwaltung und in den kaufmännischen Ausbildungsberufen hatte man das Gefühl, dass -im Vergleich zu vor ein paar Jahren- Frauen sogar bevorzugt wurden.

Umgang mit älteren Kollegen

Soweit ich das beurteilen konnte, war der Umgang mit älteren Kollegen in Ordnung.

Arbeitsbedingungen

In der Verwaltung war es im Sommer ja „nur“ heiß. In der Fertigung hingegen fehlte nur noch Latschenkiefer und Alpenzirbe zum perfekten Sauna-Glück. Jeden Winter fror man zeitweise in der Verwaltung. In der Lagerhalle (!) wurden Büros geschaffen, um Platz zu machen für eine sich ständig aufblähende Verwaltung. Der laaange Weg zum Arbeitsplatz führte für die Kolleg:innen durch die Fertigung und durch das Lager!

Umwelt-/Sozialbewusstsein

In der Verwaltung gab es keine Mülltrennung. Man begann aber langsam, Energie zu sparen (z.B. durch Austausch von Leuchtmitteln oder energiesparenden Anlagen). Das soziale Engagement könnte besser sein. So manche Privatperson spendet mehr.

Gehalt/Sozialleistungen

Seit Einführung des Tarifvertrages im April 2019 deutlich besser. Der Übergang auf das Tarifentgelt erfolgt jedoch in 4 jährlichen Schritten. Es wurde Urlaubsgeld und eine Jahresabschlusszahlung bezahlt und es gab eine betriebliche Altersvorsorge.
Das letzte Teamevent in Form eines Ausfluges war im Sommer 2017. Danach gab es mal ein Sommerfest. Schuld daran war natürlich wie so oft Corona. Letztes Jahr hat man wieder damit begonnen. Es gab in der Mittagspause Pizza und Pasta. Die letzte Weihnachtsfeier fand noch unter der alten Führung statt.

Image

Das Image ist noch verhältnismäßig gut. Wenn die Geschäftsleitung mit ihren Direktor:innen aber so weitermacht, wird es sinken und es wird noch schwieriger, geeignete Mitarbeiter zu finden.

Karriere/Weiterbildung

Wie so vieles im Unternehmen, wurde auch dieser Bereich nur angefangen und nicht weiterverfolgt. Zwar gab es für jeden Mitarbeiter eine Qualifikationsmatrix, jedoch wurde zu wenig getan, die Defizite abzubauen.

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