Es war die Hölle
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ausstattung des Arbeitsplatzes, Auswahl der Getränke und VWL, gute Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich fand den Umgang mit den Mitarbeitern zu meiner Zeit sehr schlecht.
Verbesserungsvorschläge
Da ich nicht weiß, wie es zur Zeit dort ist, kann ich dazu nichts sagen.
Arbeitsatmosphäre
Morgens, wenn der Big Boss noch nicht da war, angenehm. Sobald er die Kanzlei betreten hat war die Atmosphäre im Keller.
Kommunikation
Katastrophal. Keine klaren und einheitlichen Anweisungen der Anwälte. Es gab einen "Workflow" an den man sich halten sollte. Jedoch haben sich die Anwälte selbst nie daran gehalten, was es unmöglich gemacht hat, danach zu arbeiten. Bei Fragen erhielt ich nur schwammige und teilweise widersprüchliche Antworten. Heute so, morgen so und übermorgen dann wieder ganz anders. So war ein selbständiges Arbeiten nicht möglich, weil man ständig unsicher war, wie es nun gewollt ist.
Kollegenzusammenhalt
Ein oder zwei Kolleginnen gab es, auf die man zählen konnte. Leider gab es auch das ein oder andere Kameradenschwein, das Dinge an den Big Boss weitergegeben hat. Wenn ich im Urlaub war und genau dieser Kollege meine Vertretung war, hat man in meinen Akten aktiv nach Fehlern gesucht und mich angeschwärzt. Wenn ich aus dem Urlaub zurück war, durfte ich mir jedes Mal etwas anhören.
Work-Life-Balance
Kannste knicken. Es gab Tage an denen ich auch mal bis 22 Uhr arbeiten durfte, da Fristsache. Ist ja nicht so, dass man dem Anwalt die Fristsache schon zwei Wochen vorher auf den Tisch legt und eine Woche vorher nochmal erinnert ;) War insbesondere beim Big Boss immer so. Aber das liegt ja dann NATÜÜÜÜRLICH am eigenen Zeitmanagement und nicht am Anwalt, gellll ;)
Vorgesetztenverhalten
Auch nicht so der burner. Auch die angestellten Anwälte hatten teilweise "Angst" um ihren Allerwertesten, wenn der Big Boss mal wieder ganz mies drauf war. Big Boss war sehr herablassend und beleidigend. Ich kann mich nur sehr gut an eine Situation erinnern, als er morgens reinkam (ohne ein guten Morgen - sehr höflich, nicht?) und direkt ausgeflippt ist, weil die Markisen nicht geöffnet waren und sich die Hitze in den nicht klimatisierten Büros gestaut hat. Zur Strafe mussten wir dann die Klimaanlage im Büro ausmachen und durften keine Fenster öffnen - "damit wir mit den Anwälten mitfühlen". Ach und als beschränkt und unfähig wurde man dann auch noch beschimpft. Unterste Schublade.
Interessante Aufgaben
Interessant zu sehen, wie sich zwei Menschen, die sich wohl mal geliebt haben, gegenseitig zerfleischen wenn es um Kinder und Geld geht. Teilweise auch skandalös... man hat schon tiefe Einblicke in das Leben der Mandanten bekommen.
Gleichberechtigung
Gab es zu meiner Zeit nicht. Die, die geschleimt und andere angeschwärzt haben, waren etwas besser gestellt. Aber das auch nicht von Dauer xD
Arbeitsbedingungen
Arbeitsplatz an sich war zu meiner Zeit gut ausgestattet. Es hat an nichts gefehlt. Wir hatten auch verschiedene Getränke wie Cola, Orangensaft, Wasser und Kaffee zur Auswahl. Das ist auch keine Selbstverständlichkeit. Aber der Rest war für mein Empfinden schon unterirdisch - wie oben beschrieben. Daher nur 2 Sterne.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sozialbewusstsein nicht vorhanden. Fehler werden bestraft bzw. vom Gehalt abgezogen (eigene Erfahrung).
Gehalt/Sozialleistungen
Für eine Refa, die frisch ausgelernt war, war das Gehalt echt ok. VWL wurden auch gezahlt. Überstunden wurden nicht dokumentiert und somit nicht vergütet.
Image
Nach außen hin top, nur hochkarätige Mandanten. Aber der Blick hinter die Kulissen.... naja
Karriere/Weiterbildung
Es hieß man würde die Kosten für den Rechtsfachwirt übernehmen. Am Ende des Tages habe ich alles selber bezahlt und keinen Cent gesehen :) das ist aber auch nicht so wild, da ich dann zumindest nicht an die Kanzlei gebunden war.