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SCHNELL 
Motoren 
AG
Bewertung

Unternehmer spielen Schach, SCHNELL spielt Roulette

1,6
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei SCHNELL Motoren AG gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

abgesehen von der Gleitzeit und der Freiheit bei der Urlaubsplanung gar nichts mehr.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Der Umgangston ist mir persönlich zu rau, der Führungsstil altmodisch, nicht kommunikativ. Bierfest zu sein, scheint immer noch enorm wichtig zu sein. Das Hierarchiedenken ist ungewöhnlich stark ausgeprägt. Beispielsweise gibt es zu viele Hierarchieebenen. Gruppenleiter, Abteilungsleiter (in manchen Abteilungen sogar zwei!), Bereichsleiter und Vorstände. Letztere werden immer mehr. Wirklich was zu melden haben aber nur die, die einen Firmenwagen haben. Entsprechend groß ist das Chaos, die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen kaum existent. Abteilungen arbeiten oft gegen-, statt miteinander.
Mitarbeiterbeteiligung, Mitbestimmung, Essenzuschuss, flache Hierarchien, ruhige Büros, moderne Produktionshallen, usf. leider alles Fehlanzeige. Akademikerbashing gibt es insofern, daß akademische Grade und Verdienste einfach keine Anerkennung finden. Ob jemand ein Studium vorzuweisen hat findet keinerlei Beachtung - der Ausbildungsgrad scheint teilweise völlig irrelevant zu sein. Karriere macht dagegen der, der regelmäßig mit der Führungsriege Bier trinkt. Nur Führungskräfte haben noch ein schönes Leben: Firmenwagen (in der Regel ein SUV) auch zur Privatnutzung, super Gehalt, kostenlose Weiterbildungen.

Verbesserungsvorschläge

Die schlechte Kommunikation von oben nach unten und das verlorene Vertrauen in die Führungsmannschaft und die mangelnden Perspektiven sind klar das große Manko. Insbesondere 2 große vergangene Kündigungswellen und eine 3te weitere angekündigte, läßt auf keinen guten Ausgang hoffen.
Moderne Mitarbeitermitbestimmung, betriebliches Vorschlagswesen, Einbindung in Entscheidungswesen und flache Hierarchien müßten eingeführt werden. Ein freundlicherer Umgangston und Abteilungen, die sich nicht mehr bekämpfen. Die Fixierung auf professionelles Verhallten statt Bierkonsum wäre ebenso ein erster Schritt. - - wenn es dies alles neben fairen Gehalt gäbe, dann würde sich vieles zum besseren Wenden.
Tip an die Leitung: Auseinandersetzen mit der Kritik statt Ausblenden. Was jedoch nicht hilft, wenn hier unglaubwürdige Gefälligkeitsbewertungen abgegeben werden.

Arbeitsatmosphäre

Man ist von Geschäftsleitungsseite tatsächlich sichtlich bemüht, dass ein gutes Betriebsklima herrscht. Es fehlt jedoch schlicht die Kompetenz der Führungsebene, die richtigen Mittel zu wählen, das auch durchzusetzen. Dazu kommt: Leider werden diese Bemühungen durch ein nach wie vor altmodisches Rollenverständnis, nicht vorhandenes Mitspracherecht und mangelhafte Kommunikation viel zu oft zunichte gemacht.
Sehr Problematisch:
Auf Grund von mehreren großen Kündigungswellen haben die meisten Angst um ihren Arbeitsplatz, was sich negativ auf die Arbeitsatmosphäre auswirkt.

Kommunikation

Ich kann nicht für jede Abteilung sprechen aber auch in meiner gibt es keine regelmäßige Besprechungen mehr. Die stattfindenden Besprechungen haben jedoch zu oft eher Alibicharakter. Man erfährt meistens nur, was man bereits weiß, wichtige Informationen werden, wenn sie nicht das direkte eigene Arbeitsgebiet betreffen und obwohl Abteilungsrelevant gerne vorenthalten. Vorgesetzte üben sich in gezielter Informationszurückhaltung.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt ist nicht mehr so gut, wie er mal war. Die angespannte Lage und zwei große Kündigungswellen fördern das Konkurrenzdenken und Mauern innerhalb der Abteilungen. Das mangelhafte Kommunikationsverhalten der Vorgesetzten wird durch eine aus der Not geborenen gut funktionierende Buschtrommel teilweise kompensiert.

Work-Life-Balance

Einer der wenigen echten Pluspunkte. Gleitzeit gibt es - prima: normalerweise kann diese problemlos geplant werden, bei Urlaub wird meistens auf die Wünsche des Arbeitnehmers Rücksicht genommen.

Vorgesetztenverhalten

Im Vorgesetztenverhalten spiegelt sich in vielen Abteilungen das Grundproblem von Schnellmotor wieder: Mangelnde Kommunikation. Entscheidungen von oben durchgedrückt und überholtes Hierarchiedenken. Bei Konflikten verhalten sich viele Vorgesetzte nicht deeskalierend, sondern versuchen das Problem durch Wegschauen und Nichtbeachten zu lösen. Das ist eines der großen Probleme, die Schnellmotor in die heutige schlimme Lage gebracht hat. Interessanter Weise wird selbst angesichts der aktuellen Probleme nichts daran geändert.

Interessante Aufgaben

Der Gestaltungsspielraum für die eigene Arbeit ist in den meisten Abteilungen in engen Grenzen vorhanden aber durch das Führungsverhalten, Entscheidungen von oben nach unten ohne Vorankündigung oder Mitspracherecht durchzudrücken, beschränkt. Neue Projekte gibt es derzeit keine mehr, alles wird in ein enges Prozessgewand gepresst.

Gleichberechtigung

Zwar haben Frauen eine Chance, jedoch nicht in Führungspositionen. Diese sind typisch ausnahmslos mit Männern besetzt. Mit selbstverständlich weiblicher Sekretärin.

Umgang mit älteren Kollegen

Ich habe nicht erlebt, daß Ältere in irgend einer Weise diskriminiert werden. Allerdings wurde einem Kollegen, der 5 Monate vor der Rente stand gekündigt. Auch schlecht: Erfahrung und Ausbildung zählt oft nicht sehr viel. Bei Beförderungen werden in vielen Abteilungen langdienende MA oft übergangen und entweder von extern Führungskräfte eingestellt oder diejenigen befördert, die die hier übliche Bierleidenschaft teilen. Das muss nicht in jedem Fall schlecht sein aber trägt aber zum Frust bei. Nicht Führungskräfte haben nichts zu melden.

Arbeitsbedingungen

Technisch sind die Büro-Arbeitsplätze noch recht gut und modern eingerichtet. Allerdings altert die Büroausstattung und Neues wird nicht mehr beschafft. Leider sind fast alle Mitarbeiter in lauten Großraumbüros untergebracht. Konzentration oder Effizienz in so einer Umgebung nicht möglich. Klimaanlagen gibt es keine, Büros und Fertigungshalle sind im Sommer oft unerträglich heiß. Manche Büroarbeitsplätze sind in s.g. Bürocontainern untergebracht. Temperatur erreicht dort im Sommer gerne um die 40 Grad.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt entspricht in der Regel nicht einem guten Bildungsstand. Akademiker sind leider fast überall im Unternehmen klar Nachteil außer man ist Fhrungskraft. Gute Gehälter gibt es nur in Führungspositionen. Freiwillige Gehaltserhöhung gibt es nicht, man muß darum kämpfen aber selbst das lohnt nicht mehr, da Gehaltsanpassungen bis auf Weiteres offiziell ausgesetzt sind.

Image

Das Image war mal sehr gut hat jedoch extrem gelitten. Das liegt zum großen Teil an zwei großen Kündigungswellen und einer Führungsmannschaft, die keinerlei Rückhalt mehr in der Belegschaft hat. Die überall offensichtliche Ungleichbehandlung Führungskraft/normaler Angestellter bestimmt das schlechte Image.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildungsmöglichkeiten waren bislang sehr gut, sind aktuell jedoch für den normalen Mitarbeiter komplett gestrichen. Sehr problematisch: Führungskräfte erhalten nach wie vor auch mehrtägige und mehrstufige Weiterbildungen incl. Hotelübernachtungen. Beruflichen Aufstieg gibt es durch Fortbildung selbst auf privater Basis meistens leider nicht - Führungspositionen werden zu oft entweder an die vergeben, die Familienangehörige der Gründerfamilie sind, regelmäßig an den Bierrunden teilnehmen oder an Externe.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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