Keine Empfehlung – insbesondere für den Berufseinstieg
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nichts.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Firma Schollglas war kein positiver Input für meinen CV – weder auf dem Papier noch in der Realität. Das Hauptproblem ist jedoch nicht der Mangel an fachlichen Möglichkeiten, sondern die Arbeitsatmosphäre (welche auf Dauer ziemlich "runterreißen" kann). Verursacht wird dieses bedrückende Umfeld zum einen durch die GF und zum anderen durch die äußerst angepassten, langjährigen Mitarbeiter, welche größtenteils über sehr wenig Bildungsniveau verfügen.
Hätte ich vorher gewusst, was auf mich zukommen würde, hätte ich ganz sicher auf diese "Erfahrung" verzichtet.
Meine ehrliche und gut gemeinte Empfehlung an Berufsanfänger und vor allem an junge Menschen, welche sich nach einem Ausbildungsplatz umsehen: Sucht Euch etwas anderes!
Es gibt immer mehrere Möglichkeiten im Leben :-)
Verbesserungsvorschläge
Das Unternehmen sollte sich selbst liquidieren. Das meine ich durchaus ernst!
Arbeitsatmosphäre
Von Seiten der Führungsetage wird grundsätzlich mit Druck und Angst "gearbeitet". Das mangelnde oder gänzlich fehlende persönliche Niveau der langjährigen Mitarbeiter tut ein Übriges. Alle anderen sind schnell wieder weg ;-)
Kommunikation
"Top-down" – wirklich Wichtiges erfährt man nur "inoffiziell".
Kollegenzusammenhalt
Die meisten langjährigen Mitarbeiter (welche glücklicherweise immer weniger werden) benehmen sich wie eine "Wagenburg" – nach dem Motto: Da müssen wir ja in unserer 40-jährigen Anstellung hier nichts ändern. Schon vor Jahren wurde es aufgrund der unerfreulichen Arbeitsbedingungen immer schwieriger für das Unternehmen, überhaupt noch qualifizierte Fachkräfte zu finden. Daher wurde (bereits als ich dort angefangen habe) vor allem über das Arbeitsamt und später auch über Zeitarbeitsfirmen "rekrutiert" (leider im wahrsten Sinne des Wortes). Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Anpassung (nach unten) – oder eine "berufliche Neuorientierung" ;-)
Work-Life-Balance
Die Geschäftsführung hätte gern die früheren (festen) Arbeitszeiten zurück – als es noch Abmahnungen wegen 5 Minuten Verspätungen gab und die Mitarbeiter lückenlos überwacht wurden. Leider hat sich de facto nicht allzu viel daran geändert.
Die "Gleitzeit" ist ein schlechter Witz. Es darf nach wie vor gern länger gearbeitet werden – wer hingegen mal Überstunden abfeiern möchte, muss sich blöde Sprüche anhören.
Vorgesetztenverhalten
Die Kommunikation war – soweit es in einem derartigen Unternehmen überhaupt möglich ist – von Offenheit und Vertrauen geprägt, was sich jedoch nach Angaben früherer Kollegen zwischenzeitlich gründlich geändert hat.
Interessante Aufgaben
Genau wie viele andere Kollegen blieb ich über das gesamte Arbeitsverhältnis hinweg deutlich unter meinen Möglichkeiten.
Gleichberechtigung
Frauen werden systematisch benachteiligt, sowohl beim Gehalt als auch bei der Vergabe von Führungspositionen. Die anachronistische Weltsicht der GF hat auch diesbezüglich "bleibende Schäden" hinterlassen.
Original-Zitat aus meinem Vorstellungsgespräch: "Sie müssen ja als junge Frau nicht so viel verdienen wie ein Familienvater". Leider habe ich den Job trotzdem angenommen – mea culpa :-/
Umgang mit älteren Kollegen
Dem Unternehmen bleibt gar nichts anderes übrig – die Jüngeren wissen (heutzutage ;-), daß sie andere Möglichkeiten haben. Zumindest wissen sie es, wenn sie es überhaupt einmal versucht haben…! Diejenigen, die dauerhaft bleiben (wollen ;-), sind eher nicht als "Leistungsträger" zu bezeichnen.
Rücksicht (beispielsweise bei gesundheitlichen Problemen) wird jedoch auch auf die Älteren nicht genommen.
Arbeitsbedingungen
Räumlichkeiten sowie IT-Ausstattung sind hoffnungslos veraltet; das Gebäude in Barsinghausen war (und ist!) in einem schlechten (und teilweise sogar gesundheitsschädlichen) Zustand. An der Reinigung der Büroräume wird stets "gespart".
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein ist nicht vorhanden – der Betriebsrat ist ein "Papiertiger" :-/
Gehalt/Sozialleistungen
Leider wird in der Buchhaltung sogar weniger gezahlt als in der Steuerberatungsbranche (welche sonst eigentlich immer das untere Ende des örtlichen Gehaltsniveaus darstellt).
Image
Inzwischen stimmen Innen- und Außenwahrnehmung überein. In Barsinghausen und Umgebung ist hinreichend bekannt, daß die GF von der Gemeinde als (potentieller ;-) Steuerzahler hofiert wird.
Karriere/Weiterbildung
Wie bei "Gleichberechtigung" beschrieben – für die meisten Arbeitnehmer und insbesondere für Frauen sind keine Karrieremöglichkeiten vorhanden. Die (ehemaligen) Auszubildenden, welche über fachliches und persönliches Potential verfügen, haben alle relativ schnell den Absprung geschafft.
Niedriger und rückständiger Kenntnisstand der Belegschaft, da kaum Fortbildungen angeboten werden. Von vielen Mitarbeitenden werden sogar die MS-Office-Standard-Programme nur rudimentär beherrscht.
Wozu auch weiterbilden – es gibt ja danach immer noch kein ortsübliches Gehalt :-/