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SCRiBBR
Bewertung

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Anspruchsvoller Job bei konstanter Unterbezahlung

2,4
Nicht empfohlen
FreelancerHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Produktion gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Scribbr ist zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar und die meisten Probleme lassen sich so in kurzer Zeit lösen. Die meisten Mitarbeitenden im Angestelltenverhältnis sind freundlich und lösungsorientiert.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Scribbr sieht seine Lektor*innen wie Maschinen, die am besten alle auf dieselbe Weise nach denselben Regeln Texte bearbeiten sollen. Zusätzlicher Einsatz und Hingabe zu Texten wird nicht finanziell belohnt, denn was zählt, sind allein die messbaren statistischen Werte, die für jeden Text einsehbar sind. Dabei begreift das Unternehmen die Vielfalt an Expertenwissen, Bildungsbiografien und Kompetenzen jedes Einzelnen nicht als Schatz an Möglichkeiten im Umgang mit den destruktiven Seiten einer KI-gestützten Zukunft und misst ihr kaum Bedeutung bei. Ein innovatives Unternehmen würde diese Entwicklungen als Chance begreifen, sich auf jene Eigenschaften der Mitarbeiter*innen zu fokussieren, die nicht durch KI ersetzbar sind, und diese gezielt fördern. Scribbr gehört nicht zu diesen Unternehmen.

Verbesserungsvorschläge

Den Mitarbeitenden zuhören und sie in die Arbeitsprozesse einbinden, ihre Schwarmintelligenz nutzen und ihren Ideenreichtum im Sinne eines fairen Wettbewerbs fördern.

Arbeitsatmosphäre

Die albernen Lobeshymnen auf einzelne Lektor*innen wurden hier schon genannt. Ansonsten bemüht sich das Unternehmen um eine professionelle Kommunikation über Slack und einen E-Mail-Newsletter, die suggeriert, auf Augenhöhe stattzufinden, in Wirklichkeit aber nur ein entsprechendes Image bedient.

Kommunikation

Über wichtige Meetings, Änderungen und Tech-Entwicklungen wird man zuverlässig informiert, wobei wirklich wichtige interne Unternehmensentscheidungen (wie das unbezahlte Training der KI mithilfe von Freelancer*innen) nicht oder erst viel später informiert wird. Ein Mitspracherecht oder echtes Interesse an unseren Meinungen ist somit offensichtlich nicht vorhanden.

Kollegenzusammenhalt

Das Zusammenarbeiten mit anderen Freelancer*innen ist noch das Beste an diesem Job. Viele hilfsbereite Leute, mit denen man natürlich unbezahlt Tipps und Probleme austauscht. Kritische Diskussionen über die Firma werden allerdings vom Qualitätsmanagement schnell mit einem "freundlichen Hinweis" unterbunden.

Work-Life-Balance

Arbeiten im Homeoffice ist als Freelancer natürlich gegeben, denn es gibt für die Lektor*innen keine Arbeitsplätze von Firmenseite aus, sondern nur für die festangestellten Qualitätsmanagement-Mitarbeitenden. Dadurch muss man alles (Laptop, Word-Lizenz, aktuelle Software) selbst bereitstellen und ist allein dafür verantwortlich, dass alles funktioniert. Bei Tech-Fragen gibt es zwar einen Support, den man per E-Mail kontaktieren kann, wenn dieser aber keine Lösung findet oder gerade keine Zeit hat, ist man allein mit der Lösungsfindung und kann entsprechend bis dahin kein Geld verdienen.

Vorgesetztenverhalten

Dazu haben andere hier bereits alles geschrieben. Seit der Umstellung auf KI, die wir als Lektor*innen ungefragt durch unsere unterbezahlte Arbeit über viele Jahre hinweg entwickelt haben, wirkt die Kommunikation oft halbherzig und unehrlich. Es ist klar geworden, wo die Prioritäten der Vorgesetzten liegen, nämlich auf Profit mit möglichst wenig mitarbeiterorientierter Innovation.

Interessante Aufgaben

Je nach Textsorte können Aufgaben sehr interessant bis absolut öde und anspruchslos sein. Da man mittlerweile keine Wahl mehr hat, welche Aufträge aus welchen Fachgebieten man annimmt, weil es zu wenig Aufträge gibt, sinkt die Wahrscheinlichkeit für einen interessanten Text. Wer sich in Fächern wie BWL, Marketing und Ingenieurswissenschaften besonders wohl fühlt, kann sich trotzdem noch über interessante Inhalte freuen, denn diese Abschlussarbeiten sind statistisch häufiger.

Gleichberechtigung

Durch den Firmensitz in den Niederlanden und die Präsenz in unterschiedlichen Ländern, ist Scribbr aus meiner Erfahrung ein offenes, diverses Unternehmen mit Sinn für Diversitätsthemen. Das trägt zu einer freundlichen (Online-)Arbeitsatmosphäre bei.

Umgang mit älteren Kollegen

Diesen Punkt kann ich nicht beurteilen.

Arbeitsbedingungen

Für die Arbeitsbedingungen wie technisches Equipment ist jede*r selbst verantwortlich. Ich finde es unverständlich, warum wenigstens die obligatorische Word-Lizenz nicht für alle kostenlos zur Verfügung gestellt wird. So zahlt jede*r jährlich nochmal um die 100 € aus eigener Tasche. Da die Arbeitsgeschwindigkeit auch vom technischen Stand des Laptops abhängt, werden Mitarbeitende mit kleinem Budget benachteiligt. Zur Verbesserung des Tech-Know-hows gibt es zum Glück regelmäßige Fortbildungen, die man jedoch unbezahlt in der Freizeit besuchen muss. Für weniger tech-affine Menschen sind diese außerdem immernoch schwierig zu bewältigen, da viel Wissen vorausgesetzt wird und gerade Macros, die für das Lektorat essenziell sind, sehr fehleranfällig sind und Probleme verursachen, für die es häufig keine einfachen Lösungen gibt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Scribbr ruft manchmal zu Spenden für soziale Projekte auf und informiert zu bestimmten Anlässen über gesellschaftspolitische Themen.

Gehalt/Sozialleistungen

Hier vergebe ich nur einen Stern, weil, wie bereits andere angemerkt haben, die Bezahlung unvorhersehbar und unfair berechnet wird. Der Brutto-Stundenlohn reicht von 5€ bis 40€ und liegt schätzungsweise im Schnitt bei 16€. Davon müssen Lektor*innen alle Sozialleistungen selbst bezahlen. Da man sich spätestens seit Einführung der KI nicht mehr auf regelmäßige Aufträge verlassen kann, ist eine Kombination mit anderen Jobs ebenfalls schwierig. Wenn man zwei Tage freihält, um zu korrigieren, aber dann kein Auftrag kommt, hat man weder in dieser Zeit Urlaub noch einen geregelten Verdienst, denn man steht ja auf Abruf bereit. Das ist nicht nur psychisch belastend, sondern auch mit keinem Sozialleben vereinbar.

Image

Scribbr kann sich gut präsentieren und genießt aufgrund eines strengen Auswahlverfahrens der Lektor*innen und einer beständigen Qualitätskontrolle zurecht den Ruf eines kompetenten Lektoratdienstes. In der Vergangenheit haben wir viele Ideen für die Zukunft des Unternehmens eingebracht, weil der Umgang freundlich und offen für unsere Vorschläge schien. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet und man merkt, dass von Unternehmensseite nicht das geringste Interesse an einer inhaltlichen Einbindung der langjährigen Mitarbeiter*innen besteht.

Karriere/Weiterbildung

Zwar gibt es einige Weiterbildungsmöglichkeiten und Einzelcoachings, diese dienen aber ausschließlich der Effizienz für die Arbeit bei Scribbr und sind nur bedingt für anderweitige Tätigkeiten nützlich. Ein "Aufsteigen" innerhalb der Firma oder die Vernetzung mit anderen Firmen/Auftraggebenden ist nicht vorgesehen. Vereinzelt werden Stellen in verwandten Bereichen des Unternehmens ausgeschrieben (Quality Manager, Content Creator).

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