Als Sprungbrett geeignet, jedoch sollte man sich das gut überlegen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Freundliche Mitarbeiter, interessante Kunden, Offenheit für Mitgestaltung, flexible Arbeitszeit, Homeoffice, Remote-Möglichkeit
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Arbeitsbelastung; Überstundenregelungen; durchgehend schlechte Gehälter; Urlaubregelung, bei der Urlaub =/= Urlaub, sondern eher Selbstgeißelung ist; selbstverliebter/voreingenommer Umgang bei mancher Kritik ohne eigenes Hinterfragen; starres Festhalten an Systemen; die Überleistung der Belegschaft fördern; zu wenig Zeit für Internes & Weiterbildung
Verbesserungsvorschläge
Stundensystem nur im begrenzten Rahmen, ordentliche Gehälter zahlen, sich um gute Leute bemühen und diese auch wirklich versuchen zu halten, mehr Transparenz, echte Offenheit für Kritik bei aktivem Bemühen zum Nachvollziehen und Verstehen,
Arbeitsatmosphäre
Generell könnte die Arbeitsatmosphäre echt gut sein, da es sehr viele nette und wirklich tolle Leute in der SEO-Küche gibt. Allerdings sind die Phasen, in denen die Mitarbeiter vereinzelt oder kollektiv hoch unzufrieden und angespannt sind nicht gerade selten und haben sich im Lauf der letzten Jahre konstant in ihrer Häufig- und Beständigkeit stark gesteigert.
Das liegt größtenteils an dem stetig wachsenden Arbeitspensum und Umfang von Arbeitsroutinen, aber auch willkürlichen Entscheidungen und regelmäßigen Problemen in der monatlichen Planung, bei denen die Belegschaft häufig mit dem Mehraufwand und der Belastung dasteht ohne an anderer Stelle dafür entlastet zu werden. Der Leitung fehlt dafür leider wohl völlig das Verständnis und Feingefühl. Es wird zudem erwartet, selbst Lösungen anzubringen. Die Leute fühlen sich zu Recht oftmals alleingelassen, nicht verstanden und ausgebeutet.
Die Betriebszugehörigkeit der gehenden (guten) Mitarbeiter liegt ca. bei 1 bis 1,5 Jahre im Schnitt aus meiner Sicht und dem, was ich gesagt bekommen habe.
Kommunikation
Abzug wegen mangelnder Transparenz für Entscheidungen von oben. Vieles wäre vermutlich einfacher nachzuvollziehen, wenn man wüsste, wie und auf welcher Basis die Entscheidungen getroffen wurden.
Informationen zu Gewinnen, bzw. was die Bemühungen der Mitarbeiter nach einem erneuten gemeinsamen Kraftakt gebracht haben, fehlen gänzlich.
Bestenfalls kommt irgendwann zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt ein substanzloses wirkendes "Danke für Euren Einsatz". Ich denke "Führung" & "Wertschätzung" sollte anders gelebt werden.
In einigen Belangen wurden auch Entscheidungen von Teamleitern weitergetragen, die postwendend im Gespräch mit der GF revidiert und angeblich nie so geäußert wurden. Das kann natürlich mal vorkommen, aber bei wiederholten Vorkommen fördert das weder Vertrauen noch Ansehen bei den jeweiligen Parteien. Bei einigen Adhoc-Entscheidungen wäre auch ein wenig mehr Vorlauf wünschenswert gewesen.
Ansonsten wird auf vielen Wege jede Menge kommuniziert. Teilweise sogar zu viel. Team-Meetings und Info-/Weiterbildungs-Meetings gibt es jede Menge. Das ist prinzipiell auch gut, wird aber schnell zunehmend auch zu viel bei fortschreitend wachsendem Arbeitspensum.
Kollegenzusammenhalt
In der SEO-Küche gibt es viele hilfsbereite und freundliche
Leute. Alle sind per Du. Es ist üblich, dass wenn jemand mit seiner Arbeit für den Monat fertig sein sollte, er oder sie entsprechend anderen unter die Arme greift, die noch Hilfe benötigen. Auch abteilungsübergreifend helfen sich Kollegen schon einmal aus. Mit den meisten kann man gut zusammenarbeiten.
Was den Zusammenhalt anbelangt haben leider viele Angst sich kritisch vor der Geschäftsleitung und in Teammeetings zu äußern. Zurecht würde ich sagen. Bei den Gesprächen für Feedback in der Gruppe äußern sich alle nur sehr zaghaft und vorsichtig. Man versucht stets nur gesicherte Äußerungen zu täten. Es schieben sich bei solchen Gesprächen auch nicht selten einige alteingesessene Individuen vor, die für meinen Geschmack etwas zu stark nach dem Mund der Geschäftsführung reden und andere Meinungen gleich im Vorfeld bewusst oder unbewusst im Keim zu ersticken versuchen. Das ging auch schon mal soweit, dass ernsthafte Themen vollkommen ins Lächerliche gezogen wurden. Auf Basis dessen wie bislang auf Kritik eingangen wurde und wie im Unternehmen manche Leute behandelt wurden, fällt es da so manchen schwer Vertrauen zu fassen.
Work-Life-Balance
38,5-Stunden-Woche, Gleitzeit mit kurzer Kernarbeitszeit am Freitag und bis zu 33 Tage Urlaub bei alten Verträgen (bei Neuen weit weniger). Leider sind diese "Perks" nur Nebelkerzen zur Akquirierung. Auch wenn es stark abhängig ist von den zugewiesenen Aufgaben und Projekten sind Überstunden bei vielen die Norm. Das Arbeitspensum wird nicht den tatsächlichen Arbeitstagen angepasst. Jeder Urlaubstag, Überstundenausgleich oder auch Krankheitsfall ist daher ein Problem. In Monaten mit weniger Tagen muss das Stundenpensum trotzdem geschafft werden. Im Falle eines längeren Urlaubs kann man Vertretungsarbeiten von Kollegen in Anspruch nehmen (Mehraufwand für die), sofern das bei den jeweiligen Projekten überhaupt möglich ist. Das Erarbeiten von dieser Möglichkeit obliegt aber einem selber und im Dezember geht das nicht, da alle nach Weihnachten fix Betriebsurlaub haben. 9-13 Stunden-Schichten waren bei der SEO-Küche nicht selten. Diverse Kollegen haben auch an Wochenenden gearbeitet, um ihre Arbeiten fertig zu stellen oder unentgeltlich Sonderaufgaben, wie das Schreiben von Blogartikeln fertig zu stellen, die von der Geschäftsführung gefordert wurden.
Vorgesetztenverhalten
Es wird viel gelobt und versucht den Leuten ein offenes Ohr zu bieten. Direkte Vorgesetzte begegnen einem meist auf Augenhöhe und können als Vertrauenspersonen dienen. Man wird von diesen in Entscheidungen meist mit einbezogen und kann auch Kompromisse erarbeiten. Entscheidungen werden schnell und sicher gefällt. Es gibt leider immer wieder auch von weiter oben willkürliche Entscheidungen, die kurz danach wieder revidiert werden müssen. Einerseits gut, weil dadurch auch Fehlentscheidungen in Frage gestellt und korrigiert werden, andererseits auch wird dadurch oftmals etwas unnötig für Wirbel gesorgt.
Eine große anonymisierte Mitarbeiterumfrage hat man versucht im Gruppengespräch zu entanonymisieren.
Generell wird seit geraumer Zeit im Vorgesetzenkreis sehr viel unter Verschluss gehalten. Offenheit und mehr Transparenz stünde da allen besser zu Gesicht.
In Konfliktfällen geht man teilweise eine Spur zu rabiat mit den Mitarbeitern um und droht schnell mit Ausschluss.
Dem Wohlbefinden der Mitarbeiter wird häufig nur kurz vorm Ausbrennen die nötige Aufmerksamkeit geschenkt. Besprochene Maßnahmen zur Entlastung werden schnell wieder zum nächsten oder übernächsten Monat vergessen.
Interessante Aufgaben
Man bemüht sich Projekte nach Preferenzen und Fähigkeiten zu verteilen. Das ist gut. Die Arbeitsbelastung sollte eigentlich gerecht auf die Kapazitäten des Kollegiums aufgeteilt werden, im Regelfall kommt es aber immer wieder zu Fällen, in denen einzelne Kollegen ein Pensum jenseits von Gut und Böse zugeteilt bekommen. Es scheint auch einige Kollegen zu geben, die partout sich gegen Neuzugänge wehren, wenn sie bereits nahe ihrem Kapazitätenlimit liegen. Daher fallen diese Aufgaben dann wohl eher an jene, bei denen weniger Gegenwind zu erwarten ist.
Gleichberechtigung
Ich denke in diesem Bereich macht sich die SEO-Küche recht gut. Das Mengenverhältnis Männer zu Frauen ist sehr gut ausgewogen.
Da jedoch in oberen Etagen öfter schon mal wohl ein etwas rauerer Umgangston herrscht wurde die ein oder andere schon mal verprellt.
Trainees werden allerdings allgemein merklich etwas anders behandelt als andere neue Mitarbeiter. Das sieht man in allerlei banalen Fällen in der Vergleichsweise neue Nichttrainee-Mitarbeiter von der vollen Flexibilität des Unternehmens profitieren, ein Trainee dagegen aber an seinen starren Regelungen festhalten muss, trotz guter Einwände um situativ bedingt eine Ausnahme zu machen.
Leute, die gekündigt haben, werden gerne schon mal wie B-Ware behandelt und sollen gegebenfalls noch zusätzlich zu ihren schon umfangreichen Aufgaben noch weitere Einmalleistungen vor ihren Austritt absolvieren.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden auch eingestellt, ja.
Wertschätzung von den Teamleitern gegenüber den Leuten, die schon länger bei der SEO-Küche arbeiten, wird kommuniziert. Allerdings geht man in Konfliktfällen, z. B. beim Äußern von emotional geprägter Kritik in Abteilungsrunden, zuweilen recht scharf gegen die Äußernden vor anstatt diese abzuholen und sich auf das Problem zu konzentrieren.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüros, keine Isolation, laute Umgebungsgeräusche und Telefone. Alle sollen Zentralanrufe annehmen. Bei allen klingelt dann zeitgleich das Telefon, was enorm anstrengend ist und ganz besonders, wenn man sich
auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren muss und dafür Ruhe braucht. Die Headsets zum Telefonieren sind okay. Es sind nicht die besten und Kunden hören häufig den Gegenüber reden. Man muss bei einem volleren Büro gegen die Geräuchpegel ankämpfen und versteht unter Umständen seinen Gesprächspartner nicht sonderlich gut.
Der Anteil an zwangsläufig privat mitgebrachten Büroartikeln ist recht hoch.
Kopfhörer kann man sich allerdings auch fürs Büro mitbringen ohne Probleme und sich damit ein wenig abkapseln.
Arbeitsgeräte sind überwiegend iMacs oder MacBooks. Diese sind meistens eher vom veralteten Stand und werden den Arbeitsansprüchen, in vielen Fällen gar nicht oder nur begrenzt gerecht (Bsp: Screensharing). Mittlerweile gibt es auch vereinzelt ein paar Windows 7 Notebooks. Die sind wohl schon etwas besser.
Homeoffice zu 100% war zum Anfang der Pandemie erst dann möglich als es keinen Weg mehr drum herum gab trotz bester Voraussetzungen mit Software Telefonie.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Im Onpagebereich gibt es ein 80-Seiten Werkbuch für Arbeitsanweisungen. Dieses soll jeder Kollege der Abteilung Onpage in der aktuellsten Version ausgedruckt und griffbereit am Arbeitsplatz vorliegen haben.
Da das Werkbuch alle paar Monate aktualisiert wird kommt eine Menge unnötiger Papiermüll zusammen. Ansonsten läuft eigentlich so ziemlich alles digital.
In Nicht-Pandemiezeiten werden Anreisen zu Sitzungen meines Wissens nach mit Auto überwiegend getätigt.
Gehalt/Sozialleistungen
Bei der SEO-Küche hat man ab einer bestimmten Karrierestufe Anspruch auf eine Tankkarte. Das ist aber leider nur wie ein Tropfen auf heißen Stein. Die Gehälter lassen sich durchgehend als schlecht bezeichnen und sind keinesfalls, wie beworben, "fair". Leute, die zum Klein-Team-Manager aufgestiegen sind, haben trotz erweiterter Responsibilitäten und Aufgaben keine unmittelbare Gehaltsanpassung erhalten und mussten Monate später noch darum kämpfen. Das Gehaltslimit der jeweiligen Stufen ansich ist lächerlich und der Gehaltsunterschied bei Leuten, die sich engagiert mit einbringen, hart arbeiten, Erfahrung mitbringen und Bereitschaft für zusätzliche Verantwortung und schwierige Projekte übernehmen, absolut marginal gegenüber dem, was andere verdienen.
Gehaltsverhandlungen werden auch gerne schon mal einfach abgeblockt.
Über einen längeren Zeitraum hat man versucht Gehälter durch neue Umsatzmodelle zu steigern, allerdings augenscheinlich erstmal nur mit der Umsatzsteigerung und ohne die Gehaltsanpassung. Parallel dazu wurden auffällig viele Trainees eingestellt, die auf einmal Aufgaben von erfahrenen Kollegen übernehmen sollten.
Image
Viele Mitarbeiter reden nicht sonderlich gut über die Firma. Das äußere
Image, bei dem man sich gern als Top Arbeitgeber darstellt führt im Internen eher zu hysterischen Gelächter oder verbitterten Groll. Ich kann beide Seiten sehr gut verstehen, sehe aber beim äußeren Image zu viel Selbstbeweihräucherung bei zu wenig Bodenständigkeit und Realitätswahrnehmung.
Sehr negativ empfinde ich es zudem, dass hier bei kununu diverse Bestrebungen unternommen wurden, um schlechte Bewertungen jedweder Form verschwinden zu lassen. Das kann man sehr gut anhand der Frage-Sektion ablesen, was da so vorgefallen ist.
Karriere/Weiterbildung
In der SEO-Küche kann man viel lernen. Das kollektive Wissen wird ständig weiter gebildet durch interne Weiterbildungsseminare und Sitzungen.
Karrierestufen gibt es in der Abteilung Onpage viele, aber sind bislang unattraktiv. Keiner hat je freiwillig einen Schritt jenseits der normalen Beraterstufe vorgenommen und sich in den Testungszeitraum begeben. Vielerlei Hürden, zu viel Zeitaufwand, zu wenig Vorteile, aber umso mehr Stress und keinerlei Garantie, dass man auch anschließend besser entlohnt wird für seine Mühen. Jedenfalls keine, auf die man sich verlassen kann.