Gutes Gehalt, tolle Benefits und ein meist höflicher Umgangston entschädigen für die Dinge, die nicht so gut laufen.
Arbeitsatmosphäre
Auf operative Ebene läuft Vieles sehr gut und meistens ist auch die Stimmung der einzelnen Mitarbeiter und in den Teams gut. Der Umgangston ist i.d.R. respektvoll und höflich.
Kommunikation
Die Kommunikation ist "vornerum" fast immer positiv und wertschätzend. Aber dadurch fehlt es, insbesondere in Spannungsmomenten und Konflikten, an Klarheit und Verbindlichkeit.
Kritik fließt reichlich, aber hauptsächlich von oben nach unten.
Fachliche Konflikte zwischen Mitarbeiter und Führungskraft können direkte Auswirkungen auf das persönliche Weiterkommen ( persönlich, fachlich und natürlich bzgl. Gehalt / Karriere ) des Mitarbeiters haben.
Entscheidungen, insbesondere Top-Down, werden nicht oft begründet.
Echte Bottom-Up Entscheidungen gibt es im Grunde nicht. Die Mitarbeiter liefern Entscheidungsvorlagen. Diese Entscheidung muss dann im Konses gefällt werden oder wird nicht gefällt. Daraus folgt indirekt, dass Erfolge eher nach oben gemeldet werden und Misserfolge nach unten.
Bezüglich der wirtschaftlichen Lage des Konzerns und seiner Bestandteile mit jahrelangen Reihen von Rekordumsätzen und Rekordgewinnen sowie grundsätzlich weit über dem Durchschnitt liegenden Wachstumsraten, herrscht eine hohe Transparenz.
Dies kann, je nach Führungskraft ( siehe dort ) quasi direkt in Gehaltssteigerungen umgesetzt werden.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt ist sehr gut. Manchmal in "abgeschlossenen Gruppen" (z.B. Teams ) etwas zu gut, so dass die Wahrnehmung der Nöte und Wünsche der Kollegen aus anderen Gruppen darunter leidet.
Work-Life-Balance
Ohne Frage ist hier SICK einer der besten Arbeitgeber in der Region, auch wenn mobiles Arbeiten in einigen Bereichen ( auch solche, in denen es problemlos möglich ist ) inzwischen weniger gern gesehen wird.
Vorgesetztenverhalten
Wie in jedem Unternehmen gibt es solche und solche Vorgesetzte. Die Mehrzahl der Vorgesetzten im unteren und mittleren Management sind auch nur leidtragende der Entscheidungen in der jeweils darüberliegenden Ebene. Manche geben den Druck nach unten durch. Manche stellen sich wenigstens schützend vor ihre Mitarbeiter. Andere nehmen aber auch die Erfolge der Mitarbeiter und verkaufen sie als die ihren.
Einige Führungskräfte sehen Kritik als Chance für Verbesserungen ( sachliche, fachliche oder persönliche ) und fordern diese sogar aktiv ein. Andere verweigern kritischen Mitarbeitern über Jahre hinweg mündlich versprochene Gehaltssteigerungen. Beides habe ich schon erlebt.
Mündliche Zusagen werden nicht immer eingehalten und mit Verweis auf die "äußeren Bedingungen" gebrochen. Vor allem bei Zeitplänen und Wachstumsversprechen, aber auch bei persönlichen Entwicklungsmaßnahmen.
Interessante Aufgaben
Interessante Aufgaben gibt es genug. Je nach Führungskraft kann man sich so wirklich weiterentwickeln und intrinsisch motivieren.
In einigen Bereichen liegen (Umsatz-)Wachstum und Wachstum der Mitarbeiterzahl seit Jahren weit auseinander. Dadurch bleiben genug Aufgaben für jeden "Geschmack".
Gleichberechtigung
SICK ist diesbezüglich stets bemüht. Aber eine fast 80 jährige Firmengeschichte in einer Technolgiebranche lässt sich nicht so einfach wegwischen. Die meisten technischen Mitarbeiter an den deutschen Standorten sind noch immer mwd - männlich, weiß, deutsch.
Aber zumindest habe ich es bislang noch nicht erlebt, dass Frauen ( in meinem Beisein ) herablassend oder sexistisch behandelt worden wären.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Bereich Gehalt und Sozialleistungen ist SICK ein absolutes Vorbild und ein Maßstab für viele andere Unternehmen in der Region.
Metall-Tarifvertrag, Metallrente, Kindergarten, Gesundheitszentrum, praktisch unbegrenztes und "verzinstes" Gleitzeitkonto, ...
Image
In einigen Bereichen - z.B. Umgang der Mitarbeiter untereinander oder Gehalt & Sozialleistungen - stimmt das positive Außenbild mit der Realität überein.
In anderen Bereichen - z.B. Kommunikationskultur, Diversität der Mitarbeiter oder auch Innovationskraft - ist das Bild etwas positiver als die Realität.
Völlig falsch ist das Bild bezüglich der Effizienz. Nach außen sichtbar ist z.B. die Zeit von Baubeginn eines neuen Bürokomplexes bis zu dessen ( schneller ) Fertigstellung. Dass aber interne Prozesse riesig und aufgebläht sind, z.B. um möglichst jeden Entscheider mit in eine Entscheidung einzubeziehen, ist weniger bekannt.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man sich gut mit seiner Führungskraft stellt, hat man viele Freiräume um sich persönlich und fachlich weiter zu entwickeln.
Wenn man sich nicht gutstellt mit der direkten Führungskraft, versauert man schnell auf irgendeinem beliebigen Pöstchen.
Zumindest die Weiterbildungsmaßnahmen kann man aber dennoch einfordern - und sich ggf. damit an anderer Stelle im Konzern bewerben.