Flache Strukturen mit Flaschenhalsprinzip.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Team ist eigentlich ganz nett. In der Regel heißt es auch "das Team vs. der Chef". Ultimativ steht man allerdings alleine da, wenn es Probleme mit einem gibt. Ansonsten ist die Natur ganz schön da und im Sommer findet man viel Obst am Straßenrand. Mehrere Bauern verkaufen teilweise ihren Ertrag in Kästen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kein Respekt, herablassend, keine Ahnung, kein Wissen. Ausbilderschein, ja, aber nicht die Kompetenzen auch Anleitung zu geben. Jüngere Menschen haben es schwerer und müssen wirklich sehr plietsch sein sowie intrinsisch motiviert, einfach nur die Ausbildung durchziehen zu wollen. Danach am besten was Neues suchen bzw. schon vorher suchen und viel netzwerken.
Verbesserungsvorschläge
Man müsste den ganzen Chef austauschen. Ist aber ein Einzelunternehmen, das also unter dem Namen des Inhabers läuft. Daher ist dies unwahrscheinlich.
Die Ausbilder
Ausbilder ist der Chef selbst, hat aber, mangels eigener Bildung, keine wirklichen Kompetenzen, noch Wissen darüber, wie Dinge funktionieren. Eher sind es die Mitarbeiter und Auszubildenden selbst, die es ihm beibringen müssen. Azubis bilden sich in der Regel selbst aus - hilfreiche Unterstützung von Vorgesetzten können nicht kommen, da das Wissen nicht vorhanden ist.
Spaßfaktor
Der Spaß kommt vom Team, mit dem man gut zusammenarbeiten kann. Dieser Spaß wird aber durch die einzige Führungskraft, die es gibt, jedoch direkt wieder gedämpft.
Aufgaben/Tätigkeiten
Es gibt immer viel zu tun, Aufgaben die in zwei Wochen als Deadline angegeben wurden sollten am besten schon zwei Tage später fertig sein. Meist wird erst suggeriert, Luft zu haben, bevor dann zwei Tage später bereits nervös gegängelt wird. Lernen ist ein schwieriges Thema, da man von Berufsschulen und IHK und deren Leistungen nicht viel hält.
Variation
Wenn man sich anstrengt und viel macht, gibt es irgendwann auch viel Abwechslung. Das ist nach Jahreszeit gestaffelt. Es gibt Events, Editorenausgaben und regelmäßige Inhalte für Internet, Newsletter etc. Das wiederholt sich klar irgendwann. Hat man eine Aufgabe, kann die allerdings auch schnell in die akkordartigkeit abschweifen.
Respekt
Vom Vorgesetzten null, von den Mitarbeitern schon, aber die machen das Hauptaugenmerk nicht aus.
Karrierechancen
Übernahmechancen werden suggeriert, aber nicht eingehalten. Als Auszubildender bildet man sich wie gesagt selber aus, Aufbaukurse, Weiterbildung usw. gibt es nicht - obwohl man paradoxerweise eine Zeitschrift für e-Learning herausgibt.
Arbeitsatmosphäre
1 Stunde Pause, die nötig ist, um den Kopf vom Irrsinn loszubekommen und sich einfach mal psychisch zu reinigen. Auch wenn es regnet oder das Wetter nicht so gut ist. Dafür geht man dann raus und (mit Kollegen) spazieren. Ansonsten: Ständiger Druck, Dinge müssen schon vor-vorgestern fertig sein, obwohl sie gerade erst beauftragt wurden. Deadlines werden nach Gutdünken verschoben und so noch mehr Druck aufgegeben.
Am Ende jeden Tages schreibt man ein "Reporting" in dem man beschreibt, mit möglichst genauen Zeiten, was man gemacht hat, wie lange es gedauert hat und was man am Folgetag/ in der Folgewoche zu tun gedenkt.
Früher gab es wohl die Möglichkeit einen Hund mitzubringen, das war aber vor Corona.
Ausbildungsvergütung
So ziemlich das beste: Höhere Ausbildungsgehälter findet man eher in größeren Medienregionen wie Köln oder Berlin. Diese sind jährlich gestaffelt und übersteigen den Mindestlohn deutlich.
Arbeitszeiten
9-18 Uhr, 1 Stunde Pause. Keine Gleitzeit (gar nicht erst versuchen, danach zu fragen, bringt nur Stress), Homeoffice eigentlich am besten gar nicht, auch nicht hybrid, unabhängig davon, ob man regulär angestellt ist oder auszubildend. Früher hatte man eine Stunde "frei zur Verfügung", wenn man sie brauchte, sodass man Freitags ab 17 Uhr, wenn keine wichtigen Dinge mehr zu machen sind, schon nach hause konnte.
Das gab es schlussendlich 2022 nicht mehr, aber wenigstens darf man ab 8 Uhr anfangen, um dennoch Freitag um 17 Uhr schon gehen zu können (aber Gleitzeit ist normal nicht so doll und soll eigentlich nicht). Punkt 18 wird dann der Stift fallen gelassen, weil bei "Siepmann Media gibt es keine Überstunden" - das heißt, wenn man welche macht, hat man sie dem Unternehmen geschenkt - macht man diese doch, kann dies ein Ausschlusskriterium aus dem Betrieb sein.