Es war einmal ein tolles Unternehmen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die alten Zeiten, in denen echte Impulse gesetzt werden konnten, jeder mit Herzblut dabei war und man sich wertgeschätzt fühlte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Die Entwicklung der Kultur in den letzten zwei Jahren.
- Ein Management, dass zunehmend rücksichtslos agiert. Zahlen regieren mehr und mehr.
- Die propagierte tolle Kultur dient anscheinend nur dem Mitarbeiterfang.
- Die Zweiklassengesellschaft.
Verbesserungsvorschläge
- Das Management sollte sich nach dem richten, was es an Firmenkultur anstrebt (practice what you preach). Wenn es Wert auf Transparenz und Diversität legt, sollte es diese bei Personalentscheidungen zeigen und die Belegschaft früh mit einbeziehen.
- Das Management sollte sich nicht als unfehlbar sehen, sondern den Rat erfahrener (da aus anderen Unternehmen kommend) Mitarbeiter ernst nehmen, anstatt meist nur auf die Best-Buddies aus alten Zeiten bzw HPI zu hören.
- People Leads sollten sich überlegen, ob sie ein verlängerter Arm des Managements sein wollen oder integere Instanzen, die für ihre Teams da sind.
- Die Entwicklungsabteilung sollte in einen echten Dialog mit dem Customer Support gehen, um schnell auf Kunden reagieren zu können
- in vielen Bereichen sollten einheitliche Ansätze gefahren werden, damit nicht jedes Department aus Verzweiflung eigene Lösungen baut
Arbeitsatmosphäre
Vor vier Jahren war Signavio in Aufbruchstimmung. Alle hatten gefühlt das Ziel, aus dem Unternehmen etwas Großes zu machen. Heute gibt es viele Silos und eine Fassade der Freundlichkeit. Unter der Haube brodelt es jedoch in vielen Unternehmensbereichen. Allerdings sind die Kollegen prinzipiell nett und freundlich.
Kommunikation
Proaktiv ist meist ein Fremdwort. Gute Vernetzung ist Voraussetzung um mitzubekommen, was wo gerade läuft. Projekte werden gestartet, ohne entscheidende Instanzen miteinzubeziehen.
Gerade im Management wird nicht nach fachlicher und menschlicher Kompetenz sowie Akzeptanz bei den Mitarbeitern entschieden, sondern nach HPI-Freundschaften - mit teils fatalen Auswirkungen auf die Belegschaft und deren Motivation.
Die propagierte Transparenz und Diversität scheint nur für die Mitarbeiter, jedoch nicht für das Management zu gelten. Nur so können bestimmte Personalentscheidungen ohne Einbeziehung der Mitarbeiter erklärt werden.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen sind an sich alle freundlich und hilfsbereit.
Work-Life-Balance
Signavio ist flexibel - wie alle größeren Unternehmen.
Vorgesetztenverhalten
Mitarbeiter werden auf Managementwunsch gebeten die Firma zu verlassen, ohne dass vorher Erwartungen klar kommuniziert werden. Stellt sich jemand quer, wird über die disziplinarischen Vorgesetzten (People Leads) mit einem Performance-Improvement-Plan gedroht. Dieser dient nicht zur etwaigen Leistungsverbesserung, sondern als Beweis der Nichterfüllung bei Kündigung.
Interessante Aufgaben
Es gibt viele Interessante Projekte / Produkte. Allerdings muss mangels Kommunikation / Transparenz stets darauf geachtet werden, dass Teams nicht parallel gleiche Ideen umsetzen. Weiterhin kommt man um bestimmte 'Größen' im Unternehmen bei neuen Ideen kaum herum.
Gleichberechtigung
In der Entwicklung ist mir nichts aufgefallen. In anderen Departments scheint es jedoch größere Probleme zu geben (Buschfunk).
Umgang mit älteren Kollegen
Ich habe nichts Negatives mitbekommen.
Arbeitsbedingungen
Vor Corona meist Großraumbüro. Muss man mögen.
Aktuell Home Office.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Zumindest von der Aussendarstellung soweit gut. Es wirkt aber, abgesehen von einigen wirklich committeten Personen eher aufgesetzt.
Gehalt/Sozialleistungen
Signavio zahlt anständige Gehälter - soweit man gut verhandeln kann und eine gute Basis mit dem Vorgesetzten hat.
Image
Das Image bröckelt - zumindest bei den Mitarbeitern.
Ausgelöst durch viele nicht nachvollziehbare Personalentscheidungen des Managements haben viele gute und langjährige Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.
In der Aussendarstellung ist Signavio weiterhin ein Raising Star mit großen Ambitionen.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt ein Weiterbildungsbudget - sowohl monetär als auch zeitlich.
Aufgabe der 'People Leads', also der disziplinarischen Vorgesetzten, ist es die Personalentwicklung voranzutreiben. Hierfür werden unverbindliche Ziele vereinbart, an denen der Mitarbeiter wachsen soll. Problem hierbei ist jedoch, dass diese People Leads häufig die Teams wechseln / mehrere betreuen und dadurch kaum auf die einzelnen Mitglieder eingehen können bzw sie kaum kennen. Auch lässt die Objektivität der People Leads hier und da zu wünschen übrig.