moderner remote-Arbeitgeber - aber aktuell wohl nicht zu empfehlen
Verbesserungsvorschläge
Nicht die Mitarbeiter kündigen, die an den Neuentwicklungen beteiligt sind. Lieber legacy Anwendungen beerdigen (auch wenn die den Umsatz macht) und Volldampf nach vorne.
Mehr Cloud!
Als "remote-first" Firma das Gehalt an den Markt und standortübergreifend anpassen.
Arbeitsatmosphäre
"New Work"-ish
Kommunikation
Sehr gemischte Gefühle:
Wochenrückblick per Mail, zweiwöchentliche "live" Updates mit allen Kollegen, Quartalsupdates und der Versuch ein stimmiges Kommunikationskonzept in MS Teams einzuführen. Dazu gelegentliche Mitteilungen von Mutterkonzern. Ich habe mich gut informiert gefühlt.
Zusammenarbeit mit anderen Teams war in Ordnung.
Innerhalb meiner 3 Jahre gefühlte 3 Mal kompletter Strategiewechsel. Immer sollte alles "besser" werden. Die Beweggründe waren kommuniziert und nachvollziehbar. Warum der zum Jahreswechsel neu zusammengetrommelte Vorstand jedoch einvernehmlich einen Monat später geschlossen gekündigt hat, wurde nie aufgeklärt...
Und die Kommunikation der Massenentlassung war natürlich unter aller . Komme aus dem Urlaub zurück, habe die Kündigung im Briefkasten, alle Accounts bereits gesperrt. Nicht mal mein disziplinarischer Vorgesetzte wurde informiert. In dieser Hinsicht kann ich die anderen negativen Bewertungen verstehen.
Kollegenzusammenhalt
Nichts zu meckern, keinerlei Streitigkeiten. Gelegentliche "Tratschen in Anwesenheit"-Runden haben trotz Remote für ein gutes, kollegiales Verhältnis gesorgt.
Work-Life-Balance
40-Stunden Woche. Komplett remote. Weniger geht wohl auch. Ein Kollege hat irgendwann auf 3 und dann 2 Tage die Woche reduziert, bevor er sich selbstständig gemacht hat. Mit entsprechender Kommunikation geht auch das!
Urlaub konnte jederzeit genommen werden. Mal eine Stunde außer Haus sein, weil das Auto in die Werkstatt muss, sowieso. Insgesamt war es für mich flexibel genug.
Vorgesetztenverhalten
Disziplinarische Führungskraft war nett und umgänglich. Mit den anderen fachlichen Kollegen war man auf Augenhöhe. Sehr flache Hierarchie.
Interessante Aufgaben
Naja. Versicherungskram halt. Fachlich nicht das Spannendste.
Technisch konnte man sich dagegen (in gewissem Rahmen) austoben. War in meinem Bereich noch viel Greenfield. Leider wurde davon quasi nie etwas produktiv geschaltet, da von oben immer wieder Richtungswechsel angesagt wurden. Frustrierend!
In der Vergangenheit wurde zudem häufiger darauf gesetzt alles selbst zu machen und selbst zu hosten, statt fertige Lösungen einzukaufen und immer verfügbare Cloud-Dienstleister zu nutzen. Das Management hat Besserung gelobt. Ich bezweifle jedoch, dass das in den nächsten 2, 3 Jahren große Fortschritte machen wird.
Gleichberechtigung
Frauen in Führungspositionen und Interims-Vorstand. Habe keinen Unterschied feststellen können.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich persönlich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht, das Durchschnittsalter ist aber auch recht niedrig gewesen. Über Flurfunk kam gelegentlich das Gerücht auf, dass einige ältere Kollegen an anderen Standorten "nicht sehr agil und fortschrittswillig seien".
Arbeitsbedingungen
Räumlichkeiten sind renoviert, Bau neuer Gebäude bereits geplant (mal schauen, ob das aufgrund der Sparmaßnahmen noch umgesetzt wird).
Höhenverstellbarer Schreibtisch steht ebenso zur Verfügung wie Whiteboards, kostenlose Getränke, Kicker etc.
Laptop war leider schon etwas in die Jahre gekommen. Headset und Webcam sind aber top.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Goodies bei irgendwelchen Verlosungen hatten meist irgendein "fair"-Label.
Andererseits wurde noch recht viel mit dem Auto gefahren und geflogen so wie ich das mitbekommen habe. Möglichkeit fürs Jobrad-Leasing gibt es.
Insgesamt in Ordnung.
Gehalt/Sozialleistungen
Immer pünktlich zum Ende des Monats. Außer 12 Monatsgehältern war aber auch nichts drin. Vielleicht hab ich aber auch zu schlecht verhandelt... Insgesamt für mein Gefühl (und meine Kompetenz ) unterdurchschnittlich.
Image
Kenne keinen, der wirklich "stolz" ist hier zu arbeiten. Von außen betrachtet ist das Image aber wohl nicht so schlecht. Dass Hypoport als Muttergesellschaft im (S/M)DAX notiert ist macht schon was her. Employer-Branding wurde zwischenzeitlich einmal geändert.
Karriere/Weiterbildung
Sich vom Entwickler zum Product Manager hocharbeiten oder zum Scrum Master umorientieren sollte mit entsprechendem Einsatz und Absprachen möglich sein. Generell konnte man sich quasi aussuchen, was man machen wollte.
Dass es aber zum Beispiel ewig gedauert hat um fachliche Karrierestufen zu definieren fand ich schon merkwürdig.
Neue Kollegen ließen sich sehr schwer finden. Tendenziell waren wir eher unterbesetzt.
In der aktuellen Situation (~30% der Belegschaft auf einen Schlag entlassen) aber eher sehr ungewiss!