Viel verschenktes Potential - leider!
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Schickes Gebäude
- Einrichtung ist schön, wenn auch tlw. etwas zu gehoben
- Parkplätze sind vorhanden
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Teilweise herablassende, abgehobene Art
- Eine gewisse Selbstverständlichkeit für alles
- Keine Struktur vorhanden
Verbesserungsvorschläge
- Am Fundament anfangen, nicht schon am Dach beginnen
- Interne Abläufe definieren
- Wertschätzung googlen
- Die wenigen, noch vorhandenen Mitarbeiter einbeziehen
- Neben dem fordern auch fördern
- Kommunikation stark verbesserungswürdig
- Bestimmte Dinge der "Deutschen Mentalität" etwas ernster nehmen
- Nicht alles nachmachen, nur weil Google und Microsoft das so machen, sondern vielleicht auch mal Input der eigenen Leute mitnehmen
- Hilfe von Extern in Betracht ziehen, damit die "Basics" in geregelte Bahnen kommen und diese dann auch leben
Arbeitsatmosphäre
Ein Großraumbüro mit zehn Arbeitsplätzen, welche mit obligatorischen Schallschutzwänden hinter den Monitoren ausgestattet sind. Bei hohem Telefonaufkommen kann und wird es entsprechend lauter (werden). Eine Trennung zwischen Support und Kern-Teams hätte hier sehr gut getan, wird von der GF aber nicht erwünscht, um die Kommunikation untereinander zu gewähren. Wer Ruhe haben möchte, muss sich Ohropax oder ANC-Kopfhörer mitbringen. Gegenüber gibt es denselben Raum nochmal, allerdings mit freien Arbeitsplätzen und einem dedizierten Glaskasten für die "Cyber Security"-Abteilung.
Der Chef schaut auch ab und an mal aus seinem Nachbarbüro vorbei, kontrolliert was so getrieben wird und vergibt neue Spezialaufgaben.
Kommunikation
Die übliche Kommunikation unter den Kollegen findet statt - alles was die Firma, Aufträge, usw. angeht, kommt entweder spärlich oder gar nicht. Die manchmal stattfindenden, morgentlichen Meetings behandeln aktue Support-Themen oder Dinge, die "vom Chef ausgerichtet" werden. Meistens wird sich damit nur gebrüstet, welche tollen Aufträge oder Arbeiten an Land gezogen wurden. Termine werden für Mitarbeiter ohne deren Wissen oder ohne dessen Anwesenheit ausgemacht und vorgesetzt. Infos müssen aus der Nase gezogen werden oder in mehreren Anläufen erfragt werden. Immer mit einem Unterton, der suggeriert, als würde man sich doof anstellen oder einfach nur nerven.
Zudem gibt es zwei Sprachlager: Einige Kollegen sprechen Deutsch, die anderen Kroatisch und nur sehr gebrochen Deutsch (mit ein, zwei Ausnahmen). Da die Mehrheit kroatischer Abstammung ist, muss sich damit abgegeben werden, dass nicht immer alle alles mitbekommen (oder mitbekommen sollen).
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb des Teams gibt es beide Seiten: Der Großteil ist kommunikativ, der Rest eher Alleinkämpfer und wollen in Ruhe gelassen werden oder nichts miteinander zu tun haben. Liegt vielleicht auch an den Sprachbarrieren.
Work-Life-Balance
Derzeit gibt es keine Gleitzeit. Die Arbeitszeit beträgt acht Stunden, die zwischen acht und 17 Uhr abgeleistet werden sollen. Eine Stempeluhr ist zwar vorhanden, wird aber nicht genutzt (Karten fehlen, System geht noch nicht, ...). Die Überstunden müssen selbst mitgeschrieben werden, sofern sie dann später auch anerkannt werden.
Im Allgemeinen wird ein hohes Engagement und Flexibilität erwartet. Viele Fahrten zu Kunden im Münchner Speckgürtel und darüber hinaus gehören zur Normalität. Hier kommt es immer wieder mal zu Zeitproblemen. Wenn es mal länger dauert oder erst zu einer bestimmten Uhrzeit begonnen werden kann, dann ist das halt so - unabhängig davon, wann man angefangen hat oder was bisher auf dem Plan stand. Eine ordentliche Planung oder Organisation fehlt hier leider.
Urlaubsanträge in mündlicher Form werden von der rechten Hand des Chefs verwaltet und (idR) auch kurzfristig gegeben.
Vorgesetztenverhalten
Hier muss zwischen dem Chef und seiner rechten Hand unterschieden werden. Die rechte Hand als "IT-Manager" empfängt die Order vom Chef und gibt sie an die Mitarbeiter weiter. Der Chef ist meistens unterwegs.
Die rechte Hand ist immer im Büro, sofern sie auf keiner Geschäftsreise ist. Mit ihr lässt sich super reden und arbeiten - und unterm Strich ist er genauso dran wie alle anderen, nur dass er schon ein paar Jahre länger Teil der Firma ist, Umstände kennt und zu akzeptieren gelernt hat. Er ist (und soll) auch der direkte Ansprechpartner für Mitarbeiter(angelegenheiten) sein. Er ist eine immense Stütze im Unternehmen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind eigentlich recht schnell beschrieben:
Für diverse Firmen wird, je nach Vereinbarung, Soft-/Hardware-/Peripherie-Support angeboten, ganz im Sinne eines IT-Systemhauses. Dazu gehört bspw. auch das Versorgen von Materialien für Drittgeräte. Daneben gibt es immer wieder mal technische Aktionen, die größtenteils beim Kunden stattfinden. Viele Probleme werden hauptsächlich via Telefon und Remote-Support bearbeitet. Ein gewisses Wissen der Kundenanwendungen ist hier von Vorteil - wenn nicht sogar überlebenswichtig.
Arbeitsbedingungen
In einer Sache kann man Sonextis mit ihrem neuen Gebäude nichts nachsagen: Alles ist sehr nobel und es wurde auf Qualität geachtet - was man auch immer wieder von Oben zu hören bekommt. Moderne, höhenverstellbare Schreibtische, feste PCs mit ausreichend Power für die Büroarbeit, Telefone und (leider) etwas labrige Ein-Ohr-Headsets fürs Telefonieren.
Ein großer Besprechungsraum sowie eine Küchenzeile mit Steintisch steht zur Verfügung, auf den Toiletten winken Joop!-Schalen und steinerne Waschbecken. Lediglich der große, grüne Klotz mitten im Flur, "Raum-im-Raum" genannt, wirkt mehr als Fehl am Platz.
Die Schreibtische haben Oberbeleuchtung und die Klimaanlage kann sowohl kühlen als auch heizen. Die großen Glasfronten lassen ausreichend Licht in die Großraumbüros. Wie bereits erwähnt kann bei hoher Frequentierung der Lärmpegel erhöht sein.
Wie bereits erwähnt wird und wurde sehr auf Design, Qualität und Eleganz gelegt. Aber leider hilft der schönste Raum nichts, wenn es an anderen Stellen zwickt...
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt muss selbst verhandelt werden, wobei hier die Meinung der GF ziemlich konservativ ist. Sozialleistungen gibt es keine, genausowenig wie ein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Lediglich ein kleiner Bonus im unteren, zweistelligen Bereich pro Monat wird auf die "EdenRed"-Karte gewährt.
Image
Nach außen hin wirkt Sonextis mit ihrem edlen Gebäude wie ein erfolgreiches, junges Unternehmen mit vielen Mirarbeitern. Einige Kooperationen ermöglichen so immer wieder neue Aufträge.
"Jungs regeln das!" ist der Satz der Sätze innerhalb der vier Wände. Von den vermeintlich vielen Mitarbeitern sind es eigentlich gar nicht mal so viele, die das Tagesgeschäft der Firma bestreiten (müssen). Jeder weiß es, jeder sagt es. Aber der Angestellte ist schließlich nur da um seine Arbeit zu machen und sofort zur Stelle zu sein, wenn Not am Mann ist.
Sonextis will bei den Großen mitspielen; fühlt sich auch schon wie ein richtig Großer. Intern fehlt es aber bei Weitem noch und ist bis jetzt organisatorisch und administrativ nie über das Niveau einer größeren Garagenfirma hinaus gekommen - von den Investitionen des Eigentümers in das neue Gebäude und dessen Technik mal abgesehen.
In der Medizinbranche ist Sonextis inzwischen schon etwas Bekannter.
Karriere/Weiterbildung
Es wird zwar immer davon geredet, dass man auf Weiterbildungen gehen darf und auch soll. Ich selbst kam bisher noch nicht in den Genuss, aber es soll bereits jemand mal was gemacht haben.
Konkrete Aufstiegschancen sehe ich derzeit nicht im Unternehmen. Vielleicht später mal, wenn Sonextis wächst und seine aktuellen Probleme in den Griff bekommt bzw. bekommen möchte.