Mehr Schein als Sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die freundlichen Mitarbeiter und Azubis. Das hat die Stimmung deutlich gehoben.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alles oben erwähnte.
Verbesserungsvorschläge
Ausbildungsfremde Tätigkeiten sowie ausbildungsfremde Routinearbeiten wie Küchendienst, die nicht dem Ausbildungszweck dienen (§14 Berufsbildungsgesetz (BBiG)) entweder für alle Mitarbeiter geltend machen oder es lassen. Solche Tätigkeiten waren wöchentlich (auch mehrmals wöchentlich) und nur für Azubis pflicht.
Auf der Website der IHK gibt es noch weitere Informationen, die ich als Verbesserungsvorschlag mitgeben möchte:
"Der Ausbilder muss die Ausbildungsinhalte selbst unmittelbar, verantwortlich und in wesentlichem Umfang vermitteln §28 Abs. 2 BBiG. Das bedeutet, dass er sich überwiegend der Ausbildung auch tatsächlich widmet, die Vermittlung der Ausbildungsinhalte durch ihn nicht nur nebenbei, nicht mit nennenswerter zeitlicher Einschränkung und grundsätzlich nicht von außerhalb der Ausbildungsstätte (etwa nur mittels telefonischer Anweisung, E-Mail oder soziale Medien) wahrgenommen werden darf. Ein gelegentliches "nach dem Rechten sehen" reicht nicht aus."
Sich aus erster Hand zu informieren ist immer gut, weshalb ich rate, auf der Website von der IHK mal nachzuschauen.
Außerdem wäre ein betrieblicher Ausbildungsrahmenplan von Vorteil (und auch gesetzlich vorgeschrieben).
Die Ausbilder
Marketing scheint sehr unbeliebt zu sein. Es wurde einem wenig beigebracht. Viele Tätigkeiten mussten mit bereits erworbenem Wissen erbracht werden, welches ich mir vor meinem Ausbildungsbeginn angeeignet hatte. Lange Raucherpausen der "Ausbilder" sind Tagesordnung.
Spaßfaktor
Klima unter den Mitarbeitern (Marketing ausgeschlossen) war super. Viele liebe sowie kompetente Menschen. Offene sowie direkte Kommunikation.
Ansonsten war das Arbeitsklima im Marketing - meines Erachtens nach - anspruchsvoll.
Es konnte auch lauter zugehen, je nach Stimmungslage.
Gesprächstermine wurden aufgeschoben. In jeweiligen Gesprächen fielen unverschämte Aussagen.
Aufgaben/Tätigkeiten
Von der Wissensvermittlung her könnte man denken, dass Azubis als unterbezahlte Arbeitskräfte eingesetzt werden. Bei der Einarbeitung war man großteils auf sich allein gestellt. Aufgaben wurden nicht vollständig erklärt. Man wurde wie ein vollwertiger Mitarbeiter behandelt, der diese Aufgaben längst beherrschen müsste.
Es wird viel Eigeninitiative gefordert, was die Besprechung sowie Durchführung von ausbildungsvermittelnden Arbeitsinhalten angeht.
In der Marketingabteilung wurde einem nur wenig beigebracht.
Variation
Keine Variation. Man begnügt sich mit den Aufgaben, die man autonom erledigen kann. Es kamen keine sonderlich neuen dazu (ausbildungsfremde Routinearbeiten).
Respekt
Damit wird geworben, jedoch fielen bei einigen Gesprächen respektlose Aussagen. Ein erhöhter Stimmton sorgt ebenso nicht für einen respektvollen Umgang.
Karrierechancen
Im Marketing werden Weiterbildungsmöglichkeiten wie z.B. ein Duales Studium im Marketinbereich als unnötig und überbewertet angesehen. Das sagt genug aus.
Arbeitsatmosphäre
Workaholics sind gerne gesehen. Von der Chefetage wurde die unausgesprochene Aufforderung vertreten, dass Krankheitstage (auch mit AU) nachgearbeitet werden sollen.
Woanders bestand die Auffassung, dass Menschen mit einer verringerten Arbeitsleistung aufgrund von Erkrankungen dem Betrieb nicht dienlich seien und nicht genauso viel verdienen sollten wie Menschen mit erhöhter Arbeitsleistung ohne Erkrankungen.
Ausbildungsvergütung
Für die Anforderung, wie ein voll ausgelernter Mitarbeiter zu arbeiten zu wenig.
Kein Urlaubs- sowie Weihnachtsgeld.
Arbeitszeiten
Es wurde mit flexiblen Arbeitszeiten geworben.
Durch Kernarbeitszeiten, sowie angeordnete Früh- oder Spätarbeit (Küche aufräumen etc.) wurde einem die flexibilität genommen.
Es war außerdem erwünscht, dass man sich an die Marketingabteilung anpasst und immer um 9 Uhr anfängt.