Inzwischen völlig fehlende Wertschätzung für Mitarbeiter und Kunden, die das Unternehmen all die Jahre getragen haben.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Am schlimmsten fand ich die Machtlosigkeit, mit der man zusehen musste, wie ein erfolgreiches Team zerstört wurde, ohne dadurch zu irgendwelchen Verbesserungen zu kommen. Es ist der naive Glaube daran, dass trotz Fachkräftemangel in kurzer Zeit ein ganz neues, viel besseres Agenturteam gefunden werden kann, der einen ratlos zurücklässt. Ganz schlimm war auch der Umgang mit den Ergebnissen der diesjährigen Mitarbeiterbefragung: „Mit Leuten, die solche Bewertungen abgeben, wollen wir gar nicht mehr zusammenarbeiten. Die können auch gleich kündigen!“ Hier wurde leider kommunikativ einfach alles falsch gemacht, was falsch gemacht werden konnte.
Verbesserungsvorschläge
Zur alten Form der Geschäftsführung zurückkehren, frühere Kunden und Mitarbeiter durch eine ehrliche Analyse der jüngsten Entwicklung einschließlich deren Rücknahme zurückgewinnen.
Arbeitsatmosphäre
Bis vor etwa einem halben Jahr war es die hervorragende Arbeitsatmosphäre die das Team trotz permanenter Auftragsüberlastung und schmalem Gehalt zusammenhielt. Dann gab es Änderungen an der Geschäftsführung. Heute herrscht ein Klima der Angst. Der Fortbestand des eigenen Arbeitsverhältnisses ist zum täglichen Roulette-Spiel geworden. Geheuert und gefeuert wird ohne, für Mitarbeiter erkennbare, Strategie.
Kommunikation
Kaum ein Mitarbeiter weiß heute noch, was gerade Gegenstand der Geschäftspolitik ist. Trotz laufenden baulichen Erweiterungsmaßnahmen und Anmietung einer zusätzlichen Immobilie wurden Mitarbeiter ganze Abteilungen entlassen bzw. kündigten von selbst. Die Frage ist: Wozu baut man dann und mietet zusätzliche Räume?
Work-Life-Balance
Permanente Erreichbarkeit wurde implizit erwartet.
Vorgesetztenverhalten
Die frühere Geschäftsführung war im betrieblichen Arbeitsalltag wenig präsent, lies das Team aber einfach „machen“. Dies war nicht unerfolgreich. Inzwischen wird den Mitarbeitern permanent gesagt, sie seinen nicht professionell genug. Klare Aussagen, was genau denn „professionell“ sei, sucht man aber vergebens.
Gehalt/Sozialleistungen
Einstiegsgehälter kaum über dem gesetzlichen Mindestlohn, sogar für Akademiker. Gehälter von Führungskräften weit unterdurchschnittlich.
Image
Die Agentur wurde groß, indem für heimische, mittelständische Betriebe gute Werbe- und Marketingarbeit zu einem fairen Preis geleistet wurde. Irgendwann verkam diese Arbeit aber zur bloßen Massenabfertigung, weil einfach wahllos jeder Auftrag angenommen wurde, der zu bekommen war, ohne hierfür auch die notwendigen Kapazitäten zu haben. Durch die De-Facto-Übernahme einer anderen Agentur zum Jahresbeginn gingen die Preise massiv nach oben. Viele Stammkunden tragen diese nicht mehr mit. Im Blick hat die neue Geschäftsführung daher nun Großkunden. Woher diese kommen sollen, ist aber völlig fraglich.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung? „Ja, unbedingt!“ Karriere? „Nein, wir brauchen Sachbearbeiter. Und verdienen müssen wir auch noch was…“