Schlangengrubbe und Menschenverheizungsanstalt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass ich hier so lange überlegen muss, spricht schon für sich. Ganz gut war die Kantine und der Kaffeeautomat
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es gibt leider viele Schlangengruben in der Branche, aber diese ist sicherlich mit Abstand die grässlichste. Die Personalpolitik muss man als regelrecht zynisch beschreiben: Redaktionelle Aushilfen werden für zwei Jahre befristet und zu schlechteren Konditionen eingestellt und nach Ablauf der Zeit, wenn die gesetzlich maximale Befristungsdauer erreicht ist, kommentar- und danklos weggeschickt und durch neue ersetzt. Die Unis und Journalistenschulen geben ja genug hoffnungsfrohes Frischfleisch her, das man hier verbraten kann. Von den Redaktionsvorderen wird die Praxis gut gelaunt verteidigt.
Verbesserungsvorschläge
Die klassischen Tugenden wären ein Anfang. Respekt, Höflichkeit, Aufrichtigkeit, die Achtung vor der Würde des Menschen. Irgendwann dann vielleicht auch mal eine gleiche Bezahlung für Redakteure und ihre Fußabtreter, der Verzicht darauf, jedes Schlupfloch im Arbeitsrecht fantasievoll zu nutzen. Wenn man die Leute, die hier arbeiten, und ihre Fähigkeiten erstens anerkennen und zweitens fördern würde, könnte man Großartiges leisten. Das gegenwärtige Angstklima bringt dagegen zwangsläufig nur dünnen Journalismus hervor - wie man ja an all den verzweifelten und regelmäßig scheiternden Pseudoinnovationen sieht.
Arbeitsatmosphäre
unangenehm
Kommunikation
findet praktisch nicht statt
Work-Life-Balance
Es gibt immerhin ein Überstundenkonto.
Vorgesetztenverhalten
Die Chefredaktion ist praktisch unsichtbar, es sei denn, es gilt, Leute vor die Tür zu setzen.
Gehalt/Sozialleistungen
Redakteure bekommen alles (Jobticket, Zeitungsabos, Umzugskostenerstattung), Aushilfen nichts.
Image
Wie das Gebäude mit der umbauten Leere, in dem sich die Redaktion befindet: Von außen bombastisch, von innen hohl.
Karriere/Weiterbildung
Förderung gibt es grundsätzlich für die Unterwürfigsten