Mängel in Arbeits- und Tarifrecht
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich hatte kurzen Weg Wohnung -Arbeitsstätte.
Sozialleistungen gut.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
14 jahre habe ich mit viel Freude am Kunden in der Stadthalle gearbeitet. Der Kontakt zur Kultur und den Besuchern war mir immer wichtig. Die Stadt lockte mich mit einer Abfindung, die mich bewog, den vorgelegten Aufhebungsvertrag zu unterzeichnen. Anlass für den von der Stadt initiierten Aufhebungsvertrag waren meine dauernden Hinweise auf Mängel u fehlerhafte Anwendung von Arbeits- u Tarifrecht.
Beispiele:
Jahrelange Nichtbezahlung von Zeit- Feiertags- Nachtzuschlägen, Recht auf Kranksein, Lohnfortzahlg im Krankheitsfall, Recht auf Urlaub, gesetzliche Pausen, zeitliche Erholungsabstände zwischen den Arbeitseinsätzen, Einhalten der Höchstarbeitszeit, Heimschicken ohne Bezahlung trotz Dienstplan, falsche Stundenabrechnungen, jahrelang keine Teilhabe an Personalversammlungen, mangelnde Weiterleitung von Infos, keinen Zugang zum Intranet und zu Gesundheitsaktionen, zu Weihnachtsfeiern, Ausflügen, keine Teilhabe am Gesundheitsmanagement, falsche Meldebescheinigungen, Annahmeverzugspflicht ignoriert.....
Nur mit penetranter Ausdauer konnte ich diese Selbstverständlichkeiten im Lauf der Jahre für mich verbessern.
Manche Anliegen wurden gänzlich ignoriert.
Beschwerde zur LoB mit Begründung und Nachfragen – nie beantwortet trotz rechtl. Vorgaben u Dienstanweisungen.
Antrag zum Entgelttransparenzgesetz – nie beantwortet.
Antrag auf finanziellen Ausgleich meiner horrenden Überzeiten – keine Antwort.
Nach meiner Wahl in das SBV-Gremium wurden mir die Angaben zur Stimmenverteilung und jegliche Infos zur SBV, die ich für eine evtl. Vertretungsarbeit gebraucht hätte, vorenthalten – ich wurde zwar gewählt, aber ausgegrenzt.
Mitarbeitergespräche - Fehlanzeige, die Letzte trotz meiner Auffforderungen nicht durchgeführt.
Meine Personalakte - lückenhaft.
Vorhandene Arbeitsplatzbeschreibungen wurden mir nicht bekanntgegeben, erst nach längerem Streit ausgehändigt.
Eine aus rechtlicher Sicht sich angedeutete Höhergruppierung wurde vehement bestritten. Demzufolge wurde eine baldige Freistellung und Fernhaltung von den Kollegen durch den Arbeitgeber erwirkt.
Zum Ende meiner Tätigkeit war der Wunsch des Arbeitgebers klar erkennbar, mich aus dem Arbeitsverhältnis zu entfernen.
Vermutlich passt es der Stadt nicht, wenn ich als Garderobenfrau auf Mängel in der Ausführung von arbeitsrechts- und tarifkonformen Standards aufmerksam mache.
Die offensichtliche Nähe des Personalrates zur Stadtführung behindert meines Erachtens erheblich eine neutrale Haltung. Die Verflechtungen aus privaten Bindungen, Klüngeleien und Vetternwirtschaft tun der Stadt nicht gut.
Die Anlaufstelle für Mobbing u. Schikane und die Personalleitung sind in einer Hand.
Ach ja, auf das ausführliche Arbeitszeugnis , welches lt. Tarifrecht unverzüglich nach Ausscheiden auszuhändigen ist, warte ich heute noch.
Symptomatisch.
Verbesserungsvorschläge
Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern und auch mal einen Fehler zugeben.
Arbeitsatmosphäre
durch jahrelange Nichtzahlung von Zeitzuschlägen u.a. ist Vertrauen schwer beeinträchtigt. -siehe auch Punkt Vorgesetztenverhalten-
Kommunikation
Schlecht. Vorgesetzte kommunizieren nicht mit mir, um arbeits- u tarifrechtliche Mängel nicht korrigieren zu müssen.
Kollegenzusammenhalt
Unter den Garderobenkräften besteht eine gutes Arbeitsverhältnis.
Work-Life-Balance
Als Garderobenkraft mit Minimalstunden besteht die Möglichkeit bestimmte Tage für den Dienstplan auszuschließen.
Vorgesetztenverhalten
Grundsätzlich wird auf Hinweise zu arbeits- und taifrechtlichen Versäumnissen nicht geantwortet bzw. hinausgezögert, solange es geht. Das kann Jahre dauern.
Interessante Aufgaben
Heimschicken ohne Bezahlung trotz Dienstplan wurde jahrelang denen zugemutet, die sich nicht zu wehren wussten.
Gleichberechtigung
An meinem Arbeitsplatz gab es nur Frauen. Zu schlecht bezahlt als dass sich ein Mann dafür interessieren würde.
Umgang mit älteren Kollegen
25jähriges Dienstjubiläum wurde den Kolleginnen mit Tarifvertrag an der Garderobe vorenthalten. 3 Jahre später und nach lang dauernden Anträgen, Nachfragen,.... erhielten auch sie das Geld und die Ehrung.
Arbeitsbedingungen
Jahrelang wurden keine gesetzl. Pausen gewährt. Es gab auch keine Rückzugsräume oder die Möglichkeit zur Toilette zu gehen ohne die Aufsichtspflicht über die Garderobe zu verletzen.
Aufgaben, welche nicht in meinem Arbeitsvertrag standen, wurden verlangt, wie z.B. Erbrochenes aufputzen, Wäsche der Künstler bügeln, Parksünder in der Tiefgarage zurechtweisen, Bücher der Bücherei an Kunden ausliefern, für Künstler kochen,Post kuvertieren,.....
Ein Zugang zum Intranet für Infos , die jedem anderen Mitarbeiter der Stadt zugänglich sind, wurde jahrelang verweigert.
Gehalt/Sozialleistungen
Eine aus rechtlicher Sicht sich angedeutete Höhergruppierung wurde vehement bestritten. Demzufolge wurde eine baldige Freistellung und Fernhaltung von den Kollegen durch den Arbeitgeber erwirkt.
Beschwerde zur LoB mit Begründung und Nachfragen – nie beantwortet trotz rechtl. Vorgaben u Dienstanweisungen. Die gleiche Arbeit wird unterschiedlich entlohnt.
Antrag zum Entgelttransparenzgesetz – nie beantwortet.
Antrag auf Ausgleich meiner horrenden Überzeiten – keine Antwort.
Image
Es scheint bekannt zu sein, dass die Stadt nicht in der Lage ist, ein wertschätzendes Arbeitsumfeld zu schaffen.