Der Zug, der Zug, der Zug hat keine Bremse...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt kostenloses Wasser und Kaffee für die Mitarbeiter.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es wird keinerlei Kritik oder Feedback angenommen. Mehr als ein Nicken wird man nicht als Feedback darauf bekommen. Ändern wird sich auch nichts, da die Führungskräfte leider so im Tunnel sind, dass sie von sich selbst denken, dass ihre Meinung die einzig richtige ist.
Verbesserungsvorschläge
Die Stadt Gersthofen sollte dringend einen externen Berater in Anspruch nehmen. Keinen der üblichen kommunalen Schnarchnasen, sondern einen echten Unternehmensberater, der am Ende auch einen Mehrwehrt bringt.
Der sollte sich die Abteilungen nach und nach für ein paar Tage ansehen und dann alles auf Links drehen. Dazu müsste er eine entsprechende Ermächtigung bekommen, dass nicht (wie in der Vergangenheit) alle Maßnahmen im Sande verlaufen, weil man sich im Rahmen der Führungsbesprechungen nicht einigt.
Insgesamt sollte wahrscheinlich die Führung größtenteils ausgewechselt werden, denn so wie es aktuell läuft, kann es nicht weitergehen! Die meisten sind wahrscheinlich in einer Kommunalverwaltung aufgewachsen und haben leider jeglichen Bezug zu Produktivität und Engagement verloren.
Arbeitsatmosphäre
"Ned g'schimpft is g'lobt g'nug" scheint hier das Motto zu sein. Abgesehen davon kann man offensichtlich nicht wirklich viel richtig machen. Anstatt zusammen ein Ziel zu verfolgen wird gegeneinander gearbeitet - primär im Bereich der Führung.
Die Mitarbeiter haben teilweise die Hoffnung aufgegeben/resigniert und leben von Tag zu Tag in diesem toxischen Minenfeld, in dem jeder Schritt wieder ein längeres Gespräch mit dem Vorgesetzten zur Folge haben kann.
Untereinander verstehen sich die Mitarbeiter einer Abteilung meistens gut, zu anderen Abteilungen hin wird es schon schwieriger und hin und wieder gibt es auch mal Probleme untereinander - aber insgesamt ok.
Im Bereich der Führung ist das aber noch extremer. Manche erscheinen zunächst freundlich, sind aber hinterlistig und arbeiten hinter dem Rücken gegen einen. Manche sind auch direkt konfrontativ unfreundlich und scheren sich gar nicht darum, überhaupt einen guten Eindruck zu machen. Alte Grabenkämpfe und persönliche Befindlichkeiten behindern oft das konstruktive Miteinander und verhindern sinnvolle Lösungen für die Zukunft.
Kommunikation
Teilweise freundlich, teilweise rau, insgesamt aber auf jeden Fall mangelhaft in der Qualität. Es wird viel Wert auf Meetings gelegt, die sich dann auch meistens über Stunden ziehen, aber gleichzeitig kaum Ergebnisse bringen.
Zu sehr ist man mit Mikromanagement beschäftigt anstatt einen groben Rahmen vorzugeben und die Mitarbeiter das Ergebnis erarbeiten zu lassen.
Wichtige Informationen werden teilweise absichtlich, teilweise versehentlich zurückgehalten.
Insgesamt sehr ineffizient und schleppend, selbst für eine Kommune.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen sind größtenteils ehrlich, freundlich und herzlich. Insgesamt merkt man aber, dass der Druck vonseiten der Führung sehr hoch ist und auf die Stimmung drückt. Gleichzeitig versucht dann natürlich auch jeder, sich selbst soweit es geht zu schützen - dabei kann es natürlich zu Kollateralschäden kommen.
Allerdings sehe ich auch hier das Problem nicht bei den Kollegen, sondern bei dem allgemein hohen Pensum und Druck von oben.
Work-Life-Balance
Nicht mehr zeitgemäß. Wie man nach Jahren im Homeoffice so starre, unflexible Regeln aufstellen kann, ist mir ein Rätsel. Zudem sind die Regeln auch noch Auslegungssache und werden je nach Abteilung anders umgesetzt. Das ist nicht nur unfair, sondern auch unsinnig, weil keiner mehr weiß, was eigentlich erlaubt ist und was nicht.
Urlaub nehmen kann man zwar, aber aufgrund der Minimal-Besetzung nur in enger Absprache mit den Kollegen - es MUSS immer eine Vertretung da sein, egal ob Ostern, Sommerferien, Weihnachten oder Neujahr. Und wenn der Vorgesetzte so clever war und keine Vertretung vorgesehen hat, dann ist man fein raus: dann gibts halt keine.
Gleichzeitig wird auch kaum Rücksicht genommen auf die Urlaubszeiten. Selbst wenn im Voraus auf anstehenden Urlaub hingewiesen wird (obwohl Vorgesetzte sowas von selbst im Blick haben müssten), wird das abgetan und die Aufgaben dennoch so verteilt, dass man sehenden Auges diese nicht mehr erledigen kann - den Rüffel kriegt man dann nach dem Urlaub jedoch pünktlich.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten tun sich sehr schwer damit, Entscheidungen zu treffen. Es wird diskutiert, geredet, besprochen und vorgestellt, nur um am Ende festzustellen, dass man wieder von Vorne anfangen muss.
Zudem wird streng nach Vorschrift und penibelst innerhalb des "haben-wir-schon-immer-so-gemacht"-Mindsets gearbeitet. Innovation und Fortschritt sind bei den Vorgesetzten ungern gesehen.
Interessante Aufgaben
Die Erwartungen der Politik und die damit einhergehenden Aufgaben sind sehr interessant, aber leider werden diese oft hinten angestellt, weil es an anderen Stellen mangelt. Grundsätzlich ist das sogar noch nachvollziehbar, aber insgesamt müsste man dabei dann auch voran kommen und sich nicht immer im Kreis drehen.
So wie es aktuell aussieht, sind die Aufgaben leider uninteressant. Viel Basisarbeit und das nachholen von Aufgaben die längst hätten erledigt sein müssen drücken sehr auf die Stimmung - und mit jedem Mitarbeitenden der geht, wird es noch ein bisschen schlimmer.
Gleichberechtigung
Kann ich nicht viel dazu sagen, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass es da eklatante Probleme gibt - auch in Führungspositionen gibt es Frauen.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen ist soweit gut, nur sieht man oft nicht, was man an diesen hat. Wenn jemand nach 20 Jahren kündigt und dann nicht mehr als ein "In Ordnung, danke für Ihre geleistete Arbeit" kommt, dann ist die Wertschätzung entsprechend gering.
Arbeitsbedingungen
Alles sehr altbacken. Alte Büros, alte Aufteilungen, durchweg hoher Lärmpegel und Belüftung nur über alte Fenster - insgesamt auch für eine Kommune nicht gerade ein Aushängeschild.
Ausnahmen sind das Bürgerservicezentrum sowie das Standesamt und der große Saal - diese Räumlichkeiten sind gut in Schuss gehalten/renoviert und wirken sehr modern.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Durchschnitt würde ich sagen. Man ist bemüht mit Elektrofahrzeugen, e-Bikes und anderen Maßnahmen die Umweltbilanz aufzupolieren, aber alles in allem fehlt das große Bewusstsein bei den Meisten.
Die angesprochene Mülltrennung einer anderen Bewertung kann ich nur bestätigen: die Möglichkeit gibt es zwar, aber nur in der Gemeinschaftsküche. In den Büros wird alles zusammen geschmissen...
Alles in allem betreiben die meisten Menschen mittlerweile wahrscheinlich daheim mehr Umweltschutz als die Stadt Gersthofen im Arbeitsumfeld.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Vergleich zu anderen Kommunen nicht gut, aber auch nicht schlecht. Größere Städte in direkter Nachbarschaft zahlen aber deutlich besser.
Die Stellen sind teilweise undurchsichtig und zurückhaltend bewertet - da wäre Luft nach oben.
Gut ist da nur, dass die Gehälter pünktlich und ohne Probleme ausgezahlt werden.
Image
Leider im Landkreis sehr in Verruf geraten. Dabei ist Gersthofen eine schöne Stadt mit großem Potential. Leider interessiert sich von den Angestellten der Stadt kaum jemand für den Ruf.
Insbesondere die Fachbereichs- und Sachgebietsleiter leben in ihrer eigenen Realität und nehmen die negativen Folgen ihrer Entscheidungen weder wahr noch sehen sie die Schwierigkeiten, die das schlechte Image auch bei der Personalsuche mit sich bringt.
Statt sich auf die eigene Arbeit zu fokussieren wird krampfhaft an Agendas festgehalten, die das Image offensichtlich nicht verbessern - Grund dafür ist, dass keiner Fehler eingestehen will, weil sonst gleich jemand seine Chance wittert und den Finger in die Wunde legt.
Ein Klima der Angst scheint viele in der Führungsriege förmlich zu lähmen...
Karriere/Weiterbildung
Es werden Fortbildungen und Maßnahmen angeboten. Insbesondere die Personalabteilung ist dabei positiv hervorzuheben.
Leider werden seitens der direkten Führungskräfte hier oft wieder Steine in den Weg gelegt. Erst werden Mitarbeiter animiert, sich fortzubilden, dann wird bei Beantragung der Nutzen, der Zeitpunkt oder die Maßnahme an sich angezweifelt und am Ende wird dann bei nächster Gelegenheit wieder herausgestellt, dass die Angebote zur Weiterbildung ja leider keinen Anklang finden... Im Anschluss werden dann Kollegen zwangs-beschult mit Themen, die sie eigentlich weder können noch erlernen wollen, während andere froh wären, wenn sie diese Aufgabe übernehmen könnten - Irrsinn!