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Statistisches 
Amt 
für 
Hamburg 
und 
Schleswig-Holstein 
AöR
Bewertung

Öffentlicher Dienst - mit allen Stärken und Schwächen

2,8
Empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Administration / Verwaltung bei Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein AöR in Hamburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Tatsächlich auch der Arbeitnehmerschutz, denn die Gefahr von Ausbeutung ist nicht gegeben und man kann sich seine Rolle und Position im Amt nach eigenen Fähigkeiten gestalten. Zudem ist das Wissen, dass man teils sehr relevante Zahlen erstellt, angenehm.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die lange Dauer von Entwicklungen und Änderungen. Man schmort sehr in seinem eigenen Saft und ein Dienstleistungsgedanke ist nur sehr partiell ausgeprägt. Es fehlt in vielen Bereich ein Blick von außen. Der gesetzliche Auftrag ist die eine (und letztlich entscheidende) Seite der Medaille. Aber darüber hinaus einen Dienstleistungsgedanken zu entwickeln eine andere (deutlich unterrepräsentierte) Seite.

Verbesserungsvorschläge

Das Amt wird leider zu stark vom Personalrat geführt. Viele wichtige Prozesse werden blockiert und Partikularinteressen behindern die Weiterentwicklung. Aus Arbeitnehmer*innensicht ist das natürlich partiell super. Für die Weiterentwicklung des Amtes aber teils fatal.

Arbeitsatmosphäre

Die Stimmung zwischen den Kollegen ist grundsätzlich gut. Es ist aber nicht so, dass man mit offenen Armen empfangen wird. Es sind eingespielte und langjährige Beziehungen und man muss sich als neuer Kollege proaktiv um Netzwerke kümmern. Aber durch die zunehmende Verjüngung der Belegschaft findet hier ein Wandel statt.

Prozesse dauern ewig. Man benötigt einen langen Atem, wenn man auf Änderungen hofft.

Kommunikation

Es ist eine Behörde, d.h. bis Entscheidungen kommuniziert und Informationen weitergegeben werden, dauert es lange bis sehr lange. Der Flurfunk ist da deutlich schneller und oftmals sind geheime und teils brisante Informationen schneller in der Belegschaft bekannt, als bei den Führungskräften.

Kollegenzusammenhalt

Grundsätzlich ist der vorhanden. Aber "Dienst nach Vorschrift" ist allgegenwärtig, Zusammenarbeit zwischen den Referaten gibt es faktisch nicht, sodass sich außerhalb etablierter Netzwerke wenig Zusammenhalt bildet. Wer sich nicht aktiv bemüht kann auch gänzlich alleine durch den Tag kommen - was leider auch viele Mitarbeiter*innen zu nutzen wissen.

Work-Life-Balance

Es ist alles geregelt, Eigenverantwortung ist nicht erforderlich, Überstunden muss keiner machen, wenn er nicht will. Man kann sich somit sehr gut einrichten und bekommt auch entsprechend Rückendeckung - spätestens vom sehr starken Personalrat, wenn die "Work-Life-Balance" wenig "Work" beinhalten sollte....

Vorgesetztenverhalten

Grundsätzlich gut, aber das hängt von Abteilung und Referat ab. Die Regelungen sind streng hierarchisch und somit gibt es immer wieder Informationsverluste je Hierarchiestufe, die zwischengeschaltet ist.

Interessante Aufgaben

Grundsätzlich sind die Aufgaben interessant und gesamtgesellschaftlich relevant. Die Arbeitspakete sind oft jedoch standardisiert und schnell eintönig. Aber das ist am Ende Geschmacksache - man hat genügend Freiräume, sich die Aufgaben interessant zu gestalten.

Gleichberechtigung

Gleichberechtigung ist ein sehr zentrales Thema. Dafür sorgt spätestens der Personalrat. Leider wird die Gleichberechtigung überzogen betrieben und steht noch vor Qualifikation und persönlicher Eignung. Es ist oft nicht möglich, eine Stelle mit dem passenden Personal zu besetzen, da der Personalrat ein Veto einlegt. Ein Kollege sagte mal "Ein Handicap ist schon fast ein Einstellungskriterium". Notwendige Personalentwicklungen, die zum Wohle des Teams gehen würden, werden oft bis sehr oft in die Länge gezogen, da die formalen Kriterien und die Partikularinteressen scheinbar wichtiger sind, als ein funktionierendes Team.
Hier wird der Bogen deutlich überspannt.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen gibt es viele im Amt viele, das Durchschnittsalter der Belegschaft ist hoch. Und um ehrlich zu sein: Für ältere Beschäftigte kann man sich kaum einen besseren Arbeitgeber vorstellen. Sehr hoher Beschäftigtenschutz, wenig abschreckende Innovationen, attraktive Arbeitszeitregelungen. Als Führungskraft ist es teils schwer zu managen gewesen, da die Führungskraft keinen Einfluss hat und der/die Beschäftigte gefühlt selber frei entscheiden kann, was er/sie wann und wie machen möchte.

Arbeitsbedingungen

Die Büros sind alt, aber die Ausstattung ist sehr gut. Homeoffice ist möglich. Ausstattung mit Büromaterialien (Block, Stifte, etc.) gibt es dann allerdings nicht - oder ich wüsste nicht, wo. Kaffeemaschine muss man sich selber organisieren. Mittlerweile gibt es Wasserspender, was als große Innovation gelten darf.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Ist sehr hoch. Das Sozialbewusstsein ist so hoch, dass sich nicht um Corona-Zuschüsse bemüht wurde, da man sich selber nicht als Systemrelevant ansieht und anderen Stellen die Gelder nicht "wegnehmen" wollte. ;-)

Gehalt/Sozialleistungen

Alles, was der Öffentliche Dienst zu bieten hat. Das Gehalt ist nicht üppig, aber das sollte jedem klar sein.

Image

Angestaubt. Aber es wird daran gearbeitet und (teils erfrischend selbstironisch) getwittert.

Karriere/Weiterbildung

Karriere ist innerhalb formaler Grenzen möglich. Weiterbildungen sind vielfältig und bspw. Bildungsurlaub problemlos möglich (auch hier bleibt einem als Führungskraft auch nichts anderes übrig). Wechsel Inhouse sind stets möglich und bei der Personalauswahl auch die erste Wahl

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