Die Basis ist gut - die Umsetzung grauenvoll.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Gehalt, die Lage und, wie oben beschrieben - die Basis. Die Bewohnenden der Einrichtungen sind tolle Menschen, die Arbeit abwechslungsreich und spannend. Der Dienstplan ist mitgestaltbar und Sozialleistungen sind auch gut.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Teamstrukturen, Machtkämpfe, die Kommunikation, manipulative Mitarbeitende, alte / veraltete Systeme und alte / veraltete pädagogische Muster , Konzeptlosigkeit, fehlende Wertschätzung, fehlender Zusammenhalt...
Verbesserungsvorschläge
Die Basis ist gut, aber: Verbesserungen können fast überall vorgenommen werden. Ich sage: Anfangen die Stärken der Mitarbeiter positiv zu nutzen, Menschen, die sich über andere Stellen loswerden - denn in der sozialen Arbeit und/oder in der Eingliederungshilfe kann man siehst nicht gebrauchen. Außerdem eine Dienstplanstruktur entwickeln, die faire Verhältnisse für ALLE schafft und nicht nur für 2 - 5 Mitarbeitende. Investieren für Leistungsberechtigte und Veränderungen auf allen Ebenen zulassen. Das wär ein Anfang.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre wirkt dauerhaft erdrückend auf Mitarbeitende. Durch unzureichende Kommunikation, undurchsichtige Strukturen und nachhaltige Machtkämpfe entsteht eine Arbeitsatmosphäre, in der sich Mitarbeiter nicht wohl fühlen. Es werden Absprachen nicht eingehalten, es wird zu viel zwischen Tür & Angel besprochen und die Arbeit des einzelnen wird nur geringfügig bis gar nicht wertgeschätzt.
Kommunikation
Hier sehe ich Defizite auf allen Ebenen. Neben unzureichender Verschriftlichung entstehen fast täglich Missverständnisse und unzureichend kommunizierte Probleme. Auf Mitarbeitende wird Druck aufgeübt, Mitarbeitende werden alleine gelassen und es wird sich stets viel ausgetauscht - aber leider nicht auf professioneller Ebene. - xoxo Gossipgirl.
Die Leitungsebene kommuniziert Veränderungen unzureichend bis gar nicht und stellt sich nicht hinter Teammitglieder. Gruppenkoordinatoren werden teils fremdgesteuert. Positionierungen sind an der Tagesordnung. Es gibt ein Klassen - / - Parteiensystem, das durch Gruppengefüge entsteht. Gute Kommunikation findet der Angestellte nur zwischen den Zeilen - mit ausreichender Menschenkenntnis.
Absolutes No - Go ist zudem, dass die meiste Zeit nur manipulativ kommuniziert wird.
Kollegenzusammenhalt
Hier sei gesagt, dass der Kollegenzusammenhalt sehr differenziert zu betrachten ist: Innerhalb einer Gruppe, der man sich zugehörig fühlt, wird zusammengehalten, insofern der Angestellte dieselbe Meinung vertritt. Innerhalb des Kollegiums insgesamt allerdings kann ich nicht von Zusammenhalt sprechen. Die Gruppen behaken sich untereinander. Es spricht sowohl Neid, als auch Angst vor Veränderungen und Arbeit aus den Teamkollegen. Die Leitung hat nicht den nötigen Durchblick und bringt mit unkoordinierten Entscheidungen (mMn zudem auch unprofessionellen Entscheidungen) Unruhe in das Kollegium ein. Fehler werden enorm präsentiert und es wird sich nicht entschuldigt. Von Eingeständnis auf allen Ebenen keine Spur. Einige Mitarbeitende sind sehr kollgial und bemühen sich - hier handelt es sich aber um ein krankes System - das Individuum ist es nicht unbedingt.
Work-Life-Balance
Pros: Es wird sich bemüht, dass Mitarbeitende ihren Freizeitaktivitäten nachgehen können. Es gibt "Wunschfrei" der von den Dienstplanbeauftragten bisher mehr als großzügig eingeplant wurde. Mitarbeitende sind in der Lage terminlichen Verpflichtungen, Geburtstagen oder oder oder nachzugehen.
Contra:
Durch die unprofessionelle Kommunikation und fehlenden Teamzusammenhalt , sowie durch viel "Stille Post" gespiele nimmt der Mitarbeitende Probleme und Stress sehr oft mit nach Hause. Wenn Angestellte sich für das Haus aufopfern, um zum Beispiel Dienste abzudecken, gibt es kaum Ausgleich dafür. Es sammeln sich sehr viele Überstunden an, wenn nicht aufgepasst wird. Diese werden dann großzügig in Wintermonaten abgebaut. Durch Umstrukturierungen laufen Kollegen auf dem Zahnfleisch.
Vorgesetztenverhalten
Die derzeitige Leitung verhält sich mMn auf mehreren Ebenen unprofessionell. Die Leitung handelt impulsiv, fernab von Ethik oder Moral - auch die Leitung ist sehr kommunikativ - an mancher Stelle zu Kommunikativ. Die Leitung lässt sich in Machtspielchen einbinden, ohne dagegenzuwirken. Maßnahmen werden nicht ausreichend durchdacht - die Einführung von bestimmten Diensten ohne ausgleichende Personal ist für Mitarbeitende belastend. Die Kommunikation ist einseitig und fordert viel Aufmerksamkeit ein.
Was ich aber gut finde:
Die Utopie, die sich dort geschaffen wird, ist gegenüber den Leistungsberechtigten angemessen. Die Planungen sind momentan überfordernd aber zukunftsweisend. Die Leitung setzt sich nachhaltig für die Belange der Leistungsberechtigten ein.
Interessante Aufgaben
Wenn dieser Job eines ist, dann facettenreich. Wer sich einbringen möchte und Ideen hat, kann dies tun und sollte von einigen Mitarbeitenden auch Unterstützung erfahren. Die Arbeit am Menschen ist immer eine besondere - jeder Tag ist anders. Pflegerische Anteile sind aber nicht zu vernachlässigen.
Gleichberechtigung
Dazu kann ich leider nichts positives berichten. Gleichberechtigung sieht anders aus: Neue Kollegen und Praktikanten werden oft nur bedingt wahrgenommen. Das Eingliedern in ein System hat Vorrang. Veränderung wird allgemein nicht als etwas positives wahrgenommen und autoritäre Entscheidungen nehmen das Mitspracherecht etwas außen vor. Auch Dienstplanerisch sieht die Sache schwierig aus. Es gibt Kollegen, die sich ihren Dienstplan selbst schreiben, weshalb wiederum andere viele Tage arbeiten müssen, um entstandene Lücken zu füllen.
Positiv ist jedoch, dass man auch selbst ein solches Kollegenschwein sein kann und sich 17 Wunschfrei eintragen kann - wenn man Glück hat, werden die Tage auch alle so bewilligt.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen ist auch nicht das gelbe vom Ei. Die Erfahrung dieser wird nicht berücksichtigt. Allerdings werden gesundheitliche Probleme wahrgenommen und eingeplant. Schwere körperliche Arbeit wird hier zumeist an Kollegen verteilt, die dies leisten können.
Arbeitsbedingungen
Das Dokumentationsprogramm ist veraltet - das neue wird mit den alten Standards bespielt. Server laufen nicht fehlerfrei - Büros sind klein und haben kaum Abstellfläche. Alles mutet eher einem kleinen Krankenhaus an, als dass es Wohnungen für Leistungsberechtigte sein könnten. Bäder sind renovierungsbedürftig.
Es wird viel Veränderung un Erneuerung / Renovierung ver - und besprochen. Über die Umsetzungen kann ich wenig sagen, da bisher nichts passiert ist. Das kann sich aber noch ändern!
Der Garten und die Lage des Gebäudes sind hervorragend. Parkplätze sind ebenfalls vorhanden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das ist für eine Einrichtung der Eingliederungshilfe schwer zu sagen, aber die Stephanus gGmbh möchte Elektroautos anschaffen und Elektrofahrräder über das Gehalt finanzieren lassen. - Ein Schritt in die richtige Richtung - bisher aber auch alles noch Zukunftsmusik.
Gehalt/Sozialleistungen
Durch tarifliche Anbindung wird gut bezahlt! Eine Zusatzversicherung der EZVK für die Rente gibt es auch.
Image
Das Haus hat eher ein schlechtes Image - die Stephanus gGmbh nicht unbedingt. Die Basis ist gut.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungschancen werden gewährleistet. Problematisch ist aber die Unterstützung der zukünftigen Heilerziehungspfleger. Diese bekommen keinen Cent für ihre Ausbildung. Da die Ausbildung zumeist aber Schulgeld kostet und 3 Jahre dauert, stehen Auszubilfende schnell unter vollbelastung und extremen Stress.