Micro-Management und Druck vom Feinsten
Arbeitsatmosphäre
In diesem Unternehmen herrscht eine sehr angespannte Arbeitsatmosphäre, die durch intensives Micro-Management und künstlich geschaffene Konkurrenz gefördert wird. Der scheinbare Zusammenhalt einer „großen Familie“ trügt. Statt echter Zusammenarbeit wird der Konkurrenzkampf unter den Mitarbeitern durch vom Management initiierte „Challenges“ angeheizt.
Kommunikation
Offene und ehrliche Kommunikation wird in diesem Unternehmen nicht gefördert. Stattdessen wird erwartet, dass man die Entscheidungen des Vorgesetzten ohne Widerworte akzeptiert. Fehler werden nie beim Management gesucht, sondern stets den Mitarbeitern angelastet. Der Fokus liegt ausschließlich auf KPIs und anderen Zielvorgaben, ohne die Hintergründe oder möglichen Hindernisse zu berücksichtigen. Das Motto lautet: „Besser, schneller, mehr.“
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt innerhalb der Teams ist das einzige positive Merkmal des Unternehmens. Jedoch wird auch dieser durch die Führungskräfte untergraben, da es nicht gern gesehen wird, wenn man sich zu gut versteht oder bei einer Kaffeepause miteinander plaudert. Jede Minute wird als verlorene Zeit betrachtet, die besser für Telefonate genutzt werden könnte. Team-Events gibt es zwar, aber das Budget ist meist so knapp bemessen, dass es kaum für alle reicht.
Work-Life-Balance
Es gibt die Möglichkeit, remote zu arbeiten, was auf den ersten Blick positiv erscheint. Allerdings müssen Remote-Mitarbeiter alle vier Wochen für drei Tage im Büro erscheinen. Die Anfahrtszeit wird nicht bezahlt, und oft ist es notwendig, bereits am Abend vorher anzureisen, wodurch man seine Freizeit opfert. Zudem werden die Reisekosten nicht abgedeckt, und die tägliche Pauschale ist lächerlich niedrig.
Nach Feierabend werden regelmäßig „freiwillige“ Veranstaltungen organisiert, bei denen jedoch erwartet wird, dass man teilnimmt. Wer nicht erscheint oder früher geht, wird kritisch beäugt und riskiert, negativ aufzufallen. Es wird außerdem immer 100% Leistung erwartet, selbst wenn man nach einem solchen Team-Event erschöpft ist – Müdigkeit oder Erschöpfung zu erwähnen, wird nicht gern gesehen.
Vorgesetztenverhalten
Das größte Problem des Unternehmens ist das Verhalten der Vorgesetzten. Entscheidungen werden oft auf Basis von Sympathie getroffen, was zu einer ungerechten Verteilung von Leads und damit auch zu ungleichen Erfolgsquoten führt. Wenn man nicht im „guten Licht“ steht, hat man kaum eine Chance, gute Abschlüsse zu erzielen und wird schnell auf die Abschussliste gesetzt. In diesem Unternehmen kann man von einem Tag auf den anderen „unbeliebt“ sein und plötzlich seinen Job verlieren.
Interessante Aufgaben
Von interessanten Aufgaben kann hier keine Rede sein. Man arbeitet strikt nach einem vorgegebenen Leitfaden, der täglich monoton abgearbeitet wird. Die Versuche, durch Challenges und sogenannte „Cold Call Sprints“ Spannung und Motivation zu erzeugen, bleiben wirkungslos und bringen keine echte Abwechslung.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern ist grundsätzlich gegeben, jedoch nicht unter den Kollegen. Sympathie spielt eine große Rolle, und dies führt zu ungleicher Behandlung und Bevorzugung einzelner Mitarbeiter.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt in diesem Unternehmen kaum ältere Kollegen, da die Belegschaft hauptsächlich aus Berufseinsteigern bzw. Sehr Jungen Angestellten besteht.
Arbeitsbedingungen
Das Großraumbüro ist modern ausgestattet, und jeder Arbeitsplatz verfügt über einen höhenverstellbaren Tisch. Die Büroeinrichtung wirkt einladend, was jedoch nicht über die negativen Aspekte der Arbeitsumgebung hinwegtäuschen kann.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird Wert auf Mülltrennung gelegt, aber darüber hinaus spielt Nachhaltigkeit im Unternehmen keine große Rolle.
Gehalt/Sozialleistungen
Für Berufseinsteiger mag das Gehalt akzeptabel sein, jedoch ist es im Vergleich zur Arbeitsbelastung und den Anforderungen eindeutig zu gering. Die Provisionsregelung ist wenig attraktiv, und es kommt häufiger vor, dass das Gehalt verspätet gezahlt wird, was zu Unzufriedenheit führt. Die Personalabteilung scheint ebenfalls wenig organisiert, was zu zusätzlichem Chaos führt.
Image
Das Image des Unternehmens bröckelt zunehmend, was angesichts der internen Zustände kein Wunder ist.
Karriere/Weiterbildung
Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind in diesem Unternehmen stark begrenzt. Es gibt kaum Optionen zur persönlichen oder beruflichen Weiterentwicklung. Beförderungen führen oft zu deutlich mehr Arbeit, ohne dass eine angemessene Anerkennung erfolgt.