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Bewertung

Mehr Schein als sein

3,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich PR / Kommunikation gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- New Work Konzept wird hier gelebt und funktioniert weitgehend einwandfrei.
- grundsätzlich Freundschaftlicher Umgangston
- Jeder kann, wenn er sich aktiv dafür einsetzt, seine Aufgaben und Position selbst gestalten

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Zu wenig professionelle Führung
- Hier und da Geschichten und Vorkommnisse wie aus dem Film Mean Girls, auch Vorgesetzte lästern teils über Mitarbeitende

Verbesserungsvorschläge

- Mehr machen, statt Reden
- Führungscoachings für Direktoren
- junge Talente noch besser schulen

Arbeitsatmosphäre

Mal so, mal so, kommt auf die Teams an. "Familie" wird großgeschrieben, das führt aber oft dazu, dass über den Businesskontext hinaus emotional argumentiert und diskutiert wird. Die selbst auferlegten Grundsätze der Agentur lesen sich toll, werden aber an einigen Stellen leider nicht gelebt.

Kommunikation

Der Kommunikationsfluss innerhalb der Agentur und teamübergreifend ist oft schleppend und oberflächlich, da ist der Flurfunk nicht nur um Tage schneller, sondern zumeist sogar auch die einzige Informationsquelle.
Positiv sind allerdings die großen Teammeetings in denen einzelne Teams ihre Projekte vorstellen können (wenn sie möchten), sodass man einen guten Überblick hat, was die Agentur leistet und umsetzt.

Kollegenzusammenhalt

Kommt immer drauf an mit wem man zusammenarbeitet. Habe hier aber schon tolle Work Buddys gefunden, mit denen man durch dick und dünn gehen kann. Und sollte es an der ein oder andern Stelle hapern, ist die Devise "erstmal darauf einen zu trinken", dann regelt sich das schon.

Work-Life-Balance

Das große Plus der Agentur. New Work und Work Life Balance ist hier das A und O. Ja, natürlich gibt es auch Zeiten und Projekte, die sehr intensiv sind, sodass man Überstunden macht und die eigene Freizeit etwas zu kurz kommt. Aber zum Großteil ist das nicht so. Solange man sich selbst gut strukturiert, Meetings und Deadlines einhält, kann man sich seinen Arbeitsalltag so flexibel gestalten, wie man möchte.

Vorgesetztenverhalten

An sich, kann man mit allen Vorgesetzten, sprich Geschäftsführung und Direktoren immer offen und (meist) auf Augenhöhe sprechen. Besonders die GF versucht sich aktiv als gleichwertiges Teammitglied einzubinden, sodass man hier und da fast vergessen könnte, wer der Boss ist. Das hat viel Positives und ich habe Respekt davor, dass hier versucht wird alte Rollenbilder und Strukturen weitgehend aufzulösen und ein angenehmes Miteinander zu schaffen.
Dennoch fehlt genau dadurch oft die Führung. Es wird viel um den heißen Brei geredet, keiner soll sich jemals auf den Schlips getreten fühlen, alle dürfen mitentscheiden, usw. An einigen Stellen fehlt es, dass jemand die Zügel in die Hand nimmt. Das merkt man auch daran, dass einige Direktoren anscheinend eher durch geschicktes Fäden ziehen in ihre Rollen gerutscht sind, statt durch ihre Erfahrung und Führungsqualitäten. Dass sie Ideen des Teams als ihre eigenen ausgeben, teils herablassende Kommentare als Witz ausgelegen, Workload schlecht organisieren, sich selten eigene Fehler eingestehen und lieber aufs Team abladen, sowie dass man ihnen teils für wichtige Belange tagelang hinterlaufen muss, frustriert die Teams und ist demotivierend.

Interessante Aufgaben

Kommt auf die Kunden an, wie in jeder Agentur. Aber im Großen und Ganzen, darf und kann man alles machen, wenn man sich aktiv einbringt. Daher liegt es an einem selbst, wie viel man in der Agentur erlebt und mitgestalten darf.

Gleichberechtigung

Die Agentur besteht zum Großteil nur aus Frauen, der Anspruch an Gleichberechtigung ist hoch. Hier wird versucht ordentlich zu gendern und sollten, wenn auch selten, sexistische Kommentare fallen, wird sofort offen darüber gesprochen. Kolleginnen, die Mutter geworden sind, scheinen dank des New Work Konzepts eine gute Balance zwischen Job und Familie gefunden zu haben.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt nur wenig ältere Kollegen und Kolleginnen, aber soweit ich das sehe, ist der Umgang gleichwertig zu dem gegenüber jüngeren Mitarbeitenden.

Arbeitsbedingungen

Das Büro ist groß und schön. Die technische Ausstattung könnte deutlich besser sein. Einige Geräte sind alt und funktionieren teils nur schleppend. Hier wird am falschen Ende gespart.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Wenn man sich die Hinterlassenschaften diverser Agenturparties oder die Küche ansieht, kann man nicht viel von Umweltbewusstsein sprechen.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt orientiert sich eher am unteren Branchendurchschnitt. Wer gut und oft verhandelt ist hier natürlich besser dran, als andere, die das Thema nicht so hartnäckig angehen, da anderweitig die Gehaltsanpassungen doch auch sehr mau ausfallen. Wer nicht so sehr auf Gehalt, sondern mehr auf anderweitige Benefits (New Work) aus ist, ist hier aber an der richtigen Adresse.

Image

Mehr Schein als sein werden evtl auch die ein oder anderen Ex-Kunden bestätigen. Pitches werden toll aufbereitet, doch sobald der Kunde gewonnen ist, ist die Qualität der Kundenbearbeitung aufgrund von mangelnder Manpower und/oder Skills wahrscheinlich nicht immer unbedingt das, was die Brand bezahlt, außer es ist eine große, bekannte Marke. Dennoch setzt die Agentur auch kreative und innovative Projekte um, sodass das Image nach Außen hin immernoch eher gut ist, denke ich.

Karriere/Weiterbildung

Wer sich reinhängt und beweist kann hier viel lernen und schnell in verantwortungsvolle Positionen und Titel rutschen.
Externe Weiterbildung wird nicht aktiv angeboten, aber es gibt interne Workshops und die Möglichkeit proaktiv externe Weiterbildungen anzufragen.

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